Strategiewechsel: Der falsche Zeitpunkt
Ein Strategiewechsel kann so manches Mal ratsam sein. Zumindest, wenn man als Investor langfristig nicht den Markt schlägt, ist es an der Zeit, einmal zu überprüfen, woran das liegt. Es sei denn, man ist ein ETF-Investor … mit einem Indexfonds sollte man die Bälle flachhalten und das natürlich akzeptieren.
Aber denken wir weiter: Ein Strategiewechsel ist möglich. Aber unter gewissen Prämissen nicht unbedingt ideal vom Zeitpunkt her. Jetzt zum Beispiel ist so mancher Umschwung nicht angebracht.
Strategiewechsel: Manchmal einfach falsch
Wie gesagt, es ist nicht verkehrt, sich kritisch mit seinem Depot und seinem Ansatz auseinanderzusetzen. Das heißt, dass man unternehmensorientiert verschiedene Aktien bewerten kann. Oder auch den ganzheitlichen Ansatz, der ein Portfolio prägt. In einigen Fällen ist es jedoch ratsam, zumindest zunächst weiterzumachen.
Jetzt zum Beispiel im Kreise der Growth-Aktien. Zwar kann man generell ab einer gewissen Haltedauer ein Zwischenfazit ziehen. Wer jedoch als Investor eher kurzfristig in diese Aktien investiert hat, der sollte die Volatilität nicht fürchten. Nein, sondern eher in zwei, drei Jahren ein Zwischenfazit ziehen, ob man sich selbst auf einem guten Weg sieht. Es braucht schließlich Zeit, bis die Aktien den unternehmensorientierten Erfolg widerspiegeln.
Ein Strategiewechsel ist daher für mich ein Fehler, wenn er in einer extremen Marktphase passiert. Gleichzeitig sollte man sich auch stets fragen, wohin man als Investor denn eigentlich wechselt. Jetzt seine Growth-Aktien zu veräußern, um im Gegenzug teurere Qualitätsaktien mit Pricing-Power zu kaufen, ist ebenso verkehrt. Im Endeffekt würde man stets den gut gelaufenen Aktien hinterherlaufen, wenn man das immer täte. Es wäre quasi genau das Gegenteil dessen, was erfolgreiche Investoren ausmacht: Nämlich dann günstig zu kaufen, wenn sich die Gelegenheiten ergeben.
Insofern ist nicht jeder Strategiewechsel immer ein Fehler. So manches Mal gibt es gute Gründe. Der springende Punkt ist jedoch: In extremen Marktphasen sollte man tendenziell vorsichtiger agieren. Wenn, dann ist es zumindest von Vorteil, derart opportunistisch zu handeln, dass man dem Markt eher einen Schritt voraus ist.
Überlege gut
Ein Strategiewechsel kann ein falsches Timing haben. Oder auch generell einem Ansatz folgen, der mit dem Zyklus des Marktes und den jeweiligen Trends agiert. Beides ist gefährlich und mitunter teuer, wenn Foolishe Investoren zu spät dran sind oder aber aufgrund kurzfristiger, extremer Marktphasen die falschen Entscheidungen treffen. Trotzdem ist es natürlich sinnvoll, sich selbst zu überprüfen. Gesunde Kritik gehört zu einem guten Ansatz dazu.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.