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In Deutschland gibt es 29 Mio. Lottospieler, aber nur 12 Mio. Aktionäre – wie kommt’s?!

Foto: Getty Images

Mich verwundert immer wieder, wie viele Menschen Lotto spielen und wie gering gleichzeitig der Anteil der Aktionäre in Deutschland ist. Schließlich ist doch allseits bekannt, wie klein die Wahrscheinlichkeit ist, beim Lottospiel abzuräumen. Wer langfristig breit gestreut in Aktien anlegt, kann sich hingegen fast sicher sein, einen ordentlichen Gewinn zu machen. Wie lässt sich das erklären?

Lotto und Aktien

Für viele Menschen ist die Börse leider Zockerei – ein Glücksspiel. Entsprechend investierte laut dem Deutschen Aktieninstitut im Jahr 2021 nur rund jeder sechste erwachsene Deutsche in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierte ETFs.

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Auf der anderen Seite ermittelte die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse, dass im Jahr 2021 29 Mio. Deutsche mindestens gelegentlich Lotto spielen. Die geringe Gewinnwahrscheinlich schreckt sie offensichtlich nicht ab. Diese liegt für sechs Richtige plus Zusatzzahl bei ungefähr 1 zu 140 Mio. Zur Verdeutlichung: Das ist ungefähr so, als würde man 1-Euro-Münzen aufgereiht auf der Strecke von Dublin nach Moskau auslegen und von all diesen Münzen die eine richtige auswählen. Der Erwartungswert, also der durchschnittliche Gewinn bei einer Ziehung, ist negativ. Wer einen Lottoschein abgibt, muss im Durchschnitt mit einem Verlust rechnen. Je öfter er spielt, desto größer wird der durchschnittlich erwartete Verlust. Ganz wie beim Roulette.

Ganz anders sieht es bei Aktien aus. Der erwartete Gewinn ist hier positiv. Denn auf lange Sicht steigt der breite Aktienmarkt um rund 10 % pro Jahr. Kurzfristig kann man mit Aktien natürlich Geld verlieren. Je länger man investiert (und dabei breit streut), desto geringer ist jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Verlusts. Bei einem Investitionszeitraum von 20 Jahren ist diese (auf Basis historischer Werte) so gut wie null.

Erklärungen aus der Behavioral Finance

Wieso spielen dennoch so viele Menschen Lotto, statt ihr Geld in Aktien anzulegen? Die Antwort ist simpel: Menschen sind keine rationalen Maschinen, die ihren Nutzen maximieren. Stattdessen lassen wir uns von Emotionen treiben. Wir träumen davon, wie schön das Leben als Millionär wäre. Zwischen Plattenbau und Luxusyacht liegen nur sechs Kreuze.

Der Fachbereich der Behavioral Finance berücksichtigt diese Emotionen. Er liefert zwei wesentliche Erklärungen dafür, warum so viele Menschen trotz negativem Erwartungswert immer wieder Lotto spielen. Zum einen wiegen Verluste emotional deutlich schwerer als Gewinne in gleicher Höhe. Der geringe Kaufpreis des Lottotickets schmerzt uns kaum. Zum anderen schätzen wir sehr geringe Wahrscheinlichkeiten tendenziell zu hoch ein. Wir träumen schlicht vom lebensverändernden Lottogewinn. Ob die Gewinnwahrscheinlichkeit 1 zu 1 Mio. oder 1 zu 140. Mio. beträgt, macht für uns kaum einen Unterschied.

Auch die geringere Anzahl von Aktionären in Deutschland lässt sich so erklären. Da das allgemeine Finanzwissen in Deutschland erschreckend gering ist, erscheint vielen das Risiko einer Aktienanlage undurchsichtig. Der mögliche hohe Verlust des Einsatzes wiegt emotional schwer. Das Sparbuch scheint attraktiver. Auf der anderen Seite ist das Gewinnpotenzial nicht so groß wie beim Lotto. Der positive Erwartungswert ist fast egal.

Lottospielen lässt sich also erklären. Deutlich cleverer ist es jedoch, sein Geld stattdessen in Aktien zu stecken. In Anbetracht deutlich gefallener Kurse scheinen die langfristigen Renditeaussichten heute so gut wie lange nicht mehr.

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