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Zündet die Cantourage-Aktie einen neuen Marihuana-Boom?

Drei Marihuana-Blätter
Foto: Getty Images

Das nenn’ ich mal einen gelungenen Börsenstart! Cantourage (WKN: A3DSV0) beendet den ersten Handelstag bei einem Kurs von 19,50 Euro, nachdem vorbörslich ein Preis von 6,48 Euro ausgehandelt wurde, eine glatte Verdreifachung.

Grund genug, nachzuforschen, ob das Zukunft hat und ob Cannabis-Aktien jetzt wieder in Mode kommen könnten.

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Ein Lichtblick im trüben Marihuana-Umfeld

Die Zeiten der ganz großen Cannabis-Hypes sind längst verklungen.

Der nordamerikanische „S&P/TSX Cannabis Index“ hat von über 600 Punkten im Jahr 2019 auf unter 50 abgegeben, während der Cannabis ETF von Global X mit dem schönen Börsenkürzel POTX trotz der beworbenen „hohen Wachstumspotenzialen“ und „langfristig unterstützenden Trends“ allein in diesem Jahr zwei Drittel an Wert verloren hat.

Aber das Marihuana-Thema ist nicht tot. Es ist bei vielen Konsumenten und Patienten unverändert beliebt – und ein Teil der Anleger lauert auf günstige Einstiegschancen, um beim nächsten Boom dabei zu sein.

Die These, dass sich die Legalisierung wie eine Feuerbrunst rund um die Welt durchsetzen würde, hat sich als falsch erwiesen. Aber in kleinen Schritten geht es voran.

Nachdem medizinische Cannabisprodukte bereits in Deutschland erhältlich sind, möchte Gesundheitsminister Karl Lauterbach künftig auch Marihuana für den privaten Genuss legal anbau- und handelbar machen. Rechtliche Einwände vonseiten der Europäischen Union könnten das Vorhaben zwar noch stoppen, aber die Chancen stehen gut, dass der legale deutsche Marihuana-Markt schon bald deutlich größer wird.

Und für diesen Fall möchte Cantourage vorbereitet sein. Mit der Börsennotierung kann sich das Unternehmen flexibel Geld beschaffen, um seine Kapazitäten schnell auszuweiten, sobald es darauf ankommt.

Diese Perspektiven kommen offenbar gut an, wenn man den ersten Börsentag im Scale-Segment der Frankfurter Börse als Indikator heranziehen möchte.

Was kann Cantourage erreichen?

Cantourage sieht sich als „führendes europäisches Unternehmen für Medizinal-Cannabis“. Es tritt an, um den Zugang zu Cannabis-Produkten zu demokratisieren und hat damit durchaus Erfolg: Nach 5 Mio. Euro Umsatz im Jahr 2021 erwartet das Management in diesem Jahr rund 15 Mio. Euro.

Sein Geschäftsmodell erinnert an einen Hub: Cantourage übernimmt als Importeur den Behördenkram für ausländische Marihuana-Anbauer jeder Größe, bezieht Vorprodukte aus aller Welt, verarbeitet diese zu unterschiedlichsten Endprodukten und vertreibt sie europaweit über Apotheken und Pharma-Großhändler.

Das ist wenig kapital- und arbeitsintensiv, wie man an den gerade einmal 35 Mitarbeitern und 144 Tausend Euro Abschreibungen (2021) ablesen kann.

Aber Cantourage zielt auf einen 3 Mrd. Euro schweren europäischen Medizinal-Cannabis-Markt ab, der bis 2025 entstehen soll. Platzt der Knoten bei der Legalisierung für Genusszwecke, dann könnte sich der Wert auf rund 60 Mrd. Euro vervielfachen. Das geht zumindest aus einer Marktstudie des Düsseldorf Institute for Competition Economics hervor, auf die Cantourage verweist.

Angesichts dieser Aussichten scheint hier das Potenzial zu bestehen, dass Cantourage seine Umsätze verhundertfachen kann über die kommenden Jahre.

Wie gut ist die Cantourage-Aktie?

Über faire Preise, die Kooperation mit vielfältigen kleineren Anbauunternehmen und seinen Einsatz für einen verantwortlichen Umgang mit der Droge positioniert sich Cantourage als ethischer Spieler in einem zwielichtigen Umfeld.

Nach seiner Gründung 2019 hat Cantourage 2020 THC auf den Markt gebracht, woraufhin sich der Preis des Wirkstoffs halbiert haben soll. Und mit seiner Fertigmischung macht der Anbieter Apothekern das Leben einfacher. Rezepte mit THC lassen sich so präziser und unkomplizierter erfüllen.

2021 sprang dabei ein Bruttogewinn von 1,8 Mio. Euro heraus. Unter dem Strich stand in der „Als-ob-Gewinn- und Verlustrechnung“ der Gruppe ein Minus von knapp 1 Mio. Euro. Über die Skalierung des Geschäfts sollte es möglich sein, künftig in die Gewinnzone zu kommen.

Mit gefällt die Herangehensweise von Cantourage, Lieferanten und Distributionspartner eng in seine Strategie einzubinden. Einen großen Schutz vor aggressiver Konkurrenz sehe ich dennoch nicht. Seit der Freigabe von medizinischem Cannabis sind in Deutschland zahlreiche Startups gestartet und haben dabei viel Wagniskapital eingesammelt.

Und wenn Cantourage seine Internationalisierung weiter vorantreiben will, dann stößt es unweigerlich auf weitere lokale Konkurrenten. Von daher habe ich meine Zweifel, dass das Unternehmen dominante Marktanteile erobern kann.

Zudem haben kleinere Unternehmen erfahrungsgemäß oft Schwierigkeiten, den Sprung zum Großunternehmen zu stemmen. Was im 35-Mann-Unternehmen auf Zuruf funktioniert, geht bei Hunderten Mitarbeitern nicht mehr so einfach. Hier würde ich zunächst gerne sehen, wie Cantourage die nächsten Entwicklungsschritte meistert – auch auf die Gefahr hin, den Kurssprung zu verpassen, wenn die Legalisierung tatsächlich verkündet wird.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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