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Hapag-Llyod- und Zalando-Aktie sind nach Boom wieder billig

Container-Schiff von oben
Foto: Getty Images

Die Aktien von Hapag-Lloyd (WKN: HLAG47) und Zalando (WKN: ZAL111) haben sich im Lauf der letzten zwei bis drei Jahre zeitweise spektakulär vervielfacht. Die Pandemie und ihre nachfolgenden Schockwellen haben den beiden Unternehmen auf ganz verschiedene Weise zu Größe und Reichtum verholfen. Zuletzt kehrte aber wieder etwas Ernüchterung ein.

Die starken Kursrückgänge laden dazu ein, uns diese so unterschiedlichen Unternehmen noch einmal genauer anzusehen. Haben wir es hier mit echten Schnäppchen zu tun? Oder gibt es gute Gründe für Anleger, sich weiterhin davor zu hüten, bei Hapag-Lloyd und Zalando in das fallende Messer zu greifen?

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Hapag-Lloyd: Volle Fahrt voraus, doch die Märkte scheinen Schiffbruch zu antizipieren

Die globale Seefrachtindustrie versagt seit vielen Monaten. Es fing an mit dem querstehenden Schiff im Suezkanal und wurde verstärkt durch Corona-Lockdowns in China. In Verbindung mit einem überraschend starken Nachfragesog brachen die Logistikketten zusammen. Hinzu kamen stark steigende Energiekosten.

Man könnte also denken, dass Seefrachtunternehmen in eine schwere Krise geraten sind. Doch das Gegenteil ist der Fall. Das Versagen führte zu Knappheit und die Knappheit zu sagenhaften Frachtraten und maximaler Auslastung. Als eines der Top-Unternehmen aus der zweiten Reihe profitierte Hapag-Lloyd davon massiv.

Unglaubliche 9,5 Mrd. Euro Gewinn standen im ersten Halbjahr 2022 plötzlich in der Bilanz. Auch deshalb hat Logistik-Mogul Klaus-Michael Kühne in der Milliardärs-Liste von Forbes zwischenzeitlich einen großen Satz nach vorn auf Platz 33 gemacht. Mit ihm freuen sich die weiteren Großaktionäre aus Saudi-Arabien, Katar, Chile und Hamburg.

Trotz Mega-Ausschüttung und Schuldentilgung ist die Liquidität seit Anfang des Jahres weiter gestiegen, brutto auf über 11 Mrd. Euro, netto auf 4,5 Mrd. Euro. Hapag-Lloyd weiß also kaum, wohin mit all dem Geld. Im großen Stil in weitere Kapazitäten zu investieren wäre unklug, da die Frachtraten seit Monaten den Rückwärtsgang eingelegt haben. Eine Normalisierung ist absehbar.

Bis dahin will das Management aber auch seine Kostenbasis erheblich senken. Das wird kaum genügen, um das extreme Gewinnniveau zu halten, aber es hilft, die Marktposition zu behaupten. Dennoch hat der Markt die Aktie zuletzt abverkauft. Beim Kurs von 179 Euro liegt die Marktkapitalisierung nur noch bei 32 Mrd. Euro. Das ist kaum mehr als der Wert, auf den das Eigenkapital voraussichtlich zum Jahreswechsel anschwellen wird.

Zalando: Bestellt jetzt keiner mehr Kleidung im Internet?

Interessant ist auch der Fall von Zalando. Einerseits brauchte in der Quarantäne niemand neue Kleider. Andererseits kaufte keiner mehr in Ladengeschäften ein. Am Ende entschied sich die Börse dafür, sämtliche E-Commerce-Aktien nach oben zu treiben, als gäbe es kein Morgen.

Im Sommer 2021 trat dann aber Ernüchterung ein, als absehbar war, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen würden. Der Umsatz stagniert seither und die Quartalsgewinne rutschten sogar wieder teilweise ins Minus. Wie viele andere E-Commerce-Unternehmen auch, musste das Management sich zunächst an die neuen Marktbedingungen gewöhnen, die sich nach dem gefühlten Ende der strengen Pandemiezeit ergeben haben.

Aber Zalando lässt sich natürlich nicht unterkriegen und gibt sich weiterhin ambitioniert. Nachdem 2021 die 10-Milliarden-Grenze gebrochen wurde, will das Unternehmen nun auf lange Sicht einen Marktanteil von über 10 % am europäischen Modemarkt erobern. Schon 2025 soll die 20-Milliarden-Grenze fallen, wobei der über die Plattform vertriebene Warenwert bis dahin sogar bei über 30 Mrd. Euro liegen soll.

Auch die bereinigte operative Marge soll in Richtung 6 % steigen, da zunehmend Größenvorteile wirken. Aber die Anleger schenken all diesen Prognosen nicht viel Beachtung. Sie konzentrieren sich auf die aktuelle Lage und den kurzfristigen Ausblick. Allein seit Jahresbeginn hat der Kurs zwei Drittel abgegeben. Die Marktkapitalisierung von 6,5 Mrd. Euro erscheint jetzt recht handlich, wenn man bedenkt, was für ein großes Rad Zalando im europäischen Modemarkt dreht.

Mein Fazit

Beide Aktien sind nach dem Abverkauf interessant. Hapag-Lloyd nutzt den Geldsegen, um sich für etwaige Krisen fit zu machen. Das mindert die Risiken und lässt auf weiterhin gute Renditen hoffen. Etwas anders liegt der Fall bei Zalando, das gute Cashflows benötigt, um seine ambitionierten Pläne zu finanzieren, zuletzt aber etwas geschwächelt hat. Dafür bietet dessen Plattformgeschäft aber auch die größten langfristigen Wachstumspotenziale, wobei die Kursrisiken nach dem starken Rückgang begrenzt erscheinen.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Zalando.



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