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Mercedes-Aktie: Mit Vollgas ins Abseits

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Quelle: Daimler AG

Oberflächlich scheint alles wunderbar zu sein beim schwäbischen Autohersteller Mercedes-Benz (WKN: 710000). Im jüngst zu Ende gegangenen dritten Quartal konnte man einen Anstieg des Umsatzes um ein Fünftel und eine großartige bereinigte Umsatzrendite im Automobilgeschäft von 14,5 % verkünden. Wachstumsstark und profitabel – was sollten Investoren der Mercedes-Aktie noch wollen?

Nun, eine bessere Performance der Mercedes-Aktie würde für viele Aktionäre sicherlich ganz oben auf der Wunschliste stehen. Denn obwohl es operativ großartig läuft, steht der Aktienkurs ein knappes Drittel niedriger als vor einem Jahr (Stand aller Angaben: 25. Oktober 2022).

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Was ist es, was den Kurs der Mercedes-Aktie zurückhält?

Mercedes-Benz trotzt dem perfekten Sturm …

Der Krieg in der Ukraine, die hohe Inflation, die Energiekrise, die steigenden Zinsen: Es kommt vieles zusammen, was es alles andere als einfach macht, in Europa erfolgreich unternehmerisch tätig zu sein. Mercedes-Benz schafft es dennoch, was das Management auf die robuste Nachfrage und die gute Kostendisziplin zurückführt.

Es läuft sogar so gut, dass der Autohersteller zuletzt abermals seine Prognose anhob. Im Pkw-Segment sowie in der Van-Sparte rechnet das Unternehmen nun mit einer jeweils um einen Prozentpunkt besseren operativen Marge. Im Ergebnis soll der Gewinn vor Zinsen und Steuern nicht nur wie bisher „leicht“, sondern sogar „deutlich“ über dem Vorjahresniveau liegen.

Die Börse liebt positive Überraschungen und sie liebt steigende Gewinne. Warum also liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Mercedes-Aktie nur bei mickrigen 5,7?

… aber wie lange noch?

Mercedes-Benz hat sich selbst eine Art fokussierte Schrumpfkur verschrieben. Massenmodelle wie die A-Klasse und die B-Klasse sollen aus dem Programm fliegen. Der Fokus liegt auf teuren Luxusmodellen. Das Unternehmen wird dann zwar den Absatz senken, aber die Gewinnmargen deutlich steigern. Die Rede ist davon, auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten zweistellige operative Margen zu erwirtschaften.

Mit dem Rückzug ins Premiumsegment will sich Mercedes-Benz außerdem Zeit für seine Elektroauto-Transformation erkaufen und die Verbrenner-Kuh so lange melken, wie das noch geht. Der Absatzanteil reiner Elektroautos lag zuletzt lediglich bei einem Sechzehntel.

Noch ist nicht klar, ob diese Strategie tatsächlich Erfolge bringen wird. Der Lackmustest in einer beinharten Rezession steht kurz bevor. In den letzten Quartalen haben Lieferkettenprobleme die Autopreise getrieben und die Gewinne befeuert – aber was, wenn dieser Rückenwind endet?

Zudem gibt es mit Tesla einen Konkurrenten, der bereits höhere Margen erzielt als die Mercedes-Aktie und über weiteres Wachstum noch mehr operative Skaleneffekte erzielen möchte, um die Gewinnspannen weiter zu verbessern. Die Schwaben manövrieren sich im schlimmsten Fall zeitgleich ins wirtschaftliche Abseits: Sie verzeichnen bei der Flucht in immer höhere Marktsegmente extreme Absatzrückgänge, gehen die notwendige Transformation nicht mit letzter Konsequenz an und sterben den Tod des Innovator’s Dilemma.

Das Fazit zur Mercedes-Aktie

Kurzfristig bläst der Mercedes-Aktie konjunktureller Gegenwind ins Gesicht. Auch die langfristige Umsetzbarkeit der erst vor Kurzem eingeschlagenen Premiumstrategie ist derzeit noch fraglich: Kann sich Mercedes-Benz wirklich als reiner Premiumhersteller entwickeln oder muss bald eine unerwartete Kurskorrektur her? Der Wettbewerb mit Tesla und anderen innovativen Autoherstellern, vor allem aus China, birgt weitere Unsicherheiten.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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