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Meine erste japanische Aktie: Hier habe ich jetzt zugeschlagen

Japanische Kirschblüte
Foto: Getty Images

Mit einem Anteil von rund 6 % an der weltweiten Marktkapitalisierung ist der japanische Aktienmarkt (nach den USA) der zweitgrößte Aktienmarkt der Welt. Zum Vergleich: Deutschland kommt auf rund 2 %. Dennoch fliegen japanische Unternehmen für mich irgendwie unter dem Radar. Entsprechend hatte ich bisher noch nie eine japanische Aktie gekauft. Bis letzte Woche.

Meine erste japanische Aktie: Shimano

Ich kaufte Aktien von Shimano (WKN: 865682). Das familiengeführte Unternehmen ist besonders für seine Fahrradkomponenten wie Schaltungen, Bremsen und Radnaben bekannt. Mittlerweile werden auch Antriebseinheiten, Ladegeräte und weitere Teile für E-Bikes produziert. Shimano stellt selbst jedoch keine „ganzen Fahrräder“, sondern lediglich die Komponenten her. Mit einem weltweiten Marktanteil von ungefähr 50 % ist der Konzern hier klarer Marktführer.

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Neben dem Bereich der Fahrradkomponenten, der rund 80 % des Umsatzes ausmacht, stellt Shimano noch Angelzubehör her. Alle Produkte werden selbst entwickelt, mit einer hohen Fertigungstiefe produziert und weltweit vertrieben.

Die Entwicklung der letzten Jahre

Auf lange Sicht haben sich beide Geschäftsbereiche ordentlich entwickelt. Von 2009 bis 2019 stieg der Gesamtumsatz um durchschnittlich 2 % pro Jahr, das Ergebnis pro Aktie um jeweils 11 %.

Dann kam die Coronapandemie, von der Shimano stark profitierte. Während vieles nicht möglich war, konnten die meisten Menschen immer noch Fahrrad fahren und angeln. Shimano erlebte daher einen Boom. Von 2019 bis 2021 wurde der Umsatz um durchschnittlich 57 % pro Jahr gesteigert. Der Gewinn pro Aktie stieg sogar um 107 % jährlich. Das japanische Unternehmen reagierte auf diesen Boom äußerst konservativ und stockte die Produktion nicht nennenswert auf. Stattdessen stieg der Cashbestand weiter an. Zuletzt verfügte das Unternehmen über knapp 3 Mrd. Euro Barmittel bei minimalen Schulden.

Somit sieht sich das Unternehmen gut für die Zukunft gerüstet. Im Jahr 2022 läuft es jedoch weiterhin gut. In den ersten neun Monaten stieg der Umsatz um 18 %, der Gewinn pro Aktie um 34 %. Shimano selbst berichtet von einem Nachlassen des Coronabooms beim Angelzubehör. Auch bei den Fahrradkomponenten macht sich das Abebben der Coronapandemie bemerkbar, die Vorratsbestände der Händler normalisieren sich. Shimano sieht jedoch eine nachhaltig höhere Nachfrage im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit, insbesondere bei höherpreisigen Fahrrädern und E-Bikes.

Der Blick nach vorne

Kurzfristig kann ich mir einen Rückgang von Umsatz und Gewinn bei Shimano durchaus vorstellen. Die Sonderkonjunktur durch die Coronapandemie lässt nach, gleichzeitig ist die Stimmung bei Konsumenten angesichts historisch hoher Inflation mies. Der Kauf des Wunsch-E-Bikes oder der neuen Angel werden da vielleicht aufgeschoben. Zudem könnten sich positive Währungseffekte aus dem aktuell schwachen Yen ins Gegenteil umkehren.

Langfristig sehe ich Shimano als Marktführer jedoch hervorragend positioniert, um von dem Wachstum des Fahrradmarkts zu profitieren. Fahrräder sind umweltfreundlich, gut für die Gesundheit, günstig (im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln) und politisch erwünscht. Fortune Business Insights erwartet entsprechend ein zukünftiges Wachstum des Fahrradmarkts von 7 % pro Jahr.

Auch Angeln hat als Freizeitaktivität Rückenwind. Die Nähe zur Natur und Zeit abzuschalten werden immer mehr geschätzt. Insight Partners schätzt das langfristige Wachstum von Angelzubehör auf 4 % jährlich.

Bewertung und Kaufgründe

Gemessen an diesen positiven Aussichten finde ich das erwartete KGV für 2022 von 14 niedrig (Stand: 25.10.22, gilt für alle Angaben). Nachdem die Shimano-Aktie seit Jahresbeginn 29 % verloren hat, beträgt die Marktkapitalisierung noch 13,4 Mrd. Euro. Auch das erscheint mir wenig für ein so stark aufgestelltes Unternehmen mit einem Marktanteil von 50 % bei Fahrradkomponenten und 3 Mrd. Euro Cash. Schließlich erhoffe ich mir durch meinen Kauf eine Verbesserung der Diversifikation meines ansonsten eher US- und Tech-lastigen Depots.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Shimano. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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