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Sono Motors: Die US-Promotion war bisher ein totaler Flop (?)

Solarfahrzeuge mit Technik von Sono Motors
Bild: Sono Motors

Solarautos für die USA. Riesiges Land, viel Sonne. Hört sich nach einem Selbstläufer an. Mit einer großen Launch-Tour von New York bis San Francisco wollte sich Sono Motors (WKN: A3C7QW) zusätzlichen Schwung holen. Aber die hartgesottenen US-Investoren haben ihr statt einer warmen Begrüßung erst einmal eine kalte Dusche verpasst. Die Aktie fiel zuletzt auf traurige 1,50 Euro.

Was ist los bei Sono Motors?

In einem Jahr soll die Produktion des ersten massengefertigten Solarautos laufen. Das Management von Sion berichtet über Social Media regelmäßig aus der Werkstatt oder der Fabrik des Auftragsfertigers über die Fortschritte bei den Vorbereitungen. Das endgültige Design steht fest und Musterteile der Zulieferer trudeln nach und nach ein.

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Was die Zahl der Kaufinteressenten angeht, sieht es so aus, als ob die Produktionslinie bereits für zumindest ein Jahr ausgelastet sein sollte, selbst, wenn ein Teil davon noch abspringt. Im September war von 20.000 Stück die Rede und kurz darauf kam noch die fünfstellige mehrjährige Kaufintention von FINN hinzu.

Gleichzeitig scheint das Konzept mit den Solarkits für Nutzfahrzeuge gut anzukommen. Mittlerweile hat Sion in diversen Kategorien Partner gefunden, vom Kleintransporter über Busse bis hin zu großen Kühlkoffern für Zugmaschinen. Einige umgebaute Fahrzeuge sind auch bereits voll in Betrieb. Das versprochene zweite Standbein nimmt Konturen an.

Gleichzeitig nutzt das Management die Zeit bis zum Produktionsstart des Sion, um weiter für das Solarauto zu trommeln. Seit dem 10. Oktober tourt es durch die USA, zunächst in den Ostküsten-Metropolen um New York und dann an der Westküste um San Francisco.

Man hätte denken können, dass es Sion dabei gelingt, nicht nur künftige Kaufinteressenten zu gewinnen, sondern auch die Herzen weiterer Investoren. Aber offenbar hat die bisherige Promotion bei Letzteren zu keinerlei positiven Impulsen geführt. Schaut man sich den Chart der an der Nasdaq notierten Sono-Aktie an, dann sieht das sogar eher nach Enttäuschung aus.

SEV Chart

Jahreschart von Sono Motors, erstellt mit YCharts

Warum fällt die Sono-Motors-Aktie?

Vor einem Jahr war die Begeisterung noch groß. Die Sono-Aktie notierte bei spektakulären 24 US-Dollar. Ein disruptives Unternehmen, das die Fantasie der Anleger anregte und die Bewertung auf Milliardenhöhe schraubte. Danach ging es aber meistens bergab. Seit August hat sich der Kurs erneut halbiert auf nun rund 1,50 US-Dollar.

Ob der Kursverfall eine direkte Reaktion auf die amerikanische Promotiontour ist, ist allerdings nicht ganz klar. Man muss auch einschränkend berücksichtigen, dass New Yorker sich nicht so leicht beeindrucken lassen. Innovative Start-ups gehen dort ein und aus. Immerhin hat sich Hollywood-Urgestein Woody Goldberg positiv zu dem Auto geäußert. Sie wolle so eins haben.

Auch sonst scheint Sono ganz gute Arbeit geleistet zu haben, wenn es darum geht, neue Freunde für den Sion zu gewinnen. Die einschlägigen Onlinemedien äußern sich positiv über die baldige Markteinführung des Solarautos. Auf CleanTechnica hieß es kürzlich zum Beispiel, dass es sich lohnen würde, auf dieses Elektrofahrzeug zu warten.

Das eigentliche Problem liegt wohl woanders. Im Juni gab das Management bekannt, dass man mit einem spezialisierten Geldgeber eine flexible Eigenkapitalfazilität über bis zu 150 Mio. US-Dollar vereinbart habe. Diese Finanzierungsform ist bei Anlegern gefürchtet und hat schon viele Wachstumsunternehmen abstürzen lassen.

Dabei gilt, dass die drohende Verwässerung umso größer wird, je mehr der Kurs verfällt. Beim Kurs von 1,50 US-Dollar würden möglicherweise über 100 Mio. neue Aktien zum Discount ausgegeben, was mehr als einer Verdopplung entspricht. Und jetzt, wo sich das Finanzierungsumfeld allgemein eintrübt, stehen Sono möglicherweise nicht viele Alternativen offen.

Jetzt müssen weitere Erfolgsmeldungen her

Was Sono jetzt braucht, ist das Vertrauen des Marktes. Die Börsen haben schon ganz andere Unternehmen durch ein Tal getragen, um sie danach aufblühen zu lassen. Aber sie können auch gnadenlos sein. Ideal dafür wäre zum Beispiel ein großer kapitalkräftiger Auftraggeber, der dem Unternehmen per Vorkasse Geldmittel zur Verfügung stellt im Gegenzug für eine bevorzugte Belieferung.

Sobald klar ist, dass Sono seine komplette Produktionskapazität auslasten und mit guten Deckungsbeiträgen verkaufen kann, dürfte die Aktie hochziehen. Solange die Finanzierungsfrage aber noch auf unsicheren Beinen steht, müssen Investoren bangen.

Ich sehe allerdings auch eine gute Chance dafür, dass die Zentralbanken schon in wenigen Monaten die Zügel wieder lockern. Und dann könnten Aktien wie die von Sono Motors endlich den Rückenwind erhalten, den sie in New York, Detroit und Boston bisher vermisst haben.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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