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Adidas-Aktie: Nach Kurssturz ein Kauf?

Adidas-Aktie
Foto: The Motley Fool

Die Adidas-Aktie (WKN: A1EWWW) gehört unter den Sportartikelherstellern zu den Top-Adressen am Finanzmarkt. Bis Mitte des Jahres 2021 wurde die Adidas-Aktie ihrem Ruf als verlässlicher Renditebringer auch gerecht. Seither mussten Anleger jedoch starke Nerven besitzen, denn die Aktie verlor über ein Jahr gesehen rund 62 % an Wert (Stand: 21.10.22).

Der vorläufige Höhepunkt des Kurs-Desasters wurde vor ein paar Tagen mit einem zeitweise zweistelligen Tagesverlust markiert. Ursächlich dafür waren die vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal 2022, die Marktteilnehmer als enttäuschend aufnahmen.

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Aber was genau hat die Investoren so verunsichert? Lasst uns mal einen Blick auf die vorab veröffentlichten Zahlen werfen, um zu erörtern, wo die Probleme liegen und ob die Adidas-Aktie ein Kauf sein könnte.

Die Adidas-Zahlen des dritten Quartals 2022

Die Nachricht des Übels wurde am 20. Oktober 2022 veröffentlicht. Dabei handelt es sich um die vorläufigen Geschäftsergebnisse für das dritte Quartal, die zugleich eine Prognoseanpassung verbargen.

Aber schauen wir erst einmal auf das Zahlenwerk. Demnach stieg im dritten Quartal 2022 der Umsatz währungsbereinigt um 4 %. In China verringerte sich auf währungsbereinigter Basis der Umsatz um einen starken zweistelligen Prozentsatz. Dies sei den anhaltenden COVID-19-Beschränkungen im Reich der Mitte sowie auch den signifikanten Lagerbestandsrücknahmen zuzuschreiben.

Dank des schwachen Euros stieg der Umsatz jedoch um 11 % auf 6,4 Mrd. Euro bei einer leicht rückläufigen Bruttomarge von 49,1 %. Deutlich schlechter präsentiert sich die operative Marge mit einem Wert von 8,8 %. Im Vorjahresquartal erreichte sie noch einen Wert von 11,7 %.

Vor allem belasteten einmalige Aufwendungen von knapp 300 Mio. Euro das Quartal. Diese seien überwiegend auf die Entscheidung des Unternehmens zurückzuführen, seine Geschäftsaktivitäten in Russland zu schließen. Es handelt sich somit um eine Vielzahl an Problemen, mit denen der Sportartikelhersteller zu kämpfen hat. 

Neben den erwähnten operativen Problemen hat Adidas ein ernst zu nehmendes Image-Problem in China. Dort kam es in der Vergangenheit gegenüber westlichen Textilkonzernen zu Boykott-Aufrufen. Ursächlich dafür war die Kritik des Westens am Umgang Chinas mit der uigurischen Minderheit in Xinjiang.

Adidas’ Prognose für 2022 nach unten revidiert

Für das Gesamtjahr 2022 rechnet Adidas nun mit einem Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Bereich anstelle eines hohen einstelligen Zuwachses zuvor. Treiber des Wachstums sollte die FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft im November/Dezember 2022 sein. Ohne diese Großveranstaltung würden die Zahlen wahrscheinlich deutlich schlechter ausfallen. Die operative Marge soll sich dabei im Gesamtjahr 2022 auf rund 4 % belaufen nach zuvor prognostizierten 7 %.

Fazit zur Adidas-Aktie

Die Zahlen für das dritte Quartal sowie die Prognoseanpassung sind bei Weitem keine guten Verheißungen. Dennoch zeigt sich, dass Adidas trotz der operativen Probleme ein robustes Geschäft besitzt. 

Der Sparweltmeister und Renditetreiber Kasper Rorsted galt im Jahr 2019 noch als einer der besten CEOs des Landes. Er konnte seinem Ruf bei Adidas jedoch nicht gerecht werden und wird die Herzogenauracher im nächsten Jahr vorzeitig verlassen.

Ob der neue CEO einiges besser macht, bleibt abzuwarten. Aus meiner Sicht sind die derzeitigen Probleme von Adidas jedoch nur temporärer Natur und könnten langfristig ausgebessert werden. 

Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18,9 sowie einer Dividendenrendite von 2,9 % (Stand: 22.10.22, Reuters) ist die Adidas-Aktie für die derzeitigen Probleme jedoch noch nicht wirklich günstig bewertet. Zwar ist die Adidas-Aktie so billig wie zuletzt im Jahr 2016, sie hat jedoch noch keinen Boden gefunden. Neue Käufe sollte man aus meiner Sicht daher vorerst hintanstellen.

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Frank Seehawer besitzt Aktien von Adidas. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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