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Profi-Investor zweifelt: Werden Value-Aktien jemals wieder Gewinner sein?

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Foto: Getty Images

Das Kaufen günstig bewerteter Value-Aktien ist ein uralter Investmentansatz. Seine Wurzeln reichen zurück auf Benjamin Graham, der sein Standardwerk für Value-Anleger „The Intelligent Investor” vor bald einem Dreivierteljahrhundert schrieb. Fundamentale Aktienanalyse steht hier im Mittelpunkt. Kult-Investor Warren Buffett perfektionierte Ben Grahams Value-Ansatz und identifizierte über die Jahre viele zu niedrig bewertete Unternehmen, was ihm Milliardengewinne einbrachte.

Doch in den letzten Jahren sind Value-Aktien nicht mehr wirklich sexy. Zeitweise riefen sogar einige die Ablöse von Warren Buffett durch Wachstumsaktien-Investoren wie Cathie Wood aus, da die Renditen des Erstgenannten nicht mehr wirklich überzeugend waren. Wird Value Investing jemals wieder erfolgreich sein? Der Profi-Anleger David Einhorn hat da seine Zweifel.

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„Die Welt investiert passiv“

Der Hedgefonds-Manager ist seit mehreren Jahrzehnten im Geschäft und kennt sich aus. Er stellt fest, dass es immer weniger Value-Investoren gebe, die Fundamentalanalysen und Unternehmensbewertungen anstellten sowie Fehlbewertungen von Aktien identifizierten.

Die meisten Marktteilnehmer heutzutage seien entweder nicht für die Analyse von Value-Aktien ausgebildet, investierten passiv oder handelten auf Basis von Algorithmen.

Ein erfolgreiches Investment in eine Value-Aktie basiert für David Einhorn auf einem einfachen Konzept: Der erste Schritt ist der Kauf einer Aktie zu einem niedrigen oder vernünftigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), weil eine Besserung im operativen Geschäft bevorsteht. Sobald diese eintritt, steigen die Gewinne und idealerweise gleichzeitig das KGV. Anschließend kann man die Position mit deutlich zweistelligen Prozentgewinnen verkaufen.

Doch dieses Muster funktioniere nicht mehr, so David Einhorn, wenn es niemanden mehr gebe, der auf Unternehmensbewertungen achte. Stattdessen würden oftmals einfach diejenigen Aktien steigen, die auch in der Vergangenheit gut gelaufen seien, während die Verlierer weiter abstürzten. Viele Unternehmen sind nach Ansicht des Profi-Investors dramatisch falsch bewertet.

Kommen Value-Aktien nie mehr zurück?

Die von David Einhorn angebrachte Argumentation ist definitiv spannend und scheint schlüssig. Die steigende Beliebtheit passiver Anlageprodukte wie MSCI World-ETFs, die regelbasiert in die allergrößten Unternehmen investieren, generiert definitiv zusätzliche Nachfrage nach diesen Aktien und hat das Potenzial, deren Aktienkurse anzutreiben. Algorithmen, die Momentum-Strategien folgen, setzen ebenfalls auf dieselben Pferde.

Sollten wir nun also alle anfangen, nur noch die Dickschiffe AppleMicrosoft und Amazon zu kaufen, und alles andere links liegen lassen?

Ich würde nicht so schnell das Ende des Value-Investings und den Tod der Value-Aktien in den Raum stellen.

Denn es gibt weiter große Mengen aktiver Investoren am Aktienmarkt. David Einhorn ist einer von ihnen. Du und ich sind schon mal zwei weitere. Und je dramatischer die Fehlbewertungen (insbesondere Unterbewertungen) bestimmter Value-Aktien werden, umso mehr Interesse der verbliebenen Value-Investoren ziehen sie an. Der Aktienkurs hat dann keine andere Wahl, als zu steigen. Vielleicht sogar so weit, dass er für passive Produkte wie einen MSCI World-ETF interessant wird.

Ja, Indexfonds und Algorithmen können für Fehlbewertungen am Aktienmarkt sorgen. Und es kann einige Zeit dauern, bis der Aktienmarkt seine eigenen Fehler behebt. Ein bekanntes Börsensprichwort besagt, dass der Markt länger irrational sein kann als man selbst liquide. Aber die Regeln des Value-Investings gelten für alle Aktien gleichermaßen. Und sie setzen sich früher oder später durch.

Aussagen à la „Dieses Mal ist alles anders“ haben dagegen nur selten zu Investmenterfolg am Aktienmarkt geführt.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon. John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochter, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon, Apple und Microsoft. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long March 2023 $120 Calls auf Apple und Short March 2023 $130 Calls auf Apple.



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