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Nordex-Aktie: Wie günstig ist günstig genug?

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Foto: Getty Images

Diese Frage stellen sich derzeit, angesichts der immer weiter fallenden Kurse, wahrscheinlich viele Nordex (WKN: A0D655)-Anleger.

Obwohl sich das Unternehmen mit seinem Windturbinengeschäft in einem Wachstumsmarkt befindet, ist die Aktie nach dem Börsengang 2001 stark gefallen und seitdem auch kaum gestiegen. Wie passt dies zusammen?

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Gründe für die Talfahrt

Nordex hat seinen Umsatz zwischen 2000 und 2021 um 1.896,6 % von 272,67 auf 5.444 Mio. Euro gesteigert. Doch der operative Gewinn ist von 10,32 auf -224,05 Mio. Euro gefallen. Er ist am Ende für die schlechte Aktienentwicklung verantwortlich.

Nordex leidet vor allem in Krisen, weil dann die Auftragseingänge für die teuren Anlagen meist sinken und Banken nur noch zögerlich Kredite vergeben. Steigende Rohstoffpreise führen ebenfalls schnell zu einem Gewinneinbruch.

All diese Faktoren wären jedoch verkraftbar, wenn die internationale Konkurrenz nicht die Preise stark drücken würde. Vor allem chinesische Hersteller wurden so zu einem großen Rivalen, mittlerweile dominieren sie den Markt.

Nordex muss seine Windräder deshalb zu sehr niedrigen Preisen anbieten, wodurch die Gewinnmarge gering ausfällt. In den vergangenen zehn Jahren war das Unternehmen in Summe sogar unprofitabel.

Sind Nordex-Aktien nun günstig?

Dennoch sind auch zyklische Unternehmen ab einem bestimmten Punkt so günstig bewertet, dass sie zumindest bis zum nächsten Konjunkturhoch interessant sind.

Ein Anhaltspunkt dafür ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis. In Krisen fällt die Aktie häufig so stark, dass sie und weitere Zykliker deutlich unter Buchwert notieren. Ist darüber hinaus denkbar, dass die Gewinne im Aufschwung wieder steigen, sind sie ein Kauf.

Zum Ende des ersten Halbjahrs 2022 wies Nordex einen Buchwert von 795,83 Mio. Euro aus. Die aktuelle Marktkapitalisierung liegt hingegen bei 1.579 Mio. Euro (12.10.2022). Somit notiert Nordex heute zu einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,98 und erfüllt dieses Kriterium noch nicht. Die Aktie kann auch noch tiefer fallen.

Ein schwieriges Umfeld

Im Halbjahresbericht 2022 wies Nordex einen Verlust von -283,2 Mio. Euro aus. Angesichts des aktuell sehr schlechten wirtschaftlichen Umfeldes ist es deshalb denkbar, dass im Gesamtjahr 2022 ein neuer Rekordverlust anfällt. Aufgrund der sehr hohen Strom- und Erdgaspreise ist es aktuell schwer vorstellbar, dass Nordex jemals wieder bessere Zeiten erlebt.

Die Lage ist tatsächlich kritisch. Doch sollten die Umstände plötzlich drehen, könnten die Ergebnisse und die Aktien sehr schnell wieder anziehen. Anleger sollten deshalb die weiteren Entwicklungen sehr genau beobachten.

Über mangelnde Aufträge kann sich Nordex hingegen nicht beschweren. Zuletzt erhielt das Unternehmen aus Spanien, Polen, Finnland und Deutschland Aufträge über insgesamt 363,5 Megawatt. Auch im ersten Halbjahr 2022 stieg ihr Wert um 20,2 % auf 2.357,2 Euro.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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