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Kion Aktie mit KGV 5 und 7,8 % Rendite: Ist der Loser im MDax ein Kauf?

KION Gabelstapler in Aktion
Quelle: KION

Der MDax ist der kleine Bruder des DAX 40 und beheimatet meist deutlich kleinere Unternehmen, sogenannte Mid Caps. Sie besitzen das Potenzial, eines Tages in den größeren DAX 40 aufzusteigen.

Aufgrund der kleineren Unternehmensgröße besitzen sie natürlich auch das Potenzial einer Outperformance. Es ist kein Geheimnis, dass der MDax dem größeren Bruder in der Performance vorwegläuft.

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Schaut man auf die Performance der schlechtesten Aktien des MDax, so lässt sich mit Kion eine Aktie identifizieren, die vor gar nicht mal allzu langer Zeit als spannendes Investment galt. Schauen wir mal, wie sich diese schlechte Kursperformance begründet und ob sich eine Kaufgelegenheit bietet.

Kion Aktie – 80 % Kurssturz trotz Wachstum

Die Kion (WKN: KGX888)-Aktie gilt unter Anlegern als eine Möglichkeit, um vom rasanten Wachstum des E-Commerce zu profitieren. Das Unternehmen bietet automatisierte Supply-Chain-Lösungen, Gabelstapler, Lagertechnik und damit verbundene Dienstleistungen an.

Mit mehr als 1,6 Millionen weltweit genutzten Kion-Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten sowie rund 8.000 installierten Systemen bei Kunden besitzt Kion einen nicht zu unterschätzenden Fußabdruck im Wachstumsmarkt.

Auch die Finanzzahlen unterstreichen diesen Trend. Im Geschäftsjahr 2021 wurden Rekord-Umsatzerlöse von 10,3 Mrd. Euro beim Konzernergebnis von 568 Mio. Euro ausgewiesen. Das Umsatzplus belief sich auf 23,4 %.

Wie lässt sich die schlechte Kursperformance der Kion-Aktie erklären?

Es lohnt sich zuerst der Blick auf die letzten Zahlen des zweiten Quartals 2022. Mit einem Umsatzanstieg von 8,1 % sowie einem Plus beim Auftragseingang von 15,3 % scheint alles in Ordnung zu sein.

Problematischer sieht es bei der Ertragslage aus: Das Konzernergebnis sowie auch das Ergebnis je Aktie verringerten sich fast um 50 %. Vor allem Störungen in den Lieferketten sowie die Kosten für Material, Energie und Logistik belasteten die Ertragsseite. Der Free Cashflow war im ersten Halbjahr mit fast 600 Mio. Euro negativ im Vergleich zu rund 300 Mio. Euro im Vorjahr.

Gleichzeitig erwartet Kion für das dritte Quartal 2022 einen Verlust im niedrigen dreistelligen Millionenbereich, welcher vor allem dem Segment Supply Chain Solutions zuzuschreiben ist. 

Kion hat im Projektgeschäft seinen Kunden Festpreise vertraglich garantiert, die sich nun aufgrund der starken Inflation negativ auswirken. Das Unternehmen besitzt somit keine Pricing Power, um die gestiegenen Kosten an seine Kunden weiterzureichen.

Schaut man auf die Bewertung der Aktie, so ist die Kion-Aktie mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5,1 sowie einer Dividendenrendite von 7,8 % nicht teuer (Stand: 9.10.22, Reuters). 

Die Frage ist nur, ob die Dividende auch tatsächlich auf dem Niveau des Vorjahres von 1,50 Euro gezahlt wird. Aufgrund des starken Gewinneinbruchs dürften hier mittlerweile große Fragezeichen auftauchen. 

Für einen zyklischen Industriewert ist es ohnehin keine Seltenheit, dass die Dividende auch mal komplett ausfallen kann. Bei der Kion-Aktie konnte man so etwas zuletzt für das Geschäftsjahr 2019 ausmachen. Die Dividende wurde auf 0,04 Euro von zuvor 1,20 Euro drastisch gekürzt.

Negativer Free Cashflow von bis zu 1 Mrd. Euro erwartet

Schaurig könnte es einem werden, wenn man die Prognose des Free Cashflows für das Gesamtjahr 2022 betrachtet. Hier könnte ein Minus von bis zu 1 Mrd. Euro stehen.

In starken Wachstumsmärkten vertreten

Die langfristigen Trends bleiben indes intakt. So erwarten Marktforscher bis zum Jahr 2025 einen Anstieg des Marktvolumens für die mobile Automatisierung auf einen Wert von 14 Mrd. Euro. Das durchschnittliche jährliche Wachstum für den Zeitraum von 2020 beläuft sich auf 49 %.

Kion ist in diesem Markt einer der führenden Anbieter und konnte im Geschäftsjahr 2021 bei attraktiven Margen einen Auftragseingang von rund 160 Mio. Euro ausweisen. Im ersten Halbjahr beläuft sich das Plus auf rund 40 %.

Die größten Probleme sollten damit aktuell auf der Ertragsseite zu finden sein, denn am Ende sind sie es, die die Bewertung drücken. Hier muss das Management deutlich besser seine Kostenstrukturen absichern, um zukünftig nicht noch einmal böse Überraschungen an die Anleger abzuliefern.

Für mich ist die Kion-Aktie daher erst mal ein Wert, den man beobachten sollte, zumal die Aktie im aktuellen Umfeld noch keinen wirklichen Boden gefunden hat.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt KION Group.



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