Shell, BP & Co. und die OPEC+: 2.000.000 Barrel weniger
Auch Anfang Oktober blickten Investoren von Shell (WKN: A3C99G), BP (WKN: 850517) und Co. auf die OPEC. Anlass ist natürlich deren monatliches Förder-Meeting, das erstmals wieder in Person stattgefunden hat. Allerdings ist das nicht das wichtigste Element.
Foolishe Investoren wollen lieber wissen, wie sich die Förderpolitik entwickelt. Zuletzt hat es klare Andeutungen gegeben, dass das Öl-Kartell die Produktion weiter und vor allem drastisch senken wollte. Inzwischen wissen wir: Genau das ist passiert, lass uns das einmal etwas näher beleuchten.
Shell, BP & Co.: OPEC+ kürzt um 2 Mio. BPD
Wie das Kartell am Mittwoch dieser Woche erklärt hat, wolle man die Produktion um 2 Mio. Barrel pro Tag kürzen. Damit agiert das Kartell wie erwartet. Allerdings in großem Stil. Schließlich handelt es sich um 2 % der täglichen Gesamtproduktion, was das Gefüge aus Angebot- und Nachfrage wieder in Richtung höherer Preise stützen könnte.
Damit kürzt die OPEC+, obwohl es von jeder Seite zuvor eigentlich Drängen auf ein Ausweiten der Produktion gegeben hat. Insbesondere die USA forderten den Verband auf, die Produktion zu erhöhen, wie Bloomberg angesichts der jetzigen Kürzung noch einmal resümierte. Aber stabile, hohe Notierungen scheinen für den Moment die Priorität zu sein. Auch mit Blick auf Shell, BP und Co. sind das entsprechend gute Neuigkeiten.
Entscheidender ist in Anbetracht der Öl-Aktien jedoch, dass das Kartell damit in eine neue Ära tendiert. Die OPEC+ reduziert die eigene Produktion. Nach der expansiven Phase ist das ein wichtiger Paradigmenwechsel. Wobei die Auswirkungen für den Moment noch gering sein könnten. Wie Bloomberg nämlich weiter berichtet, beträfen die OPEC+-Kürzungen die bestehenden Basiszahlen der Förderquoten. Da das Kartell im August rund 3,6 Mio. Barrel pro Tag unter ihren eigenen Förderkapazitäten geblieben ist, könnte das kaum einen nennenswerten Effekt bedeuten.
Trotzdem: Der Markt verengt sich
Das, was der Markt mit Blick auf die OPEC+ jedoch zur Mitte der Woche einpreist hat, ist ein sich verengender Markt. Das Öl-Kartell reduziert zumindest formal den Output. Vielleicht nicht nominell, sollten jedoch weitere Schritte dieser Art erfolgen, so wäre das lediglich eine Frage der Zeit.
Öl-Aktien wie Shell oder BP können damit rechnen, dass das Kartell die Notierungen von Brent und WTI zumindest stützen möchte. Das ist es, was auch hier Stabilität liefern kann. Wobei zum Ende des Monats frische Zahlen demonstrieren dürften, was das genau und mit Blick auf die weiterhin hohen Ölpreise bedeutet.
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Vincent besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von BP.