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Börsencrash und Krisen: Es ist paradox

Hund mit Fragezeichen
Foto: Getty Images

Wir wissen, dass auf eine Tsunamiwelle ein kaum weniger verheerender Rückfluss der Wassermassen folgt, der die Zerstörungen offenlegt und neue, andere Probleme mit sich bringt. Genau das erleben wir nun und die Börse spiegelt die Effekte wider. Alles ist auf den Kopf gestellt, aber Anleger sollten den Kopf nicht in den Sand stecken.

Paradoxe Börsenwelt – meine Top 10

Hier kommt eine kleine Liste, die aufzeigt, wie verrückt die Welt für Anleger geworden ist:

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  • Die Gaspreise explodieren und der größte Gasvertrieb Uniper (WKN: UNSE01) geht praktisch bankrott.
  • Wir haben Rekordinflation und die Preise von Gold und Silber tendieren nach unten, während die als moderne Krisenwährung angepriesenen Kryptos einbrechen.
  • Autobauer wie Audi klagen über eine schlechte Bauteileversorgung und schreiben dennoch Rekordgewinne.
  • Die Energiewende ist dringender denn je und marktführende Gestalter wie Siemens Energy (WKN: ENER6Y) werden auf Allzeittief gehandelt.
  • Anlagenbauer wie GEA (WKN: 660200) jubelten über pralle Auftragsbücher, aber ihre Aktienkurse scheinen das Gegenteil zu signalisieren.
  • Die 5G-Revolution gewinnt an Kraft, aber von Neueinsteiger 1&1 (WKN: 554550) und Ausrüster Ericsson (WKN: 850001) will niemand etwas wissen.
  • Wir kommen aus der größten Gesundheitskrise der Moderne und der größte Gesundheitskonzern Fresenius (WKN: 578560) driftet abwärts.
  • Die Wasserstoffwirtschaft nimmt weltweit konkrete Formen an, aber Protagonisten wie NEL (WKN: A0B733) sind so günstig wie lange nicht mehr zu haben.
  • Der Wettbewerb rund um die Elektromobilität intensiviert sich zunehmend, aber Tesla (WKN: A1CX3T) notiert unbeirrt in eigenen Sphären.
  • In Krisenzeiten gilt „Cash is King“, aber Cashflow-König BioNTech (WKN: A2PSR2) läuft seit Monaten bestenfalls seitwärts.

Zumindest auf den ersten Blick sind all diese Entwicklungen überraschend, wie ich finde, ohne die Weisheit der Rückschau sowieso. Man muss tiefer bohren, um dahinter ein Muster zu erkennen und unterliegende Zusammenhänge zu identifizieren.

Dominoeffekte

Manchen scheinbar paradoxen Entwicklungen kommt man schnell auf die Schliche. Wenn Bauteile knapp sind, aber im Vergleich zum Endprodukt günstig, dann sinkt dessen Angebot, ohne dass die Nachfrage zurückgehen würde. Davon profitieren zum Beispiel viele Autobauer, die dieses Jahr traumhafte Margen einfahren konnten, die das stagnierende Absatzvolumen mehr als ausgleichen konnten.

Ein anderes Beispiel: Volle Auftragsbücher sind keine Garantie für gute Geschäfte, wenn zwischenzeitlich stark steigende Kosten keine profitable Ausführung erlauben. Und einen künftigen Megatrend zu bedienen ist nur dann aussichtsreich, wenn man den Markt anführt oder sich in einer Nische vom Wettbewerb abheben kann.

Wenn sich hingegen wie bei der noch in den Kinderschuhen steckenden Wasserstoffwirtschaft Dutzende Spieler auf die Herstellung von wenig differenzierten Brennstoffzellen und Elektrolysesystemen stürzen, dann lassen sich kaum auskömmliche Margen erzielen.

Zuletzt muss man auch feststellen, dass aus ökonomischer Sicht auf allen Ebenen eine Menge falsch läuft. Regierungen haben mitten in der Lieferkettenkrise den Konsum gefördert. Arbeitnehmer, die entsprechend ihrer Möglichkeiten eigentlich Überstunden machen sollten, um den Knoten zu lösen, entscheiden sich immer häufiger dafür, zu streiken. Und Chinas verfehlte COVID-Politik zwingt sogar Arbeiter zum Nichtstun.

Und jetzt stehen wir da und fürchten die Pleitewelle, die über die Wirtschaft hinwegfegen könnte, wenn nicht bald Besserung eintritt.

Paradoxe Chancen für Investoren

Die Welt mag verrücktspielen. Das heißt aber nicht, dass sie aufhören wird, sich zu drehen. Unternehmen, die einige Quartale kleinere Brötchen backen müssen, könnten schon bald wieder groß aufspielen.

Viele Konzerne haben Milliardengewinne eingefahren. Sobald sich die Lage beruhigt, werden sie diese einsetzen und die Konjunktur wieder anschieben. Es gibt auf alle Fälle genug zu tun. Wenn Energie- und Mobilitätswende gelingen sowie die Nahrungsmittel- und Wasserversorgung sichergestellt werden sollen, dann sind Billioneninvestments erforderlich.

Aktuell trauen sich die Investoren nicht, länger als ein Jahr vorauszuschauen. Aber genauso, wie sich rückblickend die oben genannten Paradoxe auflösen, werden sich rückblickend auch die kurzfristigen Gründe für viele der erstaunlich günstigen Aktienkurse verflüchtigen.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Siemens Energy. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Net ASA und Tesla und empfiehlt Fresenius.



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