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Die Qualcomm-Aktie wirkt attraktiv, aber die ST-Aktie ist jetzt besser

Vernetzte Welt
Foto: Getty Images

Dank der lange anhaltenden Chipknappheit schrieben viele Unternehmen der Halbleiterbranche in den letzten zwei Jahren fantastische Gewinne. Die Umsätze explodierten und die Margen stiegen. Nach der Party ist nun aber etwas Ernüchterung am Markt zu spüren. Viele Chipaktien sind wieder deutlich billiger zu haben. Dazu gehören auch Qualcomm (WKN: 883121) und STMicroelectronics (WKN: 893438).

Sowohl die Qualcomm-Aktie als auch die ST-Aktie haben ihre Qualitäten. Doch im Zweifelsfall würde ich mich im Moment eher für die europäische Aktie entscheiden.

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Qualcomm legt gut vor …

Dank der hohen Gewinne und der starken Kursrückgänge werden Qualcomm-Aktien derzeit zu einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von optisch sehr günstigen 11 gehandelt. Dabei ist der US-Konzern gerade dabei, sich neue Wachstumsfelder zu erschließen.

Auf kurze Sicht interessiert Anleger allerdings nur, wie es im Smartphone-Geschäft läuft. Und an dieser Front sieht es nach zwei spektakulären Jahren eher durchwachsen aus. Der Geräteabsatz stagniert, sodass Qualcomm in diesem Bereich nur dadurch wachsen kann, dass der Wertanteil steigt. Dank 5G gelingt das immerhin. Und auf zukunftsträchtigen Feldern wie dem Internet der Dinge oder dem vernetzten Fahrzeug geht es auch voran.

Mindestens genauso spannend sind einige Entwicklungen, die Qualcomm angekündigt hat. So rechnet sich das Management gute Chancen rund um die erweiterte und virtuelle Realität (AR/VR) aus. Meta Platforms (WKN: A1JWVX) ist dafür im September eine strategische Partnerschaft eingegangen. Zudem sollen seine hochintegrierten Rechenknechte künftig nicht nur in Handys verbaut werden, sondern auch in größeren Computern und vielleicht sogar Rechenzentren.

Dort locken riesige Märkte, angetrieben vom Wachstum der Cloudinfrastruktur und der unbändig wachsenden Nachfrage nach Rechenleistung. Ob Qualcomm den aktuellen Marktführern wirklich größere Marktanteile abknöpfen kann, ist sicherlich noch keine ausgemachte Sache. Aber dank der differenzierten Produkteigenschaften sollten die ultrakompakten Chipsysteme auf die eine oder andere Weise ihren Weg zum Kunden finden.

Geht die Strategie auf, dann wird aus dem hoch spezialisierten Smartphone-Zulieferer Qualcomm immer mehr ein Generalist, der alle Leistungsanforderungen abdecken kann.

… aber STMicro kann mehr

Man könnte überspitzt den Eindruck bekommen, dass ST bereits dort ist, wo Qualcomm erst noch hinmöchte. Mit seinem breiten Produktspektrum, das Sensoren, Leistungselektronik, vielfältige integrierte Schaltkreise und Mikrocontroller umfasst, beliefert der europäische Halbleiterriese ganz unterschiedliche Industrien.

Von Haushalts- und Verbraucherelektronik über Kommunikationstechnik und Computer bis hin zur Fahrzeugelektronik und Fertigungstechnik ist alles dabei. Damit finden sich auch in Smartphones und in Rechenzentren ST-Chips. Und in den meisten seiner Produktbereiche zählt ST zu den Marktführern.

Und STMicro sieht sich auch als Technologieführer und Taktgeber einer Reihe von wichtigen Trends, ohne dabei von einzelnen Abnehmern abhängig zu sein: Der europäische Chipkonzern beliefert rund 200.000 Kunden und die zehn größten machen zusammen nur etwa 41 % der Umsätze aus. Asiatische, amerikanische und europäische Kunden stehen jeweils für rund ein Drittel.

Damit ist STMicro sehr erfolgreich: Im ersten Halbjahr 2022 stieg der Umsatz um 23 % auf 7,4 Mrd. US-Dollar, wovon dank der hochschnellenden Margen ein Nettogewinn von 1,6 Mrd. US-Dollar blieb. Für das Gesamtjahr erwartet das Management 16 Mrd. US-Dollar Umsatz und eine Bruttomarge von 47 %.

Differenzierung und Wachstum sind Trumpf

Die Qualcomm-Aktie hat zweifellos ihre Vorzüge. Aber vieles hängt davon ab, ob die Amerikaner sich auf den neuen Betätigungsfeldern wirklich nachhaltig durchsetzen können. Wer auf die technologische Stärke von Qualcomm vertraut, der bekommt hier eine Handvoll spannender Chancen, die jeweils die kurzfristig gedämpften Aussichten bei Weitem übertreffen.

Aber bei STMicroelectronics bekommen wir ähnliche Chancen bei geringeren Risiken. Der Grund ist, dass das europäische Unternehmen von den gleichen Trends profitiert, aber mit seinem diversifizierten Produktspektrum fast überall bereits etabliert ist. Da die ST-Aktie beim KGV mit der Qualcomm-Aktie fast gleichauf liegt, würde meine Wahl auf erstere fallen.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Meta Platforms und empfiehlt Qualcomm.



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