Impfstoff: 2 gemischte News zur Valneva-Aktie und Biontech-Aktie
Die Aktien der mRNA-Impfstoff-Hersteller Biontech (WKN: A2PSR2) und Moderna (WKN: A2N9D9) haben im letzten Jahr (2021) von ihren neuen Produkten und der Corona-Pandemie profitiert. Bei Gewinnmargen von 54,2 % im Fall von Biontech und 66,3 % bei Moderna stellt sich dennoch die Frage, warum der Staat hier keine Gewinnabschöpfung zur Finanzierung der hohen Gesundheitssystem-Kosten vorgenommen hat.
Mit dem Aufkommen der Omikron-Variante fielen fast alle Impfstoff-Aktien. Zeitgleich sank der Vaccine-Bedarf, was nun zu geringeren Bestellmengen führt. Valneva (WKN: A0MVJZ) hatte große Hoffnungen in seinen klassisch hergestellten Impfstoff gesetzt. Doch da die Pandemie-Hochphase bereits vorüber ist, wird er nun kaum noch nachgefragt. Dazu passt auch die folgende Neuigkeit.
1. Valneva beendet Impfstoff-Kooperation
So haben sich Valneva und der Impfstoff-Hersteller IDT Biologika auf die Beendigung ihrer COVID-19-Zusammenarbeit geeinigt. Grund ist die aktuelle Auftragslage und bestehende Lagerbestände. IDT Biologika hat den VLA2001-Impfstoff seit November 2021 produziert und an Valneva verkauft.
Doch da Europa seine Bestellung drastisch reduziert hat, stellt Valneva nun die Herstellung ein. Das Unternehmen zahlt IDT Biologika 36,2 Mio. Euro als Entschädigung und weitere 4,5 Mio. Euro in Form von bestimmten, durch Valneva erworbenen Geräten.
Das französische Unternehmen hat mit der Auslieferung von VLA2001-Dosen an jene europäischen Mitgliedstaaten begonnen, die den Impfstoff bestellt haben, und hält Lagerbestände für eine mögliche zusätzliche Lieferung an diese Mitgliedstaaten bereit, falls die Nachfrage steigen sollte.
Parallel dazu führt es mit verschiedenen anderen Regierungen in der ganzen Welt mit dem Ziel Gespräche, in den nächsten sechs bis zwölf Monaten etwa acht bis zehn Millionen Dosen der verbleibenden Bestände auf die internationalen Märkte zu bringen.
2. Biontech mit Zulassungsempfehlungen
Für Biontech gab es hingegen zwei positive Impfstoff-Meldungen.
So empfahl der Ausschuss für Humanmedizin der Europäischen Arzneimittel-Agentur (CHMP) die Umwandlung der bedingten COMIRNATY-Markt- in eine Standardzulassung. Dies betrifft alle bislang zugelassenen Indikationen und Formulierungen, einschließlich der bivalenten Impfstoffe COMIRNATY Original/Omikron BA.4-5 sowie COMIRNATY Original/Omikron BA.1 für Menschen ab zwölf Jahren.
Da die Europäische Kommission dem Expertenrat meist folgt, kann Biontech sehr wahrscheinlich mit einem endgültigen positiven Bescheid rechnen.
Die CHMP spricht sich zudem bei Kindern zwischen fünf und elf Jahren sechs Monate nach der zweiten für eine Zehn-Mikrogramm-Auffrischungsimpfung aus. Die Einschätzung basiert auf klinischen Phase-2/3-Studiendaten, die eine gute Verträglichkeit und die Bildung neutralisierender Antikörper gegen Omikron und den Wildtyp belegen.
Dennoch sind im Zuge der Pandemieabschwächung auch Biontech-Aktien gesunken. Im Gesamtjahr 2022 rechnet das Unternehmen mit einem COVID-19-Impfstoff-Umsatz in Höhe von 13 bis 17 Mrd. Euro, während es im Vorjahr (2021) noch knapp 19 Mrd. Euro waren.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Moderna.