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LNG- und Wasserstoff-Aktien: Chart Industries ist explosiv und sicher

LNG Schiff
Foto: Getty Images

Viele Anleger sind derzeit auf der Suche nach Aktien, die den perfekten Mix bieten: große Wachstumspotenziale, wenig Abhängigkeit von Lieferketten, eine starke Preissetzungsmacht, geringe Verschuldung und stabile positive Cashflows sowie eine günstige Bewertung. Aktien also, bei denen keine negativen Überraschungen drohen und die damit als vergleichsweise sicher gelten können.

Ausgerechnet ein Unternehmen, das sich auf die Handhabung von explosiven Brennstoffen spezialisiert hat, könnte in dieses Schema passen: Chart Industries (WKN: A0KDX9).

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Das Marktumfeld ist anspruchsvoll

In früheren Jahren hat es genügt, ein zweistelliges Umsatzwachstum hinzulegen oder solide Cashflows zu generieren, um Aktionäre zu überzeugen. Heute ist alles um ein Vielfaches komplexer.

Wegen der steigenden Zinsen müssen Investoren streng auf die Verschuldungssituation der Unternehmen achten. Wer jetzt kurzfristig in großem Umfang refinanzieren muss, kann in Teufels Küche kommen. Denn wenn nun zusätzlich noch eine Rezession kommt, dann steigen auch die Risikoprämien, während gleichzeitig die Barmittelzuflüsse und Margen schwächer ausfallen.

Ein anderer Punkt betrifft die weiterhin gestörten Lieferketten und die außergewöhnlich hohen Inputkosten. Ein großer Auftragsbestand, der normalerweise für Sicherheit bürgt, ist nichts wert, wenn er nicht profitabel abgearbeitet werden kann, weil der vereinbarte Preis fix ist, aber die Kosten eskalieren. Das musste beispielsweise die Kion Group (WKN: KGX888) nun schmerzvoll erfahren.

All das sowie der Krieg in der Ukraine und noch einiges mehr beeinflussen derzeit die Aktienkurse massiv. Nichts scheint mehr sicher. Aber die Aktie von Chart Industries könnte nah an das Ideal heranreichen.

Was Chart Industries auszeichnet

Chart Industries bietet umfassende Produkte und Leistungen rund um die Flüssiggas-Lieferkette und begleitet seine Kunden mit Dienstleistungen wie Vorentwicklung, Service und Reparatur. Der US-Konzern aus Georgia besitzt Tochterunternehmen und Niederlassungen in vielen Ländern weltweit, auch in Deutschland.

Nun gehören Anlagenbauer typischerweise nicht zu den allerspannendsten Unternehmen der Börsenwelt. Lasst uns also die obige Liste durchgehen, um zu sehen, ob Chart wirklich mehr bietet.

Große Wachstumspotenziale

An diesen Punkt können wir sofort einen Haken machen. Die Felder, auf die sich dieser Anlagenbauer fokussiert, befinden sich in einer langfristigen Wachstumsphase.

Bekannt ist Chart Industries vor allem für seine Lösungen für verflüssigtes Erdgas (LNG). Und genau das benötigt nun alle Welt, seit Russland die Ukraine überfallen hat. Vor allem in Europa wird nun auf viele Jahre hinaus stark in LNG-Infrastruktur investiert, um das versiegende Pipeline-Gas ersetzen zu können. Anderswo muss die passende Exportinfrastruktur ausgebaut werden.

Und es geht nicht nur um die Hafenanlagen, sondern auch um die Verteilung im Hinterland. Auch dafür hat Chart passende Produkte im Angebot.

Im zweiten Quartal konnte das Unternehmen 85 neue Kunden gewinnen und der Auftragseingang in Höhe von 888 Mio. US-Dollar war ein neuer Rekord, genauso wie der Umsatz von 405 Mio. US-Dollar. Mit dem hohen Auftragsbestand von fast 2 Mrd. US-Dollar ist absehbar, dass Chart auf Jahre hinaus gut ausgelastet sein wird und dabei weiterhin stark expandieren kann.

Und sollte in einigen Jahren die Nachfrage nach LNG-Infrastruktur abebben, dann wird bis dahin schon der nächste Trend massiv an Kraft gewonnen haben: Wasserstoff-Infrastruktur.

Wenig Abhängigkeit von Lieferketten und eine starke Preissetzungsmacht

Eine schwierigere Frage ist, ob Chart selbst gut mit der Situation umgehen kann. Schließlich sieht sich das Unternehmen wie viele andere auch mit der Knappheit von Ressourcen und den hohen Einkaufspreisen konfrontiert.

Chart hat darauf mit mehreren Preiserhöhungen, Zuschlägen und der Einführung von langfristigen indexierten Mechanismen reagiert. Die Kunden hat all das offenbar nicht abgeschreckt, da die Aufträge trotzdem hereinflattern.

Da sich zuletzt viele Inputpreise wie etwa Aluminium oder Frachtkosten stabilisiert oder sogar deutlich reduziert haben, ist eine profitable Abarbeitung wahrscheinlich, zumal der Konzern mit gezielten Investitionen in die Automatisierung auch die Betriebskosten senkt.

Supply-Chain-Risiken, die Ende März noch als sehr hoch eingestuft wurden, sieht das Management mittlerweile im beherrschbaren Bereich. Weitere Maßnahmen wie erhöhte Lagerbestände und der Ausweitung des Lieferantennetzwerks sollten für eine kontinuierliche Verbesserung der Lage sorgen.

Geringe Verschuldung und stabile positive Cashflows

Chart hat im zweiten Quartal einen Gewinn von 36 US-Cent je Aktie ausgewiesen, eine Verdopplung gegenüber dem Vorjahresquartal. Das Unternehmen arbeitet zuverlässig profitabel und verfügt zum 30. Juni über liquide Mittel im Umfang von 150 Mio. US-Dollar. Das Eigenkapital von 1,6 Mrd. US-Dollar machte Ende 2021 mehr als die Hälfte der Bilanzsumme aus. All das sieht sehr stabil aus.

Dank der mehrjährigen Projekte mit Serviceverträgen kann Chart auch auf gut vorhersehbare Umsätze verweisen, die nur zu einem geringen Teil der Konjunktur ausgesetzt sind – und die installierte Basis wächst.

Die langfristigen Schulden lagen Ende Juni bei 666 Mio. US-Dollar. Das ist nicht gerade wenig, erscheint aber bei einem Umsatz, der voraussichtlich schon nächstes Jahr die Schwelle von 2 Mrd. US-Dollar überschreiten wird, im Rahmen.

Die Bewertung und das Chancen-Risiko-Verhältnis

Wie oben dargestellt, erfüllt Chart Industries nahezu alle Bedingungen für ein günstiges Chancen-Risiko-Profil mit Bravour – zumindest operativ. Bleibt noch die Frage nach dem Bewertungsrisiko. Alle Sicherheit ist nur wenig wert, wenn der Preis dafür exorbitant ist.

Nach den jüngsten Kurssteigerungen beläuft sich die Marktkapitalisierung auf rund 7,5 Mrd. US-Dollar (14. September). Das ist ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von etwa 4, was zunächst nach viel aussieht für einen Anlagebauer.

Wenn man allerdings bedenkt, dass alle Zeichen darauf hindeuten, dass Chart mittelfristig Umsätze im Bereich von 3 Mrd. US-Dollar generieren kann bei Nettomargen von über 10 %, dann erkennt man, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis schon bald auf ein günstiges Niveau um 20 sinken dürfte.

Sicherheit hat ihren Preis. Die Chart-Industries-Aktie bietet viel dafür.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Chart Industries und empfiehlt KION Group.



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