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Ist das die deutsche Berkshire Hathaway?

Warren Buffett, CEO Berkshire Hathaway
Foto: The Motley Fool

Ein Deal pro Monat soll es bei Mutares (WKN: A2NB65) sein. Das sagt zumindest Investmentchef Johannes Laumann. Was für eine Ansage! Und die Anleger honorieren den Mut. Seit Oktober 2019 kletterte der Kurs der Aktie um 80,5 % auf heute 16,20 Euro (Stand aller Daten: 30. August 2022).

Mutares

Quelle: TIKR.com

Wie verdient Mutares Geld?

Die Private-Equity-Beteiligungsgesellschaft konzentriert sich vorwiegend auf die Segmente Automobile und Mobilität, Anlagen- und Maschinenbau sowie Güter und Dienstleistungen. Zeit für organisches Wachstum nimmt sich Mutares aber nicht. Darauf sind sie nicht spezialisiert. Was Mutares versucht, ist, Geschäftsfelder in eine eigene GmbH zu überführen, die aus einem größeren Konzern herausgelöst werden sollen, und diese oder in Schieflage geratene Mittelständler zu stabilisieren und profitabel zu machen.

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Management hat Skin in the Game

Das gefällt mir hervorragend. 2021 kauften Vorstände und Aufsichtsräte Aktien im Wert von 21,8 Mio. Euro. Gründer und CEO Robin Laik ist weiterhin Hauptaktionär mit 25 % der Anteile.

Zuletzt gab Laik größere Aktienpakete an seine Kinder weiter. Vielleicht plant er schon, den Staffelstab langfristig weiterzugeben. Es kommt zumindest ein wenig das Flair eines Familienunternehmens auf.

Auf den ersten Blick lockt die Dividende

Mit 9,3 % ist die Dividendenrendite sehr attraktiv. Entscheidend ist für mich aber vielmehr, dass die Zahlung aus dem Cashflow, also hauptsächlich aus den operativen Gewinnen der Töchter gespeist werden und nicht die Substanz von Mutares anknabbern. Zuletzt hat das geklappt, in den Vorjahren jedoch nicht.

Mutares hat ein Problem mit seinen Exits

Sie scheinen nicht wirklich zu funktionieren. Das lässt sich zumindest aus der Cashflow-Rechnung herauslesen. Beim Zukauf von Unternehmen fließt viel Geld in die Kassen. Mutares bekommt hier oft eine Mitgift in Form des Kassenbestandes und zahlt oft nur geringe Preise für die in Not geratenen Firmen. Im operativen Geschäft jedoch wird deutlich weniger Geld gemacht. Der Cashflow ist hier seit mehr als zehn Jahren stets negativ.

Das Management gibt zwar offen zu, dass es die Beteiligungen eher als kurzfristige Investments sieht und nach maximal sieben Jahren wieder verkaufen will. Aber auch bei den Exits hapert es, soweit ich das sehen kann.

Als Paradebeispiel wird immer wieder der Börsengang des bayerischen Nutzfahrzeug-Zulieferers STS (WKN: A1TNU6) im Jahr 2018 genannt. Dieser brachte 55 Mio. Euro ein. 2,3 Millionen Aktien wurden zu je 24 Euro platziert. Von den Einnahmen aus dem Börsengang flossen 24 Mio. Euro an das Unternehmen selbst, der Rest ging an Mutares. Heute steht die STS-Aktie nur noch bei 4,75 Euro. Ein Absturz von mehr als 80 %. Mutares hat letztlich beim IPO deutlich mehr Geld eingenommen, als die Firma heute komplett an der Börse wert ist. Finanziell kann man diesen Teil-Exit daher als Erfolg bezeichnen. Aber im Hinblick auf die Reputation bleibt ein Makel haften.

Der nächste große Exit soll Donges sein. Doch nach großem Getöse im Frühjahr dieses Jahres ist mittlerweile nur noch wenig davon zu hören. Immerhin sollte es einmal der größte Exit der Firmengeschichte werden. Ein IPO wird es sicherlich nicht mehr. Sonst hätten wir Fools schon längst die Details erfahren.

Mutares-Aktie: Kaufen oder nicht?

Private-Equity-Firmen wie Mutares sind schwer zu bewerten. Allerdings liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis nur bei 0,1, das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 1. Ein Investment wage ich dennoch nicht. Dafür schreckt mich der Fokus auf die Einkaufsgewinne und der negative Cashflow im operativen Bereich zu sehr ab.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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