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BASF-Aktie: Super-Schnäppchen oder sterbender Riese?

Börsencrash
Foto: Getty Images

Die Sorge um die Öl- und Gasversorgung treibt derzeit nicht nur Verbraucher um, sondern auch viele Firmen. Auch den Chemie-Riesen BASF (WKN: BASF11) würde eine Unterbrechung hart treffen. Müssten etwa der Steam Cracker oder andere Anlagen im Stammwerk Ludwigshafen am Rhein vorübergehend stillstehen, wäre der Konzern an seiner Achillesferse getroffen. Entsprechend besorgt sind viele Anleger.

In den vergangenen sechs Monaten, also seit Kriegsbeginn in der Ukraine, brach der Aktienkurs um 31,2 % ein. Heute kostet die Aktie nur noch 42,03 Euro (Stand aller Daten: 26. August 2022).

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Doch trotz aller Probleme im Operativen und an der Börse zeigt sich das Management um CEO Martin Brudermüller überraschend optimistisch. Die Konzernspitze hob ihre Prognose für das Gesamtjahr etwas an. Zumindest auf der Erlösseite soll es leichtes Wachstum geben. Der Umsatz soll von 78,6 Mrd. im Vorjahr auf mindestens 86 Mrd. Euro zulegen. Dies würde ein Wachstum von 9,4 % bedeuten.

BASF ist kein einfacher Investment-Case

Die Hürden bei den Rohstoffpreisen und die Versorgungsfrage für Europa in Bezug auf Öl und Gas sind allen bekannt. Dadurch kann es kurzfristig zu Einbrüchen bei den Ergebnissen kommen. Langfristig sehe ich die Perspektiven aber intakt. Zumal das Unternehmen der weltweit größte Player in einer absoluten Schlüsselindustrie ist. Ohne Chemie geht einfach gar nichts in unserer Welt.

Ohne die unzähligen Komponenten und Vorprodukte, die anderen Produkten ihre spezifischen Eigenschaften verleihen, geht es einfach nicht. Auch wenn wir mit den Produkten des Konzerns nur selten direkt in Berührung kommen, sind diese in unserem Alltag allgegenwärtig. Öffne nur einmal deinen Badezimmerschrank oder deinen Putzschrank! Egal ob Waschmittel, Haarspray oder Medikamente – überall sind Komponenten enthalten, die aus der chemischen Industrie stammen. Und die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass BASF seine Hände auch bei deinen Lieblingsprodukten im Spiel hat.

BASF

Quelle: TIKR.com

Die Versorgung scheint momentan sicher

Am Standort Schwarzheide, dem zweitgrößten BASF-Standort in Deutschland, scheint die Lage sicher zu sein. Zudem baut der Konzern gerade dort eine große Batterie-Recyclinganlage. Doch noch aus anderen Gründen ist man für diesen Standort optimistisch: Hier könnte das Unternehmen laut eigener Aussage 100 % des Strom- und Dampfbedarfs mit Heizöl erzeugen.

Auch für die BASF-Produktionsstandorte außerhalb Europas werde es im Falle einer europäischen Gasverknappung kaum Auswirkungen geben. Der Erdgasbedarf von BASF in Europa lag 2021 bei 48 Terawattstunden. Davon seien 37 Terawattstunden in Ludwigshafen verbraucht worden. Rund 60 % des Erdgasbedarfs in Europa nutzt BASF zur Strom- und Dampferzeugung, die restlichen 40 % würden als Rohstoffe verwendet.

Am Ludwigshafener Verbundstandort verteile es sich auf jeweils rund 50 %. Wenn die Erdgasversorgung nicht unter etwa die Hälfte des maximalen Bedarfs falle, könnte das Unternehmen den Verbund in Ludwigshafen mit reduzierter Last weiterbetreiben.

BASF-Aktie: Kaufen oder verkaufen?

Ich bin weiterhin überzeugt vom Geschäftsmodell und vom Management. Aus meiner Sicht handelt der Markt die Aktie deutlich unter ihrem langfristig fairen Wert. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,9 deutet auf ein echtes Schnäppchen hin. Gleichzeitig ist BASF natürlich eine Art Wegweiser: In welche Richtung bewegt sich das Makro-Umfeld? Geht alles den Bach runter und crasht die Wirtschaft auf breiter Front? Oder erleben wir derzeit nur eine schmerzhafte Delle, die in ein paar Jahren überwunden sein wird? Je nachdem, wie du über die Lage denkst, ist BASF jetzt entweder ein Super-Schnäppchen oder ein sterbender Riese.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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