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Zalando-Aktie: Nicht auch das noch – bringen Shortseller neue Probleme?

Zalando-Paket Zalando-Aktie
Foto: Zalando

Die Aktie des Online-Modehändlers Zalando (WKN: ZAL111) hat ihren Investoren dieses Jahr wenig Freude bereitet. Zunächst drückte das schlechte Umfeld für Wachstumsaktien auf den Aktienkurs, dann kamen auch noch hausgemachte Probleme hinzu. Die schlechte Performance im operativen Geschäft zwang das Management sogar zu einer Kurskorrektur in der Strategie. Die Zalando-Aktie quittierte das mit einem Absturz auf unter 25 Euro (Stand: 24. August 2022) – noch zur Jahresmitte 2021 hatten dreistellige Zahlen auf dem Kurszettel gestanden.

Eine Auswertung des Handelsblatts zeigt, dass für diese Performance nicht nur der gesunkene Optimismus von Investoren wie dir und mir verantwortlich ist. Nein, zusätzlich haben sich im Jahresverlauf auch Shortseller gegen die Zalando-Aktie positioniert.

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Zalando-Aktie: Unter Druck von Shortsellern

Shortseller leihen sich Aktien von anderen Investoren aus, verkaufen sie und hoffen auf sinkende Kurse, um die Anteile wieder günstiger zurückkaufen und einen Profit erzielen zu können. Es ist in diesem Sinne wie gewöhnliches Investieren, aber in umgekehrter Reihenfolge.

In Deutschland müssen Investoren Short-Positionen veröffentlichen, sobald die Position mindestens 0,5 % der frei handelbaren Aktien eines Unternehmens umfasst. Alle Short-Positionen gemeinsam ergeben die sogenannte Shortquote einer Aktie – wobei eine Berechnung über die veröffentlichten Daten aufgrund der Meldeschwelle immer einen zu niedrigen Wert angeben wird.

Bei der Zalando-Aktie lag ebendiese Shortquote am 7. August bei rund 4,9 % – ebenso hoch wie bei der von Betrugsvorwürfen geplagten Adler Group (WKN: A14U78). Die Top-Plätze belegten der Batteriehersteller Varta (WKN: A0TGJ5) mit 6,7 % und die Biotech-Aktie Morphosys (WKN: 663200).

Warum wetten Leerverkäufer gegen Zalando?

Immerhin ist die Zalando-Aktie nicht von Betrugsvorwürfen betroffen. Doch die hohe Shortquote verdient durchaus einen kritischen Blick. Sehen die professionellen Shortseller etwas, was wir Privatanleger nicht sehen?

Wenn wir die Shortseller-Daten im größeren Kontext betrachten, drängt sich mir der Eindruck auf: Nein, wir übersehen nichts. Denn im laufenden Jahr sind die Shortquoten bei vielen deutschen Aktien deutlich angestiegen. Im DAX hat sich die Zahl der Positionen seit Anfang März 2022 sogar fast verdoppelt. Das hat viel mit der gesamtwirtschaftlichen Lage zu tun, die Investoren derzeit Sorgen bereitet. Mit Shortpositionen können sich die Profi-Anleger gegen fallende Kurse absichern.

Die Zalando-Aktie leidet zusätzlich unter ihrem ehemaligen Status als Corona-Profiteur. Die Euphorie beim Modehändler ist nun breitem Pessimismus gewichen – noch am Jahresanfang lag die Shortquote des Onlinehändlers weit unter 2 %. Neben Zalando erwischt es laut der Handelsblatt-Analyse auch Hellofresh (WKN: A16140).

Was Zalando-Aktionäre tun sollten

In einem freien Markt, in dem man nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse wetten kann, ist es völlig normal, dass bei steigendem Pessimismus auch die Shortquoten anwachsen. Erst wenn substanzielle Vorwürfe gegen das Unternehmen dahinterstecken, sollten Anleger aufmerksam werden. Doch das ist bei der Zalando-Aktie nicht der Fall.

Es gibt sogar eine gute Nachricht: Sollte der Zalando-Aktienkurs unerwartet steigen, könnten die Shortseller auf einmal sogar zum Kurstreiber werden, da sie alle gleichzeitig ihre Positionen glattstellen und einen Shortsqueeze auslösen. Für Foolishe langfristige Investoren, die sich nicht auf kurzfristige Spekulationen, sondern auf langfristige Wertschöpfung fokussieren, ist all das sowieso egal.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Zalando. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Zalando.



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