Allianz-Aktie: BaFin-Rüffel
Bei der Allianz-Aktie (WKN: 840400) rückt allmählich wieder das Kerngeschäft in den Fokus. Auch, weil der DAX-Versicherer zuletzt erneut ein frisches Quartalszahlenwerk vorgelegt hatte, das zwar seine Schattenseiten besaß, aber auch eine Prognose mit einem operativen Ergebnis von 13,4 Mrd. Euro, was zeigt, dass der DAX-Versicherer operativ in Topform ist.
Allerdings rückt damit unweigerlich aus dem Fokus, dass es bei der Allianz-Aktie zuletzt einige weniger gute Schlagzeilen gegeben hat. Seit ca. einem Jahr gibt es Berichte rund um die sogenannte Structured-Alpha-Fonds-Affäre, die das Management jedoch aufbereitet. Und zügig abschließen möchte, um sich ebenfalls wieder auf das Tagesgeschäft zu konzentrieren.
Nun gibt es jedoch noch ein kleines Kapitel an dieser Stelle. Gewissermaßen einen letzten Rüffel. Schauen wir uns das im Detail an.
Allianz-Aktie: BaFin rügt und fordert
Wie die WirtschaftsWoche zum Wochenende berichtete, habe die BaFin dem Management der Allianz bereits vor einiger Zeit ein Schreiben übersandt. Inhaltlich geht es dabei um gewisse Forderungen und den Appell, dass sich der DAX-Versicherer mit Nachdruck besser aufstellen müsse. Ansonsten habe man ein Problem mit der Aufsicht, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Dabei beruft sie sich offenbar auf Insider, die mit dem Vorgang vertraut sind.
Aber was sind die Forderungen? Zum einen, dass das Management der Allianz-Aktie bessere Kontroll-Mechanismen einführen müsse. Sowie auch, dass man sich schuldig bekennen sollte und die Strafzahlungen zu bezahlen habe. Im Endeffekt ist die Quintessenz, dass das Management den Auflagen der US-Amerikaner folgen soll. Und eben verhindern muss, dass eine derartige Causa noch einmal eintritt.
Es ist ein letzter Rüffel für die Allianz-Aktie, auch von deutscher behördlicher Seite. Vermutlich ist das Management des DAX-Versicherers jedoch selbst in der Situation, dass man sich denkt: So etwas sollten wir in Zukunft besser vermeiden. Selbst wenn wir einige Dinge stärker kontrollieren müssen.
Nicht entscheidend, solange es nicht noch einmal dazu kommt
Das Schreiben der BaFin an die Allianz-Aktie ist daher nicht gegenstandslos. Ganz klar: Das wäre der falsche Rückschluss. Aber für den Moment und in der aktuellen Causa macht es für mich eher einen rügenden Eindruck. Beziehungsweise das Aufzeigen von Grenzen, wenn sich der DAX-Versicherer bei diesen Themen nicht signifikant verbessert.
Ansonsten gilt, dass sich Investoren lieber auf das operative Geschäft und die Bewertung kümmern können. Bei einem Aktienkurs von 181 Euro liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf bereinigter Basis weiterhin bei einem Wert von ca. 10. Auch die Dividendenrendite ist mit fast 6 % ziemlich attraktiv. Wenn solche teuren Kapitel der Vergangenheit angehören, so ist das Bewertungsmaß und die mittel- bis langfristige Perspektive ziemlich interessant.
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Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.