Die schlechteste Verwendung für Aktienrückkäufe
US-amerikanische Großbanken pausieren oder stoppen ihre Aktienrückkäufe: Kommt dir diese Schlagzeile bekannt vor? Falls ja, dann hast du mit Sicherheit in den vergangenen Tagen oder Wochen so manches Mal US-Schlagzeilen gelesen. In der Tat haben einige der Geldhäuser ihre Programme gestoppt. Das ist der Anknüpfungspunkt, an dem unsere heutige Schlagzeile beginnt.
Genau diese Vorgehensweise ist für mich nämlich die schlechteste Art und Weise, wie man Aktienrückkäufe angehen kann. Was an diesem Prinzip so verkehrt ist? Sagen wir es so: Als individueller Investor würden wir vermutlich auch nicht so vorgehen.
Die schlechtesten Aktienrückkäufe
Wir können natürlich diskutieren, welche Prioritäten ein Management zu setzen hat. Ich wäre der Letzte, der behauptet, dass Kapitalrückführungen um jeden Preis eine höhere Priorisierung erfahren sollten. Trotzdem: In Zeiten der Volatilität, einbrechender Aktienkurse und günstiger Bewertungen die Aktienrückkäufe zu pausieren, erscheint mir wenig clever.
Im Endeffekt ist das so, als würde man als Privatinvestor sagen: Mensch, die Volatilität ist mir zu unsicher, ich glaube, ich kaufe lieber doch keine Aktien. Nur um dann im Gegenzug zu höheren Bewertungen und mit mehr Sicherheit wieder zuzuschlagen. Das, was man dabei auslässt, ist eine Rendite. Oder im Fall der Rückkäufe: ein größerer Effekt, der wiederum Rendite für die Investoren schafft.
Aber genau das ist häufig der Fall, wenn es um Aktienrückkäufe geht. Ein Management entscheidet sich, in soliden Zeiten Kapital über diese Maßnahme an die Investoren auszuzahlen. Bloß, um diesen Schritt dann in schwierigeren Marktphasen zu stoppen. Idealer wäre es, wenn man bei höheren Bewertungen Rücklagen für solche Schritte bildete. Und diese dann nutzte, wenn die Bewertungen der eigenen Aktie sinkt. Schließlich führt das günstige Kaufen zu einem größeren Effekt und einer höheren Rendite. Da unterscheiden wir uns nicht von den Unternehmen, die Aktien kaufen.
Es gibt solche und solche
Insofern können wir auch im Kontext der Aktienrückkäufe sagen: Es gibt eben solche und solche. Warren Buffett ist jedenfalls ein Musterbeispiel. Er kauft die eigene Aktie lediglich bis zu einer gewissen Bewertung. Darüber hinaus stoppt er die Kapitalmaßnahme, weil er weiß, dass er mit dem Kapital der eigenen Gesellschaft und der Investoren sorgsam umgehen muss.
Daher Augen auf: Wenn es jetzt heißt, dass Unternehmen Aktienrückkäufe stoppen oder beenden, so ist das ein Warnzeichen. Eigentlich wäre jetzt ein guter und günstiger Zeitpunkt, um zusätzliches Kapital möglichst effektiv an die Investoren auszuschütten. Aber wie so oft: Logik und Effizienz bestimmen nicht immer die Handlungen aller Akteure im Markt. Warum sollte es bei den Unternehmen anders sein?
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