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Varta-Crash am Montag? Für mich keine Überraschung!

Varta Batterieproduktion
Bild: Clarios

Man musste wohl kein Hellseher sein, um die schwachen Zahlen des Batterie-Herstellers Varta (WKN: A0TGJ5) vorhersagen zu können. Denn anhand der Quartalszahlen von Apple konnte man bereits am Donnerstag einen Vorgeschmack über die nachlassende Dynamik im Wearables-Segment bekommen.

Dies lies die Anleger von Varta am vergangenen Freitag offensichtlich noch kalt, legte doch die Aktie um mehr als 4 % zu. Doch jene Anleger, die noch am Freitag beherzt zugegriffen haben, wurden wohl auf dem falschen Fuß erwischt. Denn einen Tag darauf kommt die Veröffentlichung einer saftigen Prognosekürzung. Im außerbörslichen Handel liegt die Aktie bereits 10 % tiefer verglichen zum Schlusskurs am Freitag (Stand: 31.07.2022, maßgeblich für alle Kennzahlen). Doch wie sieht die neue Prognose aus? Und könnte der Dip sogar eine Chance sein?

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Prognosekürzung, die sich gewaschen hat!

Wenn ein Unternehmen nicht mehr wächst, schrumpft es eigentlich schon. Vor allem bei Inflationsraten von ca. 8 %. Doch die Ergebnisse von Varta sind noch deutlich schlechter ausgefallen. Denn die Umsatzerlöse im ersten Halbjahr 2022 betrugen lediglich 376,8 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr bedeutet dies einen Rückgang um 5,2 %.

In Anbetracht gestiegener Rohstoff-, Energie- und Personalkosten ist es kaum verwunderlich, dass auch das operative Ergebnis enttäuschte. Denn dieses ist überproportional zu den Umsatzerlösen eingebrochen und beläuft sich auf nur noch 68,9 Mio. Euro. Vor einem Jahr konnte man sich noch über einen Wert von 112,3 Mio. Euro freuen. Somit sprechen wir von einem Rückgang um über 38,6 %.

Angesichts dieser katastrophalen Zahlen sieht sich das Management somit gezwungen, die Umsatz- und Ergebnisprognose für das laufende Geschäftsjahr anzupassen. Somit werden nun Umsatzerlöse in Höhe von 880 bis 920 Mio. Euro und ein operatives Ergebnis von 200 bis 225 Mio. Euro erwartet. Angesichts der vormaligen Prognose von 950 bis 1.000 Mio. Euro Umsatz und 260 bis 280 Mio. Euro operatives Ergebnis eine deutliche Kürzung.

Doch auch die reduzierte Prognose sollte man aus meiner Sicht angesichts des ersten Halbjahres infrage stellen. Verdiente der Konzern im ersten Halbjahr lediglich 68,9 Mio. Euro, wird somit für das zweite Halbjahr ein Wert zwischen 191,1 und 211,1 Mio. Euro angepeilt. Ist das tatsächlich realistisch, wenn die Gründe für eine schlechte Marge gestiegene Rohstoff-, Energie- und Personalkosten sind?

Bewertung

Die Zahlen und Ergebnisse sind das eine. Diese liegen nun einmal auf dem Tisch, wenngleich ich die Prognose, wie zuvor beschrieben, anzweifle. Die aktuelle Unternehmensbewertung ist jedoch etwas anderes. Denn ohne Zweifel würde ich in Varta investieren, wenn das Unternehmen beispielsweise ein KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) von 5 aufweisen würde. Trotz des katastrophalen Zahlenwerks.

Doch basierend auf den jüngsten Schätzungen beträgt das KGV für das laufende Geschäftsjahr stolze 30,2 und liegt somit deutlich höher. Wachsende Unternehmen wie Apple oder Alphabet weisen ein niedrigeres KGV als Varta auf. Somit lässt die Analyse nur zwei Schlüsse zu. Entweder sind Unternehmen wie Apple oder Alphabet stark unterbewertet oder Varta stark überbewertet.

Angesichts der aktuellen Marktrisiken und des jüngsten Zahlenwerks gehe ich jedenfalls vom zweiten Fall aus und erachte die Aktien von Varta als deutlich überbewertet.

Fazit

Alles in allem ist die Aktie von Varta auf dem aktuellen Kursniveau kein Kauf für mich. Denn die operative Dynamik rechtfertigt keine Unternehmensbewertung mit einem KGV von über 30. Somit würde es mich nicht wundern, wenn weitere Kursverluste in den nächsten Tagen folgen würden.

Des Weiteren sollten sich potenzielle Schnäppchenjäger vor Augen führen, dass man bei stark abverkauften Aktien zumindest 3 Tage warten sollte, bevor man nur daran denkt, eine erste Position zu etablieren. Denn es ist zu erwarten, dass die nächsten Tage von negativen Analystenkommentaren geprägt sind, die Varta abstufen werden.

Zudem sollte man einen Kauf niemals damit rechtfertigen, dass die Aktie vor einem Jahr noch über 160 Euro wert war. Begründungen wie diese zählen nicht, da an der Börse nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft gehandelt wird.

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Michael besitzt Aktien von Apple und Alphabet. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- & C-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short March 2023 $130 Call auf Apple und Long March 2023 $120 Call auf Apple.



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