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Verschlafene Trends, wachsende Konkurrenz: Hat die Alphabet-Aktie ihren Zenit erreicht?

Foto: Google

Mit ihren aktuellen Quartalszahlen hat die Alphabet-Aktie (WKN: A14Y6F, A14Y6H) am Aktienmarkt für Erleichterung gesorgt. Nachdem die desolaten Quartalszahlen des „Snapchat“-Betreibers Snap (WKN: A2DLMS) eine Abschwächung im Werbemarkt anzeigten, hatten Anleger befürchtet, dass Google ein ähnliches Schicksal bevorstünde.

Während das Werbegeschäft überraschend stark abschnitt, entwickelten sich die wichtigen Wachstumssparten im Hintergrund eher schwach. Es drängt sich die Frage auf: Nähert sich die Alphabet-Aktie ihrem Zenit – oder hat sie diesen vielleicht bereits überschritten?

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Wie hoch waren Umsatz und Gewinn der Alphabet-Aktie?

Im zweiten Quartal 2022 erzielte Alphabet Erlöse von 69,7 Mrd. US-Dollar. Das waren 12,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum – oder 16,3 % mehr, wenn man die Wechselkurseffekte herausrechnet. Enttäuschend fielen die Gewinne aus. Denn der operative Gewinn lag bei 19,5 Mrd. US-Dollar und verbesserte sich somit im Vorjahresvergleich kaum. Die Gewinnspanne fiel von 31 auf 28 %, und beim Nettoergebnis verfehlte die Google-Mutter die Erwartungen.

Der wichtigste Wachstums- und Gewinntreiber für die Alphabet-Aktie war einmal mehr das Werbegeschäft. Hier legte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 11,6 % zu.

Der Google-Konzern schwächelt bei den Zukunftstrends

Doch die Alphabet-Aktie wird sich nicht für immer auf ihrer Quasi-Monopolstellung im Search-basierten Anzeigengeschäft ausruhen können. Investoren wollen sehen, dass die Videoplattform YouTube wächst und dass das Cloud-Geschäft in die schwarzen Zahlen dreht. Der jüngste Quartalsbericht brachte jedoch eher das Gegenteil mit sich.

So wuchsen die Werbeerlöse über YouTube im Vorjahresvergleich um nicht einmal 5 %. Das Management erklärte das schwache Wachstum mit der hohen Vergleichsbasis aus dem außerordentlich starken Vorjahr, als YouTube noch sehr dynamisch expandiert war. Dennoch lässt sich der immer größere Konkurrenzdruck durch die Kurzvideoplattform TikTok nicht leugnen.

Die Google Cloud bleibt im Vergleich zu den Angeboten von Amazon und Microsoft ein Zwerg – trotz des Umsatzwachstums um 35,6 %. Auch die Gewinnmarge lag weiter im tiefroten Bereich.

Verpasst die Alphabet-Aktie die großen Zukunftstrends?

Angesichts der jüngsten Entwicklungen bei den Kurzvideos und in der Cloud-Branche ergibt sich das Bild eines Konzerns, der zwar in seinem Kerngeschäft sehr erfolgreich ist und ein florierendes Ökosystem aus gut integrierten Diensten aufgebaut hat, der aber wiederholt daran scheitert, Zukunftstrends rechtzeitig zu erkennen und sie zu Geld zu machen.

Auch das Segment der „Anderen Wetten”, die beispielsweise das Robotaxi-Unternehmen Waymo beinhaltet, konnte noch keinen Geschäftsbereich hervorbringen, der zum Gewinnwachstumsmotor der Zukunft werden könnte. Stattdessen drückte die Sparte im vergangenen Quartal mit einem Verlust von 1,7 Mrd. US-Dollar auf den Gewinn der Alphabet-Aktie.

Welche Schritte Google nun unternimmt

Ist es zu spät für die Alphabet-Aktie? Definitiv nicht. Aber um weiter die sensationellen Renditen der vergangenen Dekaden zu liefern, muss sich das Unternehmen ein Stück weit neu erfinden.

Ein Schritt dorthin könnte eine aktuelle Kooperation mit Shopify sein, mit der Inhalteersteller YouTube als Verkaufskanal nutzen können. Sie können ihre Produkte direkt auf ihrem Kanal und in Livestreams platzieren, während Nutzer für einen Kauf die Plattform nicht verlassen müssen. Im Tech-affinen China erfreuen sich derartige Shoppinglösungen schon seit Längerem immer größerer Beliebtheit. Der Schritt ist für die Alphabet-Aktie außerdem wichtig, weil sie damit dem E-Commerce-Platzhirsch Amazon zuvorkommt.

Zudem hat Alphabet erkannt, dass es effizienter arbeiten muss. Die Mitarbeiterzahl stieg im zweiten Quartal 2022 um über ein Fünftel – und damit deutlich stärker als die Erlöse. Eigentlich würde man Skaleneffekte und somit einen umgekehrten Trend erwarten.

Der Zug ist noch nicht abgefahren für die Alphabet-Aktie. Doch Investoren sollten aufpassen, dass das Unternehmen innovativ bleibt und kostenbewusster arbeitet. Ein Aktiensplit alleine reicht nicht, um die Aktie dauerhaft attraktiv zu machen.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien) und Amazon. Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochter, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Alphabet (A- und C-Aktien), Amazon, Microsoft und Shopify. The Motley Fool empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2023 $1,140 Calls auf Shopify und Short January 2023 $1,160 Calls auf Shopify.



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