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Jetzt 2512,60 € in Sono Motors-Aktien investieren und 2023 damit den Sion kaufen?

Solarfahrzeuge mit Technik von Sono Motors
Bild: Sono Motors

Nach Jahren der Enttäuschungen und Verzögerungen trommelt das Management von Sono Motors (WKN: A3C7QW) nun für eine bessere Zukunft. Schon 2023 sollen die ersten Modelle an Kunden ausgeliefert werden, zum Stückpreis von 25.126 Euro netto. Falls das Angebot voll einschlägt, könnte die Sono-Aktie zum Tenbagger werden. Mit heute investierten 2512,60 Euro könnte man dann ein Solarauto abstauben. Aber ist das realistisch?

Was nun für die Sono-Aktie spricht

Zuallererst spricht der günstige Aktienkurs für die Aktie. Noch vor wenigen Monaten haben optimistische Anleger Preise von weit über 10 Euro bezahlt, in der Spitze sogar mehr als 20 Euro. Sollte der Kurs irgendwann neue Allzeithochs erreichen, dann würde das vom aktuellen Niveau von knapp 3 Euro aus (29. Juli) schon in die Richtung einer Verzehnfachung gehen.

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Dabei ist auch wichtig, sich daran zu erinnern, dass das kombinierte Unternehmen im Zuge seines SPAC-Deals frische Mittel im Umfang von 137 Mio. Euro erhielt, bei einer zugrunde liegenden Bewertung von 10 US-Dollar je Aktie. Im Mai kamen dann weitere 40 Mio. Euro hinzu, bei einem Platzierungspreis 4,00 US-Dollar je Aktie.

Andere haben also noch vor Kurzem Geld in das Unternehmen gesteckt, von dem sie sich zu deutlich höheren Kursen eine überdurchschnittliche Rendite versprachen. Und dafür gibt es durchaus Argumente.

In etwa einem Jahr startet die Produktion beim Fertigungspartner Valmet. Über 19.000 Modelle sind bereits reserviert. Wenn es konkret wird, kommen wahrscheinlich noch viele Tausend hinzu. Schon 40.000 verkaufte Autos entsprechen mehr als 1 Mrd. Euro Nettoumsatz. Und das ist auch die Größenordnung, die das Management und Valmet anpeilen für die kommenden Jahre.

Mit einer Marktkapitalisierung im Bereich von 0,2 Mrd. Euro liegt das erwartete Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) sogar noch tiefer als bei Volkswagen (WKN: 766403). Einige Elektroautospezialisten werden hingegen zum Teil mit zweistelligen KUVs bewertet.

Darum könnte es noch besser kommen

Die vorhergehenden Kalkulationen beziehen sich lediglich auf die Umsätze mit dem ersten Modell, dem Sion. Es spricht allerdings wenig dagegen, dass Sono seine Modellpalette ausweitet, sobald das Geschäft gut anläuft. Im Laufe des Jahrzehnts könnte der Umsatz mit eigenen Fahrzeugmodellen daher auf mehrere Milliarden Euro anschwellen.

Und dann gibt es ja auch noch die zweite Umsatzsäule mit den Solarzellen für Nutzfahrzeuge usw. Busse und Lkws verfügen über riesige Flächen auf der Außenhaut und könnten massiv von der Bestückung mit Photovoltaikzellen profitieren, egal ob elektrisch oder fossil betrieben. Eine interessante Anwendung sind auch autonome People Mover und Transporter, wo es bereits erste Kunden gibt.

Wenn es Sono gelingt, seine Technologie als Erstes zu skalieren, dann locken dort lukrative Potenziale. So wie es aussieht, haben die Ingenieure von Sono über die letzten Jahre eine Reihe von Herausforderungen gemeistert, an denen sich andere die Zähne ausgebissen haben. Der Schlüssel liegt dem Unternehmen zufolge in der Verwendung von Polymeren statt Glas mit neuen spritzgussbasierten Fertigungsverfahren. Und diese sind patentiert.

Des Weiteren würde ich davon ausgehen, dass die nächste Generation des Sion doppelt so viele Kilometer über die Sonne einsammeln kann. Die Rechnung dafür ist einfach: Auf der einen Seite könnte es gelingen, durch Leichtbau, Widerstandsminimierung und Verbesserungen im Antriebsstrang und Energiemanagement die Effizienz um ca. 25 % zu steigern. Auf der anderen Seite halte ich es für plausibel, dass die Solarfläche und die Energieausbeute der Zellen noch jeweils um 20 bis 25 % gesteigert werden können.

150 % Energiegewinnung auf 75 % Energieverbrauch im Vergleich zum aktuellen Modell macht eine Verdoppelung. Damit würde man wöchentlich im Schnitt 224 Kilometer fahren können (aktuell gibt Sono 112 Kilometer für den Sion an), sodass man fast gar keine Ladesäulen mehr benötigt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Energiekrise erscheint mir das ein faszinierendes Szenario.

Was das alles für die Sion-Aktie bedeutet

So schön sich all das auch anhört, muss man sich klarmachen, dass es noch Zukunftsmusik ist. Noch hat Sono kein Auto verkauft und das Geschäft mit der Solarintegration ist im Pilotbetrieb. In der Presse und in Diskussionsforen liest man immer mal wieder von großen Zweifeln. Das Management würde zu viel versprechen, es habe jahrelang verzögert und Zusagen nicht eingehalten.

Außerdem drohe der Aktie weitere Verwässerung. Schon allein die mit Berenberg vereinbarte Eigenkapitalfazilität über bis zu 150 Mio. Euro stellt diesbezüglich ein gewisses Risiko dar. Wenn Sono keine anderen Geldquellen erschließen kann, dann wird der Finanzierungspartner ins Spiel kommen und mit Discount neue Aktien erhalten, egal wie tief der Kurs dann notiert.

Andererseits sollte es möglich sein, moderne Finanzierungsinstrumente zu nutzen, welche die Aktionäre nicht verwässern. Und was die Zweifel am Management angeht, sehe ich einen positiven Trend. Zuletzt hat es überzeugend geliefert, wie ich finde.

Können aus heute in Sono-Aktien investierten 2512,60 Euro bis Ende 2023 stolze 25.126 Euro werden?

Durchaus, unter der Voraussetzung, dass die Aktie bis dahin nicht wesentlich weiter verwässert wird! Ob man dann kurzfristig einen Sion bekommt oder auf die lange Warteliste gesetzt wird, ist dann wieder eine andere Frage.

Aber wenn bis dahin klar wird, dass der Umsatz von Sono über die kommenden Jahre auf über 2 Mrd. Euro ansteigen wird, dann braucht es nur ein antizipierendes KUV von 1, um aus der Sono-Aktie einen Tenbagger zu machen.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG.



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