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Plug, Ballard, First Solar und Nordex-Aktien: EUPHORIE! Noch einsteigen?

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Foto: Getty Images

Das passiert nicht oft in den USA: Die zerstrittenen Flügel der Demokratischen Partei haben sich auf etwas geeinigt. Ein Grund zum Feiern. Insbesondere für die wahrscheinlichen Profiteure des Deals, die Lieferanten von grüner Technologie. Die Kurse von Aktien wie Plug Power (WKN: A1JA81), Ballard Power (WKN: A0RENB), First Solar (WKN: A0LEKM) und Nordex (WKN: A0D655) sind zweistellig angestiegen. Das sieht nach einer Trendwende aus – könnte da also noch mehr gehen?

Worauf sich die Gesetzgeber geeinigt haben

Wenn es nach Präsident Joe Biden ginge, wäre der Deal schon längst eingetütet. Aber er muss sich nicht nur der Blockaden der Republikaner-Partei erwehren, sondern hat auch Schwierigkeiten, die rivalisierenden Flügel seiner eigenen Partei unter einen Hut zu bekommen. Nun haben Fraktionschef Chuck Schumer und der einflussreiche Senator Joe Manchin für viele überraschend doch noch zusammengefunden.

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Sie haben ein umfassendes Paket geschnürt, das unter anderem Steuerschlupflöcher für Reiche schließen und ausufernde Kosten im Gesundheitswesen zähmen soll. Ein weiteres Kapitel bezieht sich auf Programme rund um den Klimaschutz und die Energiewende.

Eine Summe von 369 Mrd. US-Dollar steht im Raum, die über die kommenden zehn Jahre in Richtung der grünen Industrie fließen könnte.

Davon könnten Unternehmen, die die Wasserstoffwirtschaft gestalten, genauso profitieren wie Lieferanten rund um erneuerbare Energien. Deshalb haben die Aktien sowohl von Ballard und Plug als auch von Nordex und First Solar einen zweistelligen Satz nach oben gemacht.

Ein wichtiger Rückenwind für grüne Aktien

Obwohl die grüne Wirtschaft großartige Fortschritte gemacht hat und in immer mehr Bereichen zu wettbewerbsfähigen Preisen liefern kann, benötigt sie noch immer die Rückendeckung der Politik. Dabei geht es nicht nur um Subventionen, Forschungsprogramme und Investitionen, sondern auch um verlässliche Rahmenbedingungen.

Der vorgeschlagene Deal könnte all das bieten, was ein großer Fortschritt wäre. Gerade für Spieler, die große Ende-zu-Ende-Lösungen bauen wollen, sind klare politische Vorgaben entscheidend.

Kein Wunder also, dass zum Beispiel die Plug-Power-Aktie um ein Viertel zulegte. Das Unternehmen deckt die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette ab, von der Erzeugung über die Distribution zu Industriekunden und Tankstellen bis hin zu Brennstoffzellen.

Für Euphorie besteht kein Anlass

Zu beachten ist, dass der Gesetzesentwurf rund 700 Seiten dick ist. Damit alle Parteikollegen überzeugt werden können, muss ein breites Spektrum abgedeckt werden, sodass Unternehmen in allen Einzelstaaten der USA profitieren können.

Zu den geförderten Bereichen gehören neben Wind, Wasserstoff und Solar zum Beispiel auch zugehörige lokale Zulieferketten, Geothermie, Ladeinfrastruktur und alternative Tankstellen, Elektroautozuschüsse und Energiespeicher.

Von daher wird bei einzelnen Unternehmen voraussichtlich nur ein kleiner Bruchteil der 369 Mrd. US-Dollar ankommen, verteilt über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Klar ist auch, dass die Auswirkungen nicht von heute auf morgen spürbar sein werden. Zuerst muss der Gesetzesentwurf noch durch verschiedene Gremien gebracht werden. Und die Implementierung kann sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, selbst wenn einige Punkte bereits zum Jahreswechsel in Kraft treten.

Außerdem ist der Arbeitsmarkt aktuell so leergefegt, dass ein schnelles Hochfahren der grünen Wirtschaft nicht so leicht wird. Die Gehälter von Fachkräften werden steigen und somit die gewünschte lokale Fertigung weniger wettbewerbsfähig machen im Vergleich zu internationalen Rivalen etwa aus China, Japan und Euroland. Der starke Dollar kommt ja derzeit noch hinzu.

Nur ein Strohfeuer oder nachhaltige Trendwende?

Ich denke, man muss sich sehr genau überlegen, welche Auswirkungen das Gesetzespaket auf einzelne Unternehmen haben könnte.

So würde sich die Stärkung lokaler Lieferketten im Bereich der Photovoltaik wahrscheinlich über viele Jahre hinziehen. Bis dahin kann sich das politische Klima in den USA schon wieder gewandelt haben. Ob ein lokaler Modulhersteller wie First Solar im großen Stil profitieren kann, halte ich für sehr unsicher.

Besser sieht es hingegen für eine Nordex aus, die seit vielen Jahren in den USA aktiv ist und bei der ein großer Teil der Kosten in Euroland anfallen. Allerdings kommt es auch dort auf Details an. Förderfähige Anlagen werden zum Teil auf 5 Megawatt und benachteiligte Regionen und Bevölkerungsgruppen begrenzt.

Insgesamt würde ich nicht zu viel darauf geben. Die USA ist nur eine von mehreren wichtigen Regionen und das politische Klima erlaubt keine großen Sprünge für das Erdklima. Von einer großen Trendwende zu sprechen, wäre daher verfrüht.

Aber ein kleiner Freudensprung im zweistelligen Prozentbereich war allemal berechtigt. Wichtiger als das Gesetz wäre jedoch, endlich die Blockaden in den Lieferketten aufzulösen. Erst dann kann ein echter Boom einsetzen.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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