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Klumpenrisiko im MSCI World-ETF? So groß ist die Gefahr wirklich

Foto: Getty Images

ETFs auf den weltweit streuenden Aktienindex MSCI World sind beliebt – haben aber auch Kritiker. Auch ich investiere nicht in einen MSCI-World-ETF, da ich einfach bessere Chancen am Aktienmarkt sehe. Nichtsdestotrotz ist es erfreulich, dass Anleger die Möglichkeit haben, mit so einem unkomplizierten Produkt in die Finanzwelt einzusteigen.

Das Klumpenrisiko im MSCI World-ETF

Einen der am häufigsten genannten Kritikpunkte an MSCI World-ETFs nehmen wir heute genauer unter die Lupe: das sogenannte Klumpenrisiko.

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Von einem Klumpenrisiko spricht man in der Finanzwelt immer dann, wenn ein Aktienindex, ETF oder ein sonstiges streuendes Produkt zwar oberflächlich gut diversifiziert scheint, da viele verschiedene Wertpapiere enthalten sind, sich beim genaueren Hinsehen aber offenbart, dass viele der Werte auf irgendeine Art und Weise miteinander zusammenhängen. Sei es, weil es sich um Titel aus der gleichen Branche oder aus dem gleichen Land handelt.

Bei MSCI World-ETFs konzentriert sich die Kritik vor allem auf den hohen USA-Anteil. Laut dem Indexanbieter MSCI bestand der prominente Industrieländerindex am 30. Juni 2022 zu 68,67 % aus Aktien von Unternehmen, die in den Vereinigten Staaten beheimatet sind.

Die Logik der Kritiker: Steuern die USA in einen wirtschaftlichen Schock oder ereignet sich dort eine Naturkatastrophe, ein Terroranschlag oder ein anderes weitreichendes Ereignis, wird ein MSCI-World-ETF besonders darunter leiden. Eben weil mehr als zwei Drittel seines Fondsvermögens in US-Aktien stecken.

MSCI World-ETF: Ist deine Rendite in Gefahr?

Aber wie hoch ist das Klumpenrisiko im MSCI World wirklich? Ich sehe vor allem zwei Punkte, die das Argument stark entkräften.

Erstens sind fast alle der in MSCI World-ETFs enthaltenen Unternehmen nicht nur in den USA tätig, sondern in mehreren Ländern oder gar Kontinenten. Ein US-Unternehmen, das seine Produkte in Südostasien produziert und weltweit verkauft, trägt nicht unbedingt zu einer Erhöhung des Klumpenrisikos bei.

Zweitens sind umgekehrt auch viele europäische Unternehmen eng mit der US-Wirtschaft verzahnt. Wenn in Kalifornien eine Tüte Chips umfällt, dann hat das wesentlich größere Auswirkungen als der berühmte chinesische Sack Reis. Oder konkret gesagt: Eine wirtschaftliche Katastrophe in den USA betrifft einen MSCI World-ETF nicht wesentlich stärker als den Deutschen Aktienindex (DAX).

Ich denke, dass das Klumpenrisiko in MSCI World-ETFs größer gemacht wird, als es eigentlich ist.

Wie du deinen US-Aktienanteil trotzdem senken kannst

Ich halte es daher auch nicht für klug, den Anteil von US-Aktien gegenüber einem MSCI World-ETF zu senken, indem man beispielsweise auf eine Kombination aus US- und Europa-ETFs setzt. Wer das tut, der trifft aktiv eine Entscheidung, US-Aktien unterzugewichten. Wer eigentlich passiv investieren will, sollte dafür schon einen sehr guten Grund haben.

Wenn du trotzdem deine Abhängigkeit vom US-Aktienmarkt senken und gleichzeitig noch breiter streuen willst als mit einem MSCI World-ETF, kannst du dein Depot beispielsweise noch um einen Schwellenländer-Indexfonds ergänzen.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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