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Krypto-Aktie hebt ab: +70 % im Juli – geht da noch mehr?

Blockchain
Foto: Getty Images

Wie der Firmenname andeutet, investiert die Cryptology Asset Group (WKN: A2JDEW) in verschiedene Unternehmen aus der Welt der Blockchains, Tokens und digitalen Währungen. Die Aktie wurde nach dem Einsetzen des jüngsten Kryptowinters ordentlich verprügelt. Im Juli ging es jedoch steil nach oben. Deshalb habe ich mir angesehen, was die Aktie jetzt treibt, und bin zum Schluss gekommen, dass bei der Cryptology-Aktie Vorsicht angesagt ist.

Rückenwind für die Cryptology-Aktie

Hinter Cryptology stehen schillernde Persönlichkeiten, darunter Dr. jur. Jörg Werner, die graue Eminenz der Kryptowelt. Er leitet mit seiner Anwaltsfirma Dr. Werner & Partner im Kryptoland Malta einen zentralen Akteur für die Weiterentwicklung des rechtlichen Rahmenwerks. Oder Kryptoguru Mike Novogratz, der immer wieder mit abstrusen Bitcoin-Kurszielen auf sich aufmerksam macht. Sowie auch Christian Angermayer, der österreichische Milliardär, dessen Investmentvehikel Apeiron Investment Group primär für seine Investments in psychedelische Drogen für die Behandlung von Psychosen bekannt ist.

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Über die letzten Jahre hat Cryptology große Summen in ein Portfolio aus jungen Unternehmen der Kryptowelt investiert. Die meisten der Schützlinge hängen stark von der Handelsaktivität und der Begeisterung für digitale Währungen ab. Entsprechend stürzte der Kurs der Cryptology-Aktie fast im Gleichgang mit dem Bitcoin ab.

Das Vertrauen in dezentralisierte Finanzsysteme (DeFi) und den Kryptohandel wurde über die letzten Monate stark erschüttert. Aber nicht nachhaltig, wenn es nach der Einschätzung von CEO Patrick Lowry geht: „[…] wir sind zutiefst davon überzeugt, dass – so schwerwiegend und schmerzhaft sich der aktuelle Abschwung auch anfühlen mag – dies nur ein vorübergehender Rückschlag innerhalb eines langfristigen Megazyklus des Aufstiegs von Blockchain-Technologie und Kryptowährungen ist“, schrieb er vor wenigen Tagen an die Aktionäre.

Auch sei man in keine der jüngsten Skandale rund um Pleitebörsen und kollabierende Stablecoins involviert. Vielmehr sei man im Kern ein Bitcoin-Infrastrukturlieferant und damit auf Gestalter fokussiert, nicht auf Spekulanten. In Verbindung mit der vernachlässigbaren Verschuldung präsentiert sich Cryptology als solider Investor einer Zukunftsindustrie.

Damit richtet sich der Fokus auf die wöchentlich publizierte Schätzung des Buchwerts (englisch „Net Asset Value“, kurz NAV). Und den hat das Management stets auf über 5 Euro je Aktie taxiert, zuletzt mit steigender Tendenz (5,62 Euro zum 20. Juli). Gegenüber dem Aktienkurs von 5,08 Euro (22. Juli) besteht da augenscheinlich trotz der Kursexplosion noch immer ein komfortabler Puffer.

Was Investoren vor dem Kauf von Cryptology-Aktien beachten sollten

Die größte Frage, die man sich stellen sollte, dreht sich um die Substanz, die im angegebenen NAV steckt. Dazu muss man sich ein bisschen mit den Portfoliowerten vertraut machen.

Interessant ist beispielsweise die indirekte Beteiligung an EOSIA, dem Unternehmen, das hinter der EOS-Blockchain steckt. Daneben sehen wir dort Northern Data (WKN: A0SMU8), ein börsennotiertes Unternehmen, das leistungsstarke Rechenzentren für das Bitcoin-Mining und zum Teil auch weitere Einsatzgebiete baut. Oder den Neobroker nextmarkets und die Handelsplattform Bullish, die von der Beteiligung Block.One gehalten wird.

Die Einzelbewertungen kommen dabei auf sehr unterschiedliche Weisen zustande. Für Block.One wird deren eigene NAV-Kalkulation herangezogen, die angeblich konservativ sei. Bei Northern Data kommt der volatile Börsenkurs zum Tragen. Für die nicht börsennotierten Teile behilft man sich mit den Bewertungen der jüngsten Investmentrunden.

Gerade diese sind jedoch mit vielen Unsicherheiten verbunden. Schließlich verbrennen die meisten jungen Kryptospieler noch Geld, sodass sie sich von Investmentrunde zu Investmentrunde hangeln müssen. In einem Umfeld von steigenden Zinsen und zunehmender Regulierung könnte es künftig schwer werden, neues Geld einzuwerben.

Und selbst wenn Cryptology die Initiative unternimmt, weitere Mittel zu einer höheren Bewertung einzuschießen, ist keinesfalls gesichert, ob Aktionäre irgendwann etwas davon zurückbekommen werden. Vor wenigen Jahren sind beispielsweise Neobroker wie Pilze aus dem Boden geschossen. Heute steht eher eine Marktbereinigung an.

Und ob die Aktie Northern Data noch einmal den Weg nach oben findet, nachdem sich der Kurs geviertelt hat, ist fraglich. Energieintensives „Schürfen“ von Bitcoins wird schließlich zunehmend international geächtet.

Eine breit gestreute Wette auf die Kryptowelt

Wer auf Cryptology setzt, der investiert in vielfältige Plattformen und nur zu einem geringen Teil in Kryptowährungen. Das ist zunächst eine gute Sache. Dennoch steht und fällt alles mit der Begeisterung für dieses Marktsegment.

Und selbst wenn wir fest an die Zukunft von Blockchain und digitale Währungen glauben, ist noch längst nicht sicher, dass die Beteiligungen von Cryptology eine führende Rolle dabei spielen werden. Die Konkurrenz ist riesig. Von daher würde ich auf dem aktuell wieder stark erhöhten Kursniveau nicht kaufen.

Wer jedoch sein Depot mit etwas Krypto-Hype aufpeppen will, für den stellt die Cryptology-Aktie immer noch eine der solideren Optionen dar.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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