Tesla-Aktie: Schock-News für langfristige Investoren – diese Schlüsselfigur geht überraschend
Investoren der Tesla-Aktie (WKN: A1CX3T) erleben so bald wahrscheinlich keinen ruhigen Tag mehr. Während Elon Musk sich mit Twitter in den Haaren liegt, hat in Andrej Karpathy eine Schlüsselfigur in Teslas KI-Team ihren Abschied verkündet.
Prominente Abgänge können ein Risiko für jede Aktie sein. Bei Tesla gilt das angesichts der großen Ambitionen des Elektroautoherstellers ganz besonders. Dennoch ist der Abgang von Andrej Karpathy für langfristige Investoren keine Katastrophe. Vielleicht sogar das Gegenteil.
Tesla-Aktie: Ein Abgang, der wehtut
Manche Beobachter der Tesla-Aktie werden sagen, dass sich Andrej Karpathys Weggang abgezeichnet hat. Denn schon im März verabschiedete sich der KI-Wissenschaftler, der 2017 beim Elektroautohersteller angefangen hatte, in ein viermonatiges Sabbatical.
Andrej Karpathy war als Führungskraft des „Computer Vision Teams“ eine Schlüsselfigur beim Elektroautohersteller. Er baute eine Infrastruktur für das gezielte Sammeln von Kameradaten aus der Tesla-Flotte und brachte dem Autopiloten zusammen mit seinem Team das Erkennen von Objekten, ein Verständnis von Entfernungen und vieles mehr bei.
Man kann also sagen, dass es auch Andrej Karpathy zu verdanken ist, dass sich der Autopilot in den letzten fünf Jahren von einem Spurhalterprogramm zu einem stadtverkehrstüchtigen Fahrassistenten gewandelt hat, der alle paar Wochen immer weiter dazulernt. Ferner scheinen Tesla und der Slowake im Guten auseinanderzugehen. Investoren der Tesla-Aktie können also vielleicht sogar darauf hoffen, dass die Ex-Führungskraft als Berater erhalten bleibt.
Warum verlässt Andrej Karpathy Tesla?
Über die Beweggründe Andrej Karpathys können wir nur spekulieren. Auch über die Projekte, die der Slowake als Nächstes angehen wird. Auf Twitter schrieb er lediglich, er werde mehr Zeit mit seinen Leidenschaften verbringen: technische Arbeit an künstlicher Intelligenz (KI), quelloffene Software und Bildung.
Tesla war der erste Ausflug von Andrej Karpathy in die Unternehmenswelt. Vorher war er vorrangig als Wissenschaftler im Hintergrund aktiv, der KI nicht einsetzt, sondern erforscht und weiterentwickelt. Es kann viele persönliche Beweggründe für seinen Rücktritt geben, auf die wir als Außenstehende gar nicht kommen.
Was bedeutet das für die Tesla-Aktie?
Viele Investoren am Aktienmarkt messen der KI-Arbeit von Tesla keine große Bedeutung bei. Daher könnte die kurzfristige Reaktion der Tesla-Aktie gemäßigt ausfallen. Viel interessanter für uns sind aber die langfristigen Folgen.
Viele sehen Andrej Karpathy als schwer zu ersetzenden Abgang an: Sein Abgang könnte die KI-Entwicklung deutlich bremsen. Zudem hören Teslas KI-Ambitionen mit dem Autopiloten ja nicht auf, sondern beginnen gerade erst. Jedoch kennen wir viele der Gesichter aus der zweiten und dritten Reihe schlichtweg nicht. Gut denkbar, dass hier schon charakterstarke Nachfolger bereitstehen. Das würde den Schock für die Tesla-Aktie dämpfen.
Optimisten werden sagen, dass der Abgang von Andrej Karpathy ein gutes Signal darstellt, da er die Weiterentwicklung des Autopiloten als Selbstläufer ansieht. In seinem Abschiedstweet wies er auf das „herausragend starke Autopiloten-Team“ hin, welches „das Momentum fortführen“ werde. Aus diesem Blickwinkel könnte der Weggang sogar eine gute Nachricht sein.
Ich rechne nicht mit Verzögerungen in der weiteren KI-Entwicklung bei Tesla. Schließlich hat der Autopilot auch während Andrej Karpathys Sabbatical gute Fortschritte gemacht. Als Investor der Tesla-Aktie sehe ich den Weggang des Slowaken als bedauerlich, aber verschmerzbar. Meine langfristige Investmentthese bleibt unberührt.
Übrigens verließ bereits im Juli 2019 mit J.B. Straubel eine Schlüsselfigur den Elektroautohersteller. Wir alle wissen, was die Tesla-Aktie anschließend für ein Feuerwerk gezündet hat.
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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Tesla und Twitter.