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Die Worte dieses Chefs lassen sein eigenes Unternehmen crashen! Es ist nicht Elon Musk …

Schokierter Mann vor rotem Chart
Foto: Getty Images

Normalerweise kennt man diese und ähnliche Schlagzeilen von Tesla-CEO Elon Musk. Doch bei diesem crashartigen Abverkauf der Aktie von ServiceNow (WKN: A1JX4P) hat der Tesla-CEO ausnahmsweise nicht die Finger im Spiel.

Vielmehr war es Ex-SAP-Chef Bill McDermott, der die Wertpapiere seines eigenen Unternehmens abstürzen ließ. Sollte man dem Aktienmarkt nun folgen und seine ServiceNow-Aktien verkaufen? Oder handelt es sich lediglich um eine Überreaktion des Marktes?

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Aussagen des Chefs

Doch welche Aussagen haben den Aktienkurs von ServiceNow ca. 15 % einbrechen lassen? Aus meiner Sicht handelt es sich dabei um keinen Inhalt, der für die Aktionäre neu sein sollte. Denn McDermott erwähnte, dass die Inflation so hoch sei wie seit 41 Jahren nicht mehr. Darüber hinaus sprach er den Gegenwind durch einen starken US-Dollar, steigende Energiekosten und den Krieg in Osteuropa an.

Daher gehe ich davon aus, dass McDermott sich nicht ausschließlich auf spezifische Unternehmensprobleme bezogen hat, sondern vielmehr das gesamtwirtschaftliche Risiko betont hat. Das zeigen auch die Reaktionen anderer Cloud-Unternehmen wie Salesforce, Workday oder Microsoft, die auch abverkauft wurden.

Daher sollte man die Aussagen nicht überbewerten und sich vielmehr auf die Frage konzentrieren, welches Szenario der Aktienmarkt aktuell eingepreist hat und ob die eigene Erwartungshaltung jene ist, dass die Zukunft optimistischer oder pessimistischer ausfallen wird, als dies aktuell eingepreist ist. Eines ist jedenfalls klar, sowohl der IT-Sektor als auch die Aktie von ServiceNow werden berechtigterweise nicht zu den Allzeithochs gehandelt. Insofern wurde die negative Stimmung bereits teilweise in den Kursen eingepreist.

Bewertung

Dennoch, die Aktie von ServiceNow ist zwar verglichen zum Herbst 2021 um knapp 200 Euro je Anteilsschein günstiger, jedoch noch lange kein Schnäppchen. Denn basierend auf dem erwarteten Gewinn des laufenden Geschäftsjahres von 1,40 Euro je Aktie beträgt das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) derzeit 302.

Grundsätzlich ein unglaublich hoher Wert. Jedoch erwarten die Analysten, dass ServiceNow den Gewinn je Aktie 2023 auf 2,46 Euro und 2024 auf 4,46 Euro steigern kann. Somit würde das aktuell hohe KGV sehr schnell schmelzen.

Jedoch hat mich die Vergangenheit gelehrt, dass man Analystenschätzungen niemals für bare Münze nehmen sollte. Aufgrund der hohen Bewertung muss es klar sein, dass ServiceNow ohne jeden Zweifel massiv abverkauft wird, wenn das Unternehmen operativ enttäuscht.

Ausblick

Aus meiner Sicht sollten McDermotts Aussagen niemanden mehr überraschen. Denn sämtliche von ihm angesprochenen Punkte sind seit mehreren Wochen bzw. Monaten bekannt. Nichtsdestotrotz ist es verständlich, dass der Aktienmarkt auf die Euphorie-Bremse tritt, wenn der CEO knapp zwei Wochen vor Bekanntmachung der Quartalsergebnisse pessimistische Äußerungen von sich gibt.

Dennoch darf man nicht vergessen, dass bereits sehr viel Pessimismus am Aktienmarkt in den aktuellen Kursen eingepreist ist. Im Herbst 2021 stand die ServiceNow-Aktie bei ca. 615 Euro. Knapp 9 Monate später steht der Kurs knapp über 420 Euro je Anteilsschein. Somit ist klar, dass sich auch ServiceNow dem gesamtwirtschaftlichen Gegenwind nicht vollständig entziehen kann.

Dennoch bleibt das Unternehmen für mich eine spannende Wette auf die Digitalisierung und Automatisierung von Geschäftsprozessen. Da ich jedoch das Risiko bei IT-Aktien und vor allem bei ServiceNow bis zur Bekanntgabe der Quartalszahlen am 27. Juli als hoch einschätze, würde ich derzeit keine hohen einmaligen Käufe tätigen. Vielmehr könnte man sich als bereits investierter Aktionär zurückhalten und abwarten, wie der Markt auf die Quartalszahlen reagiert. Vor allem aufgrund der aktuell immer noch sehr sportlichen Unternehmensbewertung.

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Michael besitzt Aktien von ServiceNow, Salesforce und Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft, Salesforce, ServiceNow und Tesla und empfiehlt SAP.



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