Ein teurer ETF kann dich ein Vermögen kosten! Das lässt sich jedoch verhindern …
Neben einem diversifizierten Portfolio von Einzelaktien verwendet eine zunehmende Zahl von Kleinaktionären auch Exchange Traded Funds (ETFs) zur langfristigen Vermögensbildung. Dabei versuchen die ETF-Fondsmanager einen breit gestreuten Index wie den S&P-500 möglichst kostengünstig abzubilden. Als Anleger hat man den Vorteil, dass man vom Wertzuwachs des Index profitiert, ohne dabei über spezifisches Fachwissen verfügen zu müssen.
Vergleicht man jedoch die Kostenstruktur eines ETFs mit dem Erwerb von Einzelaktien, muss man feststellen, dass sich die regelmäßigen Gebühren über eine Laufzeit von 25 Jahren summieren. Das fällt besonders schwer ins Gewicht, wenn man in einen teuren Themen-ETF investiert hat. Das kann dich im schlimmsten Fall über mehrere Jahre Tausende Euro an Gebühren kosten und deine reale Rendite stark vermindern.
ETFs im Vergleich
Daher vergleiche ich drei fiktive ETFs mit verschiedenen Kostenquoten, um darstellen zu können, wie der Renditeunterschied über die Jahre anwächst. In diesem Beispiel nehme ich an, dass 100.000 Euro in einen ETF investiert und über eine Laufzeit von 25 Jahre gehalten werden. Um die Ergebnisse vergleichbar zu halten, nehme ich zudem an, dass alle drei ETFs eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8 % p. a. ohne Gebühren erzielen können.
Während der günstigste ETF nur jährliche Kosten von 0,08 % p. a. birgt, gibt es einen mittleren ETF mit 0,50 % p. a. und einen teuren ETF mit Kosten in Höhe von 1,00 % p. a. zur Auswahl. Über die Jahre erkennt man eklatante Renditeunterschiede, wie man anhand nachstehender Tabelle sieht.
Anlagejahre | ETF (günstig) | ETF (mittel) | ETF (teuer) |
0 | 100.000 | 100.000 | 100.000 |
5 | 146.389 | 143.563 | 140.255 |
10 | 214.299 | 206.103 | 196.715 |
15 | 313.710 | 295.888 | 275.903 |
20 | 459.239 | 424.785 | 386.968 |
25 | 672.277 | 609.834 | 542.743 |
Gerundete Beträge in Euro
ETFs vs. Aktienfonds
Dennoch ist beinahe jeder ETF günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Denn Kostenquoten von 2,5 % p. a. und mehr sind in diesem Segment keine Seltenheit. Wie der Kauf eines solchen Finanzproduktes deine Rendite schmälern kann, sieht man anhand nachfolgender Tabelle. Daher sollte man sich über so manches gut gemeinte Angebot der Hausbank gut informieren. Denn zumeist wird davon nur die Bank reich.
Anlagejahre | ETF (teuer) | Aktienfonds |
0 | 100.000 | 100.000 |
5 | 140.255 | 130.696 |
10 | 196.715 | 170.814 |
15 | 275.903 | 223.248 |
20 | 386.968 | 291.776 |
25 | 542.743 | 381.339 |
Gerundete Beträge in Euro
Fazit
Das Resümee aus obiger Berechnung ist ganz klar, dass man sich als Anleger nicht nur auf die erwartete Rendite fokussieren sollte. Da diese ohnehin nicht garantiert eintreffen wird, sollte man sich vielmehr auf jene Aspekte konzentrieren, die man selbst beeinflussen kann.
Dazu zählt unter anderem die Kostenquote eines ETF. Solltest du daher in ETFs mit hohen Gebühren oder sogar in Aktienfonds investieren, möchte ich dich dazu ermutigen, die Renditen der letzten fünf bis zehn Jahre mit jenen eines günstigen MSCI World ETF zu vergleichen. Ohne mich weit aus dem Fenster zu lehnen, behaupte ich, dass der MSCI World ETF in den meisten Vergleichen deutlich besser abgeschnitten hat. Ein Grund für diese Entwicklung liegt auch an den deutlich niedrigeren Gebühren.
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