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Die Wunder-Batterien von Volkswagen: Der Stand, die Perspektiven

Wiederaufladbare Batterie Symbol
Foto: Getty Images

Wie wohl kein anderer Automobilkonzern investiert Volkswagen (WKN: 766403) in eigene Batteriekapazitäten und diversifiziert gleichzeitig bei den Technologiepartnern. Die Angst, rechts überholt zu werden, sitzt tief. Zur Sicherheit lieber ein Partner zu viel.

Als Beobachter kann man jedoch schnell den Überblick verlieren. Hier kommt die Übersicht über den Status quo und die Aussichten für die Batterien von VW – und ein Fazit, wo die besten Renditen locken für Investoren.

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Das bunte Batterieportfolio von Volkswagen wächst weiter

Gotion

Die Basis der Batteriestrategie bildet die Zusammenarbeit mit der chinesisch-kalifornischen Beteiligung Gotion High-Tech. In China soll schon im kommenden Jahr die Einheits-Batteriezelle massengefertigt werden. Dabei kommt wohl vor allem die bewährte und preiswerte Lithium-Eisenphosphat-Zellchemie zum Einsatz.

Ab 2025 will Volkswagen im europäischen Batterie-Hub in Salzgitter auf Hochtouren produzieren. Da Gotion in die Weiterentwicklung seiner Technologie investiert, könnte bis dahin schon die nächste Generation mit besseren Leistungswerten verfügbar sein.

Northvolt

Die schwedische Beteiligung ist zwar in Salzgitter rausgeflogen, spielt aber weiterhin eine große Rolle in den Plänen von Volkswagen. Mit dem im März verkündeten künftigen Produktionsstandort in Schleswig-Holstein hat Northvolt ein Zeichen gesetzt. Auch dort soll 2025 der Startschuss für die Massenproduktion stattfinden.

Ich vermute, dass Volkswagen sich auch von dort mit Einheits-Batteriezellen versorgen lässt. Zusätzlich könnte Northvolt allerdings auch Hochleistungsbatterien liefern. Schließlich verfügen die Schweden seit der Übernahme des Spezialisten Cuberg im vergangenen Jahr über passendes Entwicklungs-Know-how.

Die Cuberg-Technologie verbindet die Energiedichte von Feststoffzellen mit günstigen Produktionskosten, weil sich etablierte Prozesse nutzen lassen. Pilotprojekte laufen bereits, aber bis zur Kommerzialisierung im Großmaßstab könnte es noch bis zum Ende des Jahrzehnts dauern. Sollte Cuberg schon mittelfristig liefern können, dann wäre es eine interessante Option für die Luxusmodelle und Sportwagen des Konzerns.

Varta

Porsche hat sich jedoch zunächst mit Varta (WKN: A0TGJ5) zusammengetan. Dessen Zellen versprechen ebenfalls erstklassige Leistungswerte. Und der Knopfzellen-Champion will schon über die kommenden drei Jahre die Produktionskapazitäten hochfahren. Falls die V4Drive genannten Zellen sich bei Porsche bewähren, könnten auch andere Marken wie Bentley und Audi zugreifen.

QuantumScape

Große Hoffnungen hegt Volkswagen aber auch weiterhin mit seinem strategischen Partner QuantumScape (WKN: A2QJX9). So wie die Aktie zuletzt eingebrochen ist, könnte man denken, dass die Zukunftsaussichten hier eher schlecht sind.

Aber die Mission der Beteiligung lautet weiterhin, die beste Batterie zu schaffen. Der Weg dorthin erfordert allerdings noch viele Entwicklungszyklen. Das Management hofft, spätestens im Jahr 2025 eine marktreife Technologie präsentieren zu können. Nach weiteren ausgiebigen Tests könnte die Kommerzialisierung dann in den folgenden Jahren starten.

Obwohl es zwischenzeitlich mal so aussah, als ob Volkwagen die Entwicklung beschleunigen wolle, wird der Konzern sicherlich zunächst auf andere Lieferanten setzen.

Freyr und 24M

Größere Chancen für den mittelfristigen Einsatz hat die Technologie des neuen Partners 24M, die künftig beim norwegischen Produktionspartner Freyr Battery (WKN: A3CT9J) kommerzialisiert wird.

Ähnlich wie Cuberg verspricht die 25-%-Beteiligung das Beste aus zwei Welten. Durch die Reduktion der Prozessschritte sinken die Kosten noch zusätzlich und auch die Recycling-Fähigkeit soll besser sein als beim bisherigen Standard. Dennoch will 24M eine hohe Energiedichte und eine besonders hohe Sicherheit der semisoliden Zellen bieten.

Die Technologie ist marktreif und steht zur Lizenzierung bereit. Freyr setzt voll darauf und hat gerade den Startschuss für den Aufbau der Produktion in Rana gegeben. In weniger als zwei Jahren will Freyr die ersten Zellen mit 24M-Rezeptur ausliefern.

Der Batterie-Fahrplan steht bei VW

Die Versorgung mit erstklassigen Batterien scheint angesichts der vielfältigen Entwicklungsstränge gesichert bei Volkswagen. Noch greifen die bestehenden Vereinbarungen mit einigen der großen asiatischen Lieferanten, die vermutlich nicht so schnell auslaufen werden.

Doch in zukünftigen Modellen wird Volkswagen zunehmend auf seine eigenen Beteiligungen und Partner zugreifen können. QuantumScape, die 2020 und 2021 so stark im öffentlichen Fokus war, spielt dabei zunächst noch keine Rolle.

Vielmehr sollten Aktionäre genau hinsehen, wie es bei Varta und insbesondere Freyr läuft, wo zuerst mit greifbaren Ergebnissen zu rechnen ist. Wenn sich die 24M-Fertigungstechnik in der Großserie ab 2024 bewährt, dann wird das auch Einfluss auf Gotion und Northvolt haben, die in Europa ein Jahr später loslegen wollen für VW.

Und Freyr würde mit Hochdruck seine Kapazitäten ausbauen und zu einem Top-Player aufsteigen. Aus diesem Grund habe ich die Freyr-Aktie weit oben auf meiner Watchlist.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Volkswagen AG.



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