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Advanced Blockchain-Aktie: Finger weg oder riesige Nachkaufchance?

Blockchain
Foto: Getty Images

Im Zuge der Turbulenzen im Krypto-Universum ist auch die Aktie von Advanced Blockchain (WKN: A0M93V) in den Abwärtsstrudel geraten. Während ich von Kryptowährungen, insbesondere den energieaufwendig geschürften, strikt die Finger lasse, sehe ich rund um Blockchain-Technologien gewaltige Potenziale.

Wenn es jetzt eine Blockchain-Aktie 78 % billiger als zu Jahresanfang gibt, dann erscheint das zunächst attraktiv. Der Wettbewerb ist allerdings außerordentlich intensiv, sodass sich die Frage stellt, wie gut die Chancen von Advanced Blockchain stehen, sich durchzusetzen und ein funktionierendes Geschäftsmodell zu etablieren.

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Warum die Advanced-Blockchain-Aktie abgestürzt ist

Es gibt wohl kaum eine Kryptowährung, Krypto-Handelsplattform oder Blockchain-Aktie, die in den letzten Monaten nicht abgestürzt wäre. Der gesamte Sektor steht unter Generalverdacht. Es wäre daher eine Überraschung, wenn die Advanced Blockchain davon verschont geblieben wäre.

Als Ende 2020 eine weitere große Kryptowelle in Gang gesetzt wurde, war Advanced Blockchain eine der wenigen deutschen Aktien, mit der man das Thema gezielt „spielen“ konnte. Entsprechend schoss sie damals von unter 3 Euro auf über 15 Euro hoch. Nun hat sie wieder praktisch sämtliche Zugewinne abgegeben. Da helfen auch die starken Zugewinne von Montag (27. Juni) nicht viel.

Seit April geht es steil bergab. Die Gewinnwarnung vom 20. Juni bestätigte die Befürchtungen des Marktes und trieb den Kursverfall der Aktien weiter an. Die sinkende Bewertung von digitalen Assets lastet offenbar stark auf der Bilanz. Jetzt sollen die Kosten zusammengestrichen werden, auch über die Entlassung von Personal.

Der Höhepunkt der Entwicklung ist der gleichzeitig angekündigte Rücktritt von CEO Michael Geike. Er hat offenbar das Desaster federführend zu vertreten und zieht jetzt persönliche Konsequenzen, anstatt Verantwortung für die Sanierung zu übernehmen. Auch der erst im April zum Chief Strategy Officer ernannte Robin Davids wird das Unternehmen wieder verlassen.

Wie es nun weitergehen könnte bei Advanced Blockchain

Gut ein Jahr zuvor konnte Advanced Blockchain auf dem Gipfel des Krypto-Hypes noch 231.000 neuen Aktien zum Platzierungspreis von 16,65 Euro je Aktie platzieren. Das sorgte für eine Geldspritze in Höhe von 3,8 Mio. Euro. Gut eingesetzt hätten damit bestimmt einige spannende Blockchain-Geschäftsmodelle vorangetrieben werden können.

Schließlich sieht sich Advanced Blockchain als „Investor, Inkubator und Partner der Blockchain Industrie“. Anscheinend ist ein großer Teil davon nun aber mit digitalen Assets verzockt worden.

Ein Lichtblick ist, dass CEO Michael Geike weiterhin in beratender Funktion dem Management zur Verfügung stehen wird und kurz vor seinem Abgang noch mal eine fünfstellige Summe in die Hand genommen hat, um auf dem stark reduzierten Niveau Advanced-Blockchain-Aktien zu erwerben.

Es ist schwer einzuschätzen, ob er damit sein Vertrauen in die künftige Unternehmensführung um Simon Telian, den bisherigen Investmentchef, ausdrücken möchte – oder ob es eher eine Geste als Teil des Ausscheidens „im besten Einvernehmen“ ist.

Auf alle Fälle will der neue Chef nun für ein günstigeres Risikoprofil sorgen. Man wolle sich „unabhängiger von Marktbewegungen machen“ und „auf den Ausbau von planbaren Entwicklungsdienstleistungen konzentrieren“. Sobald dann nach dem Kryptowinter hoffentlich bald wieder neuer Schwung in den Sektor kommt, will Advanced Blockchain bereit sein, um davon zu profitieren.

Ein gemischtes Bild

Ich denke, es ist eine gute Sache, dass Advanced Blockchain seinen Fokus auf die Entwicklung von Blockchain-basierten Lösungen verlegt. Für Fans von digitalen Assets wird die Aktie zwar damit weniger attraktiv, aber dafür steigen die Chancen, dass sich aus dem Projektportfolio eines Tages tragfähige Geschäftsmodelle entwickeln.

Dennoch bleibt unklar, wie groß die Ressourcen des Unternehmens jetzt noch sind, um etwas Großes auf die Beine zu stellen. Der plötzliche Weggang von zwei Vorständen und die drastischen Sparprogramme legen die Vermutung nahe, dass der Handlungsspielraum extrem eng ist, während Beteiligungsverkäufe aktuell keinen Sinn ergeben.

Wettbewerber mit deutlich tieferen Taschen können jetzt aggressiver in die Marktkonsolidierung gehen.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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