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Hensoldt-Aktie stürzt ab – was sie belastet und was für einen Einstieg spricht

Foto: The Motley Fool

Die Aktie von Hensoldt (WKN: HAG000) hat mir schon im Vorfeld des Börsengangs gut gefallen. Bis zur Invasion in die Ukraine fand sie jedoch kaum Beachtung bei den Anlegern. Das hat sich Ende Februar schlagartig geändert. Der Rüstungskonzern Hensoldt war plötzlich in aller Munde und die Aktie schoss nach oben.

Zuletzt hat sie jedoch wieder rund 30 % von der Spitze abgegeben. Grund genug, um zu ergründen, wie es heute um Hensoldt steht.

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Was die Hensoldt-Aktie belastet

Die russische Bedrohung für Europa ist konkret und das Image der Rüstungsindustrie hat sich zuletzt gewaltig verbessert. Gerade die Radartechnik von Hensoldt kann eine Menge dazu beitragen, die Sicherheit zu gewährleisten. Und da selbst pazifistische grüne Politiker nun bereit sind, viele Milliarden für die Aufrüstung der Armee und die Belieferung der Ukraine herauszukehren, stehen alle Zeichen auf Wachstum bei Hensoldt.

Das Management selbst gibt sich allerdings deutlich weniger euphorisch. Man sei kein Kriegsgewinnler und bisher habe es noch kein Extrageschäft wegen der Ukraine gegeben. Vielmehr müsse man jetzt zunächst mehr für die Sicherung des eigenen Geschäftsbetriebs aufwenden.

Hensoldt produziert ja auch keine Munition oder anderes massengefertigtes Kriegsgerät, sondern hochentwickelte Systeme. Und von den Verhandlungen im Vorfeld eines Auftrags bis zur Auslieferung und Einsatzbereitschaft vergehen typischerweise Jahre.

Die Order-Pipeline war sowieso bereits letztes Jahr gut gefüllt, sodass Hensoldt auch ohne Krieg schon gute Wachstumsaussichten hatte. Die Störung der Lieferketten wiederum betrifft auch Hensoldt, was sich in höheren Aufwendungen für den Lageraufbau ausdrückt. Von daher fragt sich jetzt möglicherweise manch ein Anleger, warum die Aktie doppelt so hoch bewertet sein sollte als vor dem Krieg.

Was die Hensoldt-Aktie stützt

Dennoch ist festzustellen, dass die Chancen, dass Hensoldt weitere Aufträge zu guten Margen hereinnehmen kann, gestiegen sind. Wehrprogramme, die bisher noch in der Schwebe standen, dürften es jetzt leichter durch den Bundestag schaffen. Und da Verteidigungspolitik nun so essenziell geworden ist, wird es auch im Falle einer Rezession keine Einschnitte geben. Mit hochinnovativen Radarlösungen, die aktuell in Kooperation mit Diehl Defence vorangetrieben werden, unterstreicht Hensoldt seine Relevanz.

Gut gefällt mir auch, dass Hensoldt sich nicht auf der guten Nachfrage nach den bestehenden Lösungen ausruht. Vielmehr suchen die Ingenieure und das Management kontinuierlich nach neuen Betätigungsfeldern. Dazu gehören beispielsweise die Bildung eines Joint Ventures für Nachtsichtgeräte, der Ausbau des Cybersecurity-Business und der Vorstoß in die Wasserstoffwirtschaft, wo auch zivile Anwendungen adressiert werden.

In Verbindung mit der guten Profitabilität stehen dem Management nun viele Optionen offen, um die Saat für beschleunigtes mittel- und langfristiges Wachstum zu legen.

Die Verschnaufpause vor dem neuen Abflug

Der Kursschub im März war wohl etwas übertrieben. Hensoldt bekommt vielleicht etwas Rückenwind durch die gefährliche geopolitische Lage, aber mehr auch nicht. Eine völlige Neubewertung der Aktie ist daher nicht erforderlich. Ausgehend vom günstigen Ausgabekurs von 12 Euro, der zum Börsengang 2020 bezahlt wurde, erscheint das heutige Kursniveau von gut 22 Euro (22. Juni) allerdings fair.

Hensoldt hat vor zwei Jahren nicht zu viel versprochen und geliefert. Die Aussichten für langfristiges Wachstum haben sich weiter verbessert. Und mit dem Aufstieg in den TecDAX und den SDAX rückt Hensoldt noch stärker in das Blickfeld von Analysten und Anlegern. Insgesamt spricht folglich viel dafür, dass die Aktie nach der jüngsten Verschnaufpause neue Kräfte sammeln kann. Sie bleibt auf alle Fälle auf meinem Radar!

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm verwaltetes Zertifikat an der Wertentwicklung von Hensoldt. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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