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Innovationen für die Elektromobilität: Kurs-Turbo für Schaffner-Aktien und Schaeffler-Aktien?

E-Mobility: Batterie laden an Ladesäule
Foto: Getty Images

Schaffner (WKN: 914783) und Schaeffler (WKN: SHA015) haben den gleichen Namensursprung und auch sonst einiges gemeinsam. Beide haben schwierige Phasen hinter sich, wollen jetzt aber neue Dynamik in ihr Geschäft bringen. Die Elektromobilität steht dabei jeweils im Mittelpunkt. Und die großen Potenziale werden immer deutlicher erkennbar.

Das sind Schaeffler und Schaffner

Schaeffler ist mit seinen Kernmarken LuK, INA und FAG – neben den industriellen Wälzlagern – vor allem für seine Motor-, Getriebe- und Kupplungssysteme bekannt. Weil ein großer Teil davon für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren bestimmt ist, trauten viele Marktbeobachter dem Unternehmen wenig zu.

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Doch Schaeffler hat die Herausforderung angenommen und investiert seit Jahren große Summen in den Aufbau seines Geschäftsbereichs rund um die Elektromobilität. Zudem hat das Management ein umfassendes Fitnessprogramm durchgezogen, um das Produktionsnetzwerk effizienter zu organisieren und die Innovationskraft zu steigern.

Vor wenigen Jahren hat sich Schaeffler auch eine neue Corporate Identity zugelegt, um markenübergreifend einen neuen Aufbruch zu signalisieren. Aktuell läuft zudem eine weltweite Kampagne zur Stärkung der Arbeitgebermarke Schaeffler.

Ähnliche Anstrengungen gibt es auch bei Schaffner, wo vor wenigen Wochen ein rundum modernisierter Markenauftritt unter dem Slogan „More Power to You“ vorgestellt wurde. CEO Marc Aeschlimann hat den schweizerischen Elektrotechnikkonzern seit seinem Amtsantritt völlig umgebaut, wie er auf dem Kapitalmarkttag am 9. Juni verdeutlichte.

Den Verlustbringer Power Magnetics hatte er saniert und verkauft. Bei der Cashcow rund um die elektromagnetische Verträglichkeit hat er die zuvor verwahrloste Innovationspipeline wieder befüllt und das wichtige Power-Quality-Geschäft sowie die volumenstarken Antennen für schlüssellose automobile Zugangssysteme neu angeordnet.

Wie bei Schaeffler gibt es heute zwei integrierte Hauptsegmente: Industrial und Automotive. Ohne direkte Konkurrenten zu sein, adressieren die beiden folglich oft die gleichen Kundengruppen.

Darum werden Schaffner und Schaeffler erfolgreich sein

Die kommenden Quartale werden zeigen, ob sich die Mühen der Neuausrichtung gelohnt haben. Viele der Innovationsprogramme bringen aktuell noch keine großen Umsätze. Hereingeholte Entwicklungspartnerschaften und Aufträge im Bereich der Elektromobilität gehen oft erst in den kommenden Jahren in die Großserie.

Aber die zuletzt vorgestellten Produkte wirken sehr aussichtsreich und dürften dazu beitragen, die Auftragsbücher weiter zu füllen. Schaeffler ließ zuletzt mit einer hochintegrierten 4in1-E-Achse aufhorchen. Sie spart einerseits Bauraum und Gewicht, was für viele Kunden bereits wichtige Faktoren sind.

Hinzu kommt das Thermomanagement, das per Wärmepumpe den Gesamtwirkungsgrad signifikant steigert und damit für mehr Reichweite sorgt. Das können so nur wenige Wettbewerber.

Und Schaffner möchte bei der Elektrotechnik Ähnliches erzielen. Je stärker die Ströme sind, die in einem elektrifizierten Fahrzeug fließen, desto wichtiger wird das Management der elektromagnetischen Störungen. Denn diese können wertvolle Komponenten schädigen und zu vermeidbaren Energieverlusten führen. Typischerweise wird das mit aufwendiger Abschirmung oder speziell ausgelegten passiven Filterkomponenten gemacht.

Doch Schaffner sagt, dass zukünftig bei aktiver Filter-Technologie die Musik spiele, die in Echtzeit inverse Signale erzeugen kann, welche die Störungen eliminiert. Erste Projekte in einer 400-Volt-Umgebung seien bereits erfolgreich verlaufen. Und dass aktuell auch ein 800-Volt-Entwicklungsprojekt läuft, belegt, dass Top-Autohersteller Interesse an der Technologie signalisiert haben.

Die Vorteile sind bestechend: neben der besseren Filterleistung erhalten wir auch hier deutliche Einsparungen bei Bauraum und Gewicht. Zwar gibt es einige Wettbewerber, die erheblich größer sind. Aber so fokussiert wie Schaffner geht wohl keiner diese Themen an.

Kurs-Turbo Elektromobilität?

Der Schaeffler-Kurs darbt trotz starker Dividendenzahlungen seit Jahren im Keller. Die Anleger scheinen dem Braten noch nicht zu trauen. Auch der Schaffner-Kurs hat nach einem guten Lauf 2021 zuletzt einen Rückschlag erlitten. Der Kapitalmarkttag hat im allgemein schlechten Börsenumfeld noch nicht für Rückenwind sorgen können.

Sollte sich allerdings herausstellen, dass die aktive Filter-Technologie echten Mehrwert bringt, dann könnte Schaffner künftig deutlich schneller wachsen als die angepeilten 5 % pro Jahr, mit entsprechend positiven Effekten für den Kurs. Ein Vorteil gegenüber Schaeffler besteht darin, dass Schaffner keine Altlasten mehr mit sich herumträgt.

Schaeffler muss hingegen weiterhin sorgfältig den Wandel von der Verbrenner- zur Elektrowelt managen, entschädigt geduldige Aktionäre aber dafür mit einer grandiosen Dividendenrendite, um die ich mir angesichts der interessanten Innovationspipeline auch künftig nur wenig Sorgen mache.

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Ralf Anders besitzt Aktien von Schaeffler. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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