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Alles HODL? Wie Investmentbanker Bitcoin-Kleinanleger hereingelegt haben (mal wieder)

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HODL steht, wie alle Krypto-Fans wissen, für „Hold On for Dear Life“. Einmal kaufen, um Jahrzehnte später wohlhabend die Rente zu genießen. Es hört sich an, wie die Zauberformel für finanzielle Freiheit. Aber Reichtum gibt es nicht umsonst. Der Bitcoin-Kurs schmilzt seit Wochen dahin und es ist kein Ende absehbar. Hochvermögende Kunden der Investmentbanken hingegen machen sich nichts aus HODL und sind wahrscheinlich schon längst wieder draußen.

Die Blasen, die vom billigen Geld getrieben wurden

Die Geschichte lautete immer, dass das schnelle Wachstum der Geldmenge in Verbindung mit den niedrigen Zinsen zu einer Geldentwertung führen würde. Die Menge der Bitcoins hingegen ist nach festen Formeln limitiert, was ihm Wertstabilität verleihen soll. Der Vergleich ergibt zwar aus verschiedenen Überlegungen heraus überhaupt keinen Sinn, aber viele haben sich davon überzeugen lassen.

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TRINKGELD GEBEN

Bitcoin ist in den letzten Jahren zu einer globalen Marke mit hohem Wiedererkennungswert geworden. Dank der speziellen Charakteristika des Digitalgelds stellt es ein interessantes Spielzeug für Investmentbanker und die Berater der Schönen und Reichen dar. Oder besser gesagt ein Instrument, um den Kunden etwas Besonderes bieten zu können.

Seit die Zinsen nämlich nach 2014 immer stärker in negatives Terrain vordrangen und die Aktien immer teurer wurden, machten sich Vermögende zunehmend Sorgen. Es erschien schwierig, eine positive Rendite zu erwirtschaften. Lösungen mussten her. Und die Banker haben geliefert. Eine Idee waren die SPACs, bei denen Anleger risikoarm ihr Geld parken konnten und gleichzeitig die Chance auf einen spannenden Deal hatten.

Die andere Idee lautete Bitcoin.

Wie das Spiel funktioniert

Investmentbanken haben eine herausragend gute Sicht darauf, welche Marktsegmente gerade heiß sind. Sie erleben hautnah schon Monate vor der breiten Öffentlichkeit, wo Wagniskapital investiert wird und wo die meisten Deals angebahnt werden.

Nachdem es in der zweiten Jahreshälfte 2019 etwas ruhiger wurde rund um Kryptowährungen, war für die Analysten einiger dieser Banken sicherlich bald erkennbar, dass sich während der Coronawellen auch eine neue Bitcoin-Welle aufbauen würde. Die Deal-Pipeline begann sich im Laufe des Jahres 2020 zu füllen.

Handelsplattformen, Mining-Betriebe und Crypto-Payment-Services sprießten überall und würden Milliarden einsammeln. Schlauen Investmentbankern wird es nicht schwergefallen sein, mit diesen Informationen die Geschichte weiterzuspinnen. Wo würde das viele eingeworbene Geld hinfließen? Natürlich zum großen Teil in das weltweite Marketing.

Das Ergebnis können wir überall sehen. Die großen Sportligen dieser Welt wurden von der Krypto-Szene gekapert. In den USA werden Werbe-Deals im Umfang von rund 2 Mrd. US-Dollar allein für die NBA gemeldet. Zahlreiche große Fußball-Clubs in Europa haben sich in das schmutzige Spiel einspannen lassen. Ja selbst die WM in Qatar wird unter dem Siegel von Crypto.com stattfinden. Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.

Doch zurück zum eigentlichen Thema: Was also riet ein solcher Berater vermögenden Kunden? Ich stelle es mir in etwa wie folgt vor:

„Bitcoin ist eigentlich eine riskante Sache, aber wenn Sie ihr Geld für ein paar Quartale sicher parken wollen, dann gibt es aktuell nichts Besseres. All die neuen Krypto-Firmen werden in den kommenden Jahren lautstark trommeln, um Millionen neue Kunden in das System hineinzuziehen, selbst dann noch, wenn eines Tages der Zenit überschritten sein wird. Dann wird es genug Zeit geben, wieder auszusteigen, und die Tokens bei irgendwelchen Kleinanlegern in einem fernen Land abzuladen.“

Bitcoin wird nie billig sein

Wenn du nicht zu den „irgendwelchen Kleinanlegern in einem fernen Land“ gehören willst, welche den Superreichen die Tüte aufhalten, dann halte dich fern von diesem Spektakel. Schaut man den kurzfristigen Chart des Bitcoin-Kurses an, dann könnte man zwar auf die Idee kommen, er sei wieder billig und würde einen Boden ausbilden.

Aber er ist unbillig. Und es gibt oberhalb von null keinen feststellbaren Boden für eine solche „Währung“. Jackson Palmer, der Dogecoin-Gründer und Gastgeber des Podcasts Griftonomics, entlarvt seit Längerem die korrupten Exzesse der Krypto-Szene und spricht treffend von „hyperkapitalistischer Selbstbereicherung“.

Es wird auch wieder temporäre Ausschläge nach oben geben. Aber echte Investoren sollten sich auf andere Anlageklassen fokussieren. Hinter Aktien stehen echte Unternehmen, mit echten Geschäftsmodellen und echten Aussichten auf wachsende Gewinne.

Auch wenn Aktien zuletzt genauso abgestürzt sind wie der Bitcoin, bin ich sicher: Langfristig werden sie wieder nach oben ziehen und geduldigen Anlegern zu Wohlstand verhelfen, so wie sie es immer getan haben.

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