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Sollten Anleger eher auf Nucera Elektrolyse oder Nuvera Brennstoffzellen setzen?

Wasserstoff
Foto: Getty Images

Mittlerweile hat sich eine so große Anzahl von Wasserstoff-Spezialisten aus der Deckung gewagt, dass man leicht die Übersicht verlieren kann. Zwei davon heißen sogar zum Verwechseln ähnlich: Nucera und Nuvera. Der eine fokussiert sich auf industrielle Elektrolyseanlagen und der andere auf kompakte Brennstoffzellensysteme. Hier ist alles, was man zur Investierbarkeit, den Hintergründen und den Aussichten wissen muss.

Das sind Nucera und Nuvera

Nuvera

Nuvera ist eine Tochter von Hyster-Yale (WKN: A1J4R3), einem großen amerikanischen Hersteller von Flurförderfahrzeugen. Ähnlich wie ursprünglich Plug Power (WKN: A1JA81) konzentrierte sich Nuvera zunächst auf die Entwicklung von Brennstoffzellen für Gabelstapler und andere Intralogistikfahrzeuge, einem Anwendungsfall, bei dem die Technik besonders wertvoll ist.

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Seit ein paar Jahren treibt das Management allerdings die Skalierung des Geschäfts voran. Das Anwendungsspektrum soll breiter und die Produktionskapazitäten erheblich ausgeweitet werden. So langsam scheint hier Dynamik hereinzukommen.

Im April vereinbarte Nuvera zum Beispiel mit dem großen norwegischen Ingenieursdienstleister Hytech, gemeinsam wasserstoffbasierte Generatoren und hydraulische Lösungen zu entwickeln. Zuvor ging im März Dayco, ein bedeutender amerikanischer Autoteilelieferant mit Fokus auf den Antriebsstrang, eine Partnerschaft mit Nuvera ein. Erste externe Kunden konnten auch schon gewonnen werden und der chinesische Markt wird aktiv bearbeitet.

Das Unternehmen gibt sich überzeugt, sich mit seiner langjährigen Erfahrung und patentierten Technologie vom Wettbewerb differenzieren zu können. Vor allem der Stack mit unbeschichteten Bipolarplatten und einem offenen Gasflussfeld soll Vorteile bezüglich Haltbarkeit, Effizienz und Energiedichte bringen.

Nucera

Nucera ist eine neu formierte Tochter von Thyssenkrupp (WKN: 750000), oder besser gesagt ein Joint Venture, da die italienische Industrie De Nora, die selbst aktuell einen Börsengang anstrebt, hier noch Anteile hält.

Mit ihrer langen Geschichte als marktführender Lieferant von Chlor-Alkali-Elektrolyseanlagen sieht sich Nucera optimal positioniert, um im großen Stil bei der Wasser-Elektrolyse mitzumischen. Einige wichtige Partner und Großaufträge hat sie auch bereits an Land gezogen. Ihre standardisierten 20-Megawatt-Systeme können praktisch beliebig kombiniert werden, um jeden Leistungsbedarf abzudecken.

In der Pipeline befinden sich Großprojekte in Saudi-Arabien, Australien und Holland. Für Ende 2021 meldete das Management einen Auftragsbestand rund um die Erzeugung von grünem Wasserstoff in Höhe von 900 Mio. Euro.

Warten auf die Börsengänge von Nucera und Nuvera

Beide Unternehmen stehen vor einem gewaltigen Wachstumsschub und wecken damit das Anlegerinteresse. Direkt investierbar sind sie jedoch noch nicht. Vor gut einem Jahr hat Cetus, ein aktivistischer Investor, Hyster-Yale aufgefordert, die „Kronjuwele“ Nuvera an die Börse zu bringen bzw. den SPAC-Boom zu nutzen. Nuvera habe Top-Technologie und könne auf eine Milliardenbewertung kommen angesichts der exorbitanten damaligen Bewertungen von Wettbewerbern.

Noch hält sich Hyster-Yale mit konkreten Schritten zurück. Zuerst soll die Tocher wohl noch aufgehübscht werden, etwa mit einer neuen Produktgeneration.

Nucera ist da schon weiter. Vor ein paar Monaten gab es im Zuge des Rebrandings einen großen Investorentag und das Thyssenkrupp-Management hat nun erneut bestätigt, dass ein Börsengang die präferierte Option für den Geschäftsbereich sei. Im Herbst sollen die weiteren Pläne konkretisiert werden, sodass Nucera vielleicht noch vor Jahresende handelbar wird.

Wo die Chancen besser stehen

Wir haben es hier mit zwei spannenden Wetten auf die Wasserstoffwirtschaft zu tun. Die solidere Wahl ist dabei sicherlich Nucera, da deren Elektrolysegeschäft bereits sehr stark im Wettbewerb positioniert ist und dabei Chancen auf die Marktführerschaft hat.

Für Nucera spricht auch, dass industrielle Elektrolyseanlagen für eine grüne Wasserstoffwirtschaft fast ohne Alternative sind. Brennstoffzellen werden hingegen nicht zwingend gebraucht, da Lithium-Batterien und möglicherweise auch Mikroturbinen und andere Technologien als Substitute bereitstehen. Die Risiken sind bei Nuvera folglich erheblich höher, zumal vielfältige direkte Wettbewerber, die zum Teil deutlich größer sind, um ähnliche Kunden buhlen.

Falls allerdings das Verbrenner-Aus tatsächlich schon 2035 kommt, dann wird noch einmal eine zusätzliche Dringlichkeit bei den Fahrzeugherstellern entstehen. Rein auf schwergewichtige Batteriesysteme zu setzen wäre dann fahrlässig, gerade angesichts der explodierenden Lithiumpreise.

Kompakte und leistungsstarke Brennstoffzellen, wie Nuvera sie liefert, könnten dann genau die richtige Lösung darstellen – und zum Milliardengeschäft werden.

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Ralf Anders besitzt keine der genannten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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