So nutze ich den Börsencrash für den Vermögensaufbau
Ist die schöne Zeit immer weiter steigender Aktienkurse ein für alle Mal vorbei? Oder folgt auf den Kurssturz doch noch die schnelle Erholung?
Mit einer extrem starken Kurserholung, wie wir sie vor zwei Jahren gesehen haben, würde ich diesmal nicht rechnen. Denn die Kombination aus hoher Inflation und steigenden Zinsen hat das Potenzial, das Wirtschaftswachstum abzuwürgen.
Aber je länger die Kurse so niedrig stehen, desto besser! Zumindest wenn man bereit ist, seine Aktien für viele Jahre zu halten. Denn langfristig betrachtet wird ein großer Teil der Aktienkurse wieder steigen. Deshalb kann man die niedrigen Kurse hervorragend nutzen, um sich langfristig ein Vermögen aufzubauen.
Fallende Aktienkurse – steigendes Potenzial
Ein Fehler, den viele Anleger machen, ist es, sich von den kurzfristigen Aktienkursbewegungen beeinflussen zu lassen. Wenn die Stimmung an der Börse gut ist und die Aktienkurse weit und breit steigen, ziehen die steigenden Kurse auch die skeptischsten Anleger an. Denn plötzlich sieht es so aus, als könnte man ohne großen Aufwand eine Menge Geld verdienen.
Hat man sich eine Aktie ins Depot gelegt, und eine Woche später steht der Kurs schon 20 % höher, hat man offensichtlich alles richtig gemacht, oder? Leider nicht! Denn die kurzfristigen Kursbewegungen sagen nichts über die langfristige Entwicklung aus. Zwar könnte man die Aktie jetzt verkaufen und die 20 % einkassieren, aber früher oder später wird einen das Glück verlassen.
Genau in diesen Zeiten sollte man deshalb besser vorsichtig sein. Denn mit den steigenden Kursen schmilzt auch das Kurspotenzial in sich zusammen. Wenn die Kurse dagegen fallen, wird das Unternehmen günstiger bewertet und das Kurspotenzial steigt.
Ich setze deshalb auf eine kleine Zahl an Aktien von Unternehmen, die ich gut kenne und verstehe. Zu jeder dieser Aktien habe ich einen Preis, den ich bereit bin zu zahlen. Fällt der Kurs unter diesen Wert, greife ich zu und lege mir weitere Aktien ins Depot. Je tiefer der Kurs fällt, desto mehr bekomme ich für mein Geld. Liegt der Kurs dagegen höher, warte ich einfach ab. Früher oder später wird die eine oder andere Aktie wieder günstig zu haben sein. Die Kursverluste der vergangenen Monate haben nun sogar dafür gesorgt, dass eine ganze Reihe von Aktien wieder günstig zu haben ist.
Indexfonds runden das Portfolio ab
Aber es müssen nicht immer nur einzelne Aktien sein. Um mein Depot abzurunden, kaufe ich auch regelmäßig Indexfonds. Selbst wenn ich bei meiner Aktienwahl komplett falschliegen sollte, wird der DAX langfristig weiter steigen. Wächst die Wirtschaft, wird auch der DAX steigen, da dort 40 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen enthalten sind, die die Wirtschaftsentwicklung relativ gut abbilden.
Seit der Einführung 1989 ist der DAX im Durchschnitt um etwa 8 % pro Jahr von 1.000 auf 14.142 Punkte gestiegen (Stand: 06.06.2022). Langfristig muss man deshalb eigentlich nicht viel mehr tun, als Anteile an einem Indexfonds zu kaufen, um jede Menge Geld zu verdienen. Kauft man mit einem Sparplan regelmäßig dazu, kann praktisch nichts mehr schiefgehen. Nach ein paar Jahren kann man sich dann über seine hohen Kursgewinne freuen.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.