OPEC arbeitet an Russland-Kompensation und möchte 650.000 Barrel pro Tag mehr fördern
Die OPEC hat sich in dieser Woche erneut getroffen und im Rahmen ihres monatlichen Intervalls über die Förderquoten debattiert. Dabei sind zwei Themen besonders relevant gewesen: Die Erhöhung des Outputs im kommenden Monat und auch, wie man mit Russland umgehen möchte.
Dabei hat die OPEC möglicherweise tiefgreifende Entscheidungen getroffen. Zum einen, dass man mit den bisherigen Erhöhungen des Outputs leicht bricht und mehr Erdöl in den Markt pumpt. Aber auch, dass der Problemfall Russland vonseiten des Kartells angegangen werden möchte. Blicken wir auf die wirklich mal spannenden Details.
OPEC: 650.000 Barrel mehr pro Tag & Russland!
Ein erster Schritt ist, dass die OPEC von ihrem bisherigen Plan abweicht. Zukünftig sollen anstatt 400.000 Barrel pro Tag mehr im kommenden Monat zumindest 650.000 Barrel pro Tag in den Markt gepumpt werden. Auch für den August sei ein solcher Schritt bereits angedacht, um die Nachfrage sukzessive besser decken zu können.
Zudem beriet das Kartell darüber, dass Russland zuletzt seine Förderquoten nicht einhalten konnte, was teilweise medial bereits diskutiert worden ist. Auch andere OPEC-Nationen gehören zwar zu diesem Kreis, allerdings ist Russland einer der wirklich großen Exporteure im Öl-Markt. Saudi-Arabien habe sich nun allerdings bereit erklärt, dass man den Output steigern wolle, sollte es zu Versorgungsengpässen kommen. Ein Schritt, der in Teilen auch als Annäherungsversuch an die USA gewertet wird.
Die OPEC wolle zukünftig außerdem stärker an ihrem Ruf arbeiten, was die Anhebung der Förderquoten ebenfalls erklärt. So möchte das Kartell als zuverlässiger Lieferant für die westliche Welt gelten. Unter anderem ist zuletzt schließlich auch ein möglicher Ausschluss Russlands aus dem erweiterten Kartell diskutiert worden. Mit den ersten angekündigten Kompensationen scheinen die Überlegungen wirklich in diese Richtung zu tendieren.
Spannend!
Die OPEC macht nun also an zwei Fronten ernst: Nachdem die Preise jetzt sehr hoch sind, möchte das Kartell proaktiv etwas entgegensteuern. Saudi-Arabien scheint ein Schlüsselstaat zu sein, um den Output weiterhin zu erhöhen und gleichzeitig fehlende Marktanteile Russlands übernehmen zu können. Das beruhigt derzeit ein wenig den Markt.
650.000 Barrel pro Tag mehr sind dabei ein guter Anfang, um den Öl-Markt weiter zu stützen. Aber es dürfte vor allem das gute, beruhigende Zeichen sein. Mehr Output ist doch noch möglich. Außerdem wäre ein Ausschließen Russlands nicht der totale GAU auf dem Energie-Markt. Insofern: Gute Neuigkeiten von der OPEC-Front!
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