Shell, BP & Co.: Drohen Engpässe beim Benzin?
Das Marktumfeld für Öl-Aktien wie Shell (WKN: A3C99G) und BP (WKN: 850517) ist weiterhin sehr, sehr solide. Oder fragil. Jedenfalls sind die Produkte und Rohstoffe, die die Förderer zu bieten haben, heiß begehrt. Das Barrel Brent kletterte in den vergangenen Tagen über die Marke von 120 US-Dollar je Fass. Wenn wir an die Tankstelle schauen, erkennen wir: Tanken ist teuer.
Trotzdem sind es im Endeffekt die Wirkkräfte von Angebot und Nachfrage, die den Öl-Aktien wie Shell oder BP diesen Auftrieb verleihen. Eine gewisse Zyklizität ließ sich in den vergangenen Jahren gewiss nicht leugnen, vor ca. zwei Jahren hatten wir schließlich noch negative Notierungen beim Barrel WTI. Heute ist die Marktlage komplett anders.
Es drohen sogar Engpässe. Nicht nur beim Öl, sondern auch beim Benzin. Blicken wir auf eine Prognose, die einem als Verbraucher durchaus Sorgenfalten bereiten kann.
Shell, BP & Co.: Engpässe beim Benzin?
Es ist in diesen Tagen die Internationale Energieagentur (IEA), die vor einem solchen Szenario warnt. Ihrer Ansicht nach würde insbesondere die Urlaubssaison die Marktlage noch einmal verknappen, wie sie gegenüber dem Spiegel erklärte. Das bedeute, dass eine erhöhte Treibstoffnachfrage zu Engpässen bei Benzin führen könne. Besonders Europa sei ein Markt, der davon stark tangiert sei. Was das für Shell oder BP bedeutet, dazu gleich etwas mehr.
Europa sei ein besonderer Markt, wenn es um Energie, Rohstoffe oder auch Ölprodukte konkret gehe. Speziell beim Thema Benzin sei der Markt auf Importe angewiesen. Andere Staaten wie China verhängten gegenwärtig jedoch Ausfuhrverbote, was den Markt zusätzlich noch einmal verknappt. Das bedeute, dass Engpässe eine mögliche Folge sein könnten.
Zudem sei die derzeitige Energiekrise viel größer als die Ölkrise in den 1970er-Jahren. Damals hätte die Knappheit lediglich das Öl betroffen, heute gehe es neben dem Schwarzen Gold auch um Erdgas und Strom. Deshalb müsse mehr getan werden, als bloß ein Neun-Euro-Ticket auf begrenzte Zeit einzuführen, unter anderem müsse ein Tempolimit auf Autobahnen her, um fossile Brennstoffe für den Zeitraum des Krieges zu schonen, so die Internationale Energieagentur.
Die Richtung ist eigentlich klar …
Das, was solche Meldungen und Einschätzungen prognostizieren, ist eigentlich klar: Öl-Aktien wie Shell und BP besitzen gefragte Produkte. Zumindest preist der Markt konsequent ein, dass es eher Knappheit als Überfluss gibt. Und das, so die Einschätzung der IEA, auf längere Zeit und nicht nur kurzfristig oder temporär.
Sollten sich diese Einschätzungen bewahrheiten, so können Öl-Aktien weiterhin eine gute Investitionsthese besitzen. Cashflows und Gewinne sollten steigen, das Marktumfeld scheint eher stabil zu sein. Zudem, und auch das ist relevant: Viele Öl-Aktien wie eben auch die von Shell oder BP sind in den vergangenen Wochen und Monaten nicht so stark gestiegen wie der Ölpreis.
Der Markt bleibt trotzdem von Auf und Ab geprägt. Im Moment scheint jedoch eher eine Marktphase zu sein, die von einem Auf bei den Preisen kontrolliert wird.
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Vincent besitzt Aktien von Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.