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Inflation erreicht 8,1 %! Ursachen und warum sie bald sinken könnte

Aktien als Schutz vor steigender Inflation
Foto: Getty Images

Im Euroraum stieg die Inflation im Mai 2022 mit 8,1 % auf einen neuen Höchststand. Sie legte somit gegenüber April 2022 um weitere 0,7 Prozentpunkte zu. Kurzfristig ist in den kommenden Monaten sogar mit noch höheren Ständen zu rechnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) reagiert sehr zögerlich auf die Preisanstiege, sodass wahrscheinlich erst in einigen Monaten mit preisdämpfenden Effekten infolge steigender Zinsen zu rechnen ist.

Steigende Energiepreise als Hauptursache

Doch die hohe Inflation erstreckt sich nicht über alle Produktgruppen. So beträgt sie ohne Energiepreissteigerungen gerechnet 4,6 %. Dienstleistungen verteuerten sich lediglich um 3,5 %. Der eigentliche Preistreiber sind somit fast ausschließlich die Erdöl- und Gaspreise, die so auch alle anderen Waren teurer machen.

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Allein Energie verteuerte sich im Mai 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat um 39,2 %. Ursache dafür waren zunächst nach der Pandemie eine anziehende Wirtschaft sowie eine plötzlich sehr starke Nachfrage und ist nun der Russland-Ukraine-Nato-Konflikt.

Russisches Öl und Gas war bisher ein Konjunkturmotor für Europa, da es sehr günstig ist. Doch diese Zeiten sind nun vorbei. Europa möchte zukünftig kein russisches Erdöl mehr kaufen, um die Kriegsfinanzierung zu stoppen. Die Erdgasabhängigkeit bleibt hingegen noch längere Zeit bestehen.

Der Erdölpreis zog nach der Ankündigung des Erdölembargos an, sodass die Inflation kurzfristig weiter steigen könnte.

Wie stark die Inflation energiepreisgetrieben ist, zeigen die unterschiedlich hohen Werte der einzelnen EU-Länder. So kommen Russlands Nachbarländer Estland, Lettland und Litauen derzeit auf Wert von 20,1, 16,4 und 18,5 %. Hier zeigt sich die hohe Russland-Abhängigkeit. Malta liegt hingegen aktuell bei einer Inflationsrate von nur 5,6 %, weil es nicht auf russische Lieferungen angewiesen ist.

Inflation könnte bald sinken

Wie schnell der Erdölpreis auch wieder fallen kann, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. So reduzierte er sich während der Corona-Krise im April 2020 für die Sorte Brent von zuvor über 61 auf nur noch 17,91 US-Dollar. 2008 sank er innerhalb weniger Monate von knapp 140 auf nur noch etwa 41,68 US-Dollar. Als 1980 die Zinsen in den USA auf bis zu 20 % stiegen, begann Erdöl ebenfalls von damals 39,50 auf bis zu 10,42 US-Dollar im Jahr 1986 zu sinken.

Die gute Nachricht lautet also, dass sich die Inflation infolge der steigenden Zinsen und des bereits nachlassenden Konsums abschwächen könnte. Am schnellsten fällt sie während einer Wirtschaftskrise, die sich aktuell bereits andeutet. So schwächt sich das Wachstum in Europa ab und die EU-Kommission hat ihre Prognose für 2022 von ursprünglich 4,0 auf nur noch 2,7 % gesenkt. Zudem sind Rezessionen nach Zinsanhebungen historisch betrachtet sehr wahrscheinlich.

Hinzu kommt, dass sich der Energiemarkt relativ schnell neu ordnen wird. Langfristig werden Erdöl und Gas aufgrund der CO2-Reduktionsziele an Bedeutung verlieren. Somit könnte die Inflation wahrscheinlich gegen Ende des Jahres 2022 und 2023 zu sinken beginnen. Der beste Indikator ist in diesem Zusammenhang der Erdölpreis selber.

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