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Investierbar! ECARX hat schon, was Volkswagen Cariad sein möchte

Zhejiang Geely Holding Group Completes Acquisition of Terrafugia
Quelle: Geely

Auf der Software-Tochter Cariad ruhen die Zukunftshoffnungen von Volkswagen (WKN: 766403). Mit ihr könnte der Automobilkonzern sich zu einem Tech-Riesen aufschwingen. Im Moment sieht es jedoch eher so aus, als ob sich die zusammengeschmiedete Einheit schwertut. In der Erfolgsschiene wähnt sich hingegen ECARX. Und diese Aktie strebt per SPAC-Deal an die Börse.

VW Cariad und ECARX sind direkte Wettbewerber

Als Cariad ins Leben gerufen wurde, war die Vision klar: Volkswagen wollte eine schlagkräftige Software-Einheit schaffen, die markenübergreifende Plattformen entwickelt. Dazu gehören das ambitionierte Betriebssystem VW.OS, die Cloudumgebung VW.AC und eine Vielzahl von digitalen Services, die jederzeit per Netzwerkverbindung aktualisiert und verbessert werden können.

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Darüber hinaus erstrecken sich die Aktivitäten auch auf die Hardwarearchitektur, um beispielsweise neue Nutzererlebnisse zu schaffen und das autonome Fahren voranzubringen. Dafür hat sich Cariad auch längst passende Partner wie Bosch, Microsoft (WKN: 870747) und Qualcomm (WKN: 883121) ins Boot geholt. Ein kompletter Technologie-Stack soll entstehen.

Auf den Powerpoint-Folien von Cariad sieht das sehr zukunftsweisend aus. In der harten Wolfsburger Realität hingegen regieren machtpolitische Prozesse, die einem hochdynamischen Start-up-Klima tendenziell im Weg stehen. Die derzeitige Presse verheißt jedenfalls nichts Gutes, auch wenn die vermeintlichen Probleme mit der Zeit womöglich geringer werden.

Allerdings steht VW unter Zeitdruck. Denn auch andere Autokonzerne und Markengruppen arbeiten an vergleichbaren Technologieprogrammen. Dazu gehört auch die Geely-Holding des illustren Investors Li Shufu (auch bekannt als Eric Li). Dieser hat bereits 2017 ein mit Cariad vergleichbares Unternehmen gegründet, das unter anderem die mit ihm assoziierten Marken wie Geely (WKN: A0CACX), Lynk & Co, Lotus, smart und Volvo versorgt.

Zu den fortschrittlichen Technologien von ECARX und seinem Partnernetzwerk gehören Infotainment-Komponenten, Auto-Chipsätze, ein Kernbetriebssystem und ein vereinheitlichter Software-Stack. Mittelfristige soll zudem eine komplette Computing-Plattform für Automobile entstehen.

Was jetzt für ECARX spricht

Schon allein die Kunden aus dem Umfeld der Geely-Holding sorgen für Skalierung. Mehr als 3 Millionen Fahrzeuge nutzen bereits die ECARX-Technik. Dabei ist die Gruppe unter den chinesischen Autokonzernen sicherlich diejenige, die am stärksten auf Europa ausgerichtet ist. Volvo und smart haben ähnliche Anforderungen wie zum Beispiel Audi und Mini.

Großinvestor Eric Li will den SPAC-Deal gezielt dafür nutzen, die europäische Präsenz von ECARX zu stärken und die Internationalisierung zu beschleunigen. Gleichzeitig hat das Unternehmen ausgezeichneten Zugang zu kosteneffizienten asiatischen Zulieferern und Partnern.

Klar ist auch, dass die adressierten Märkte nun gewaltig wachsen. Der Wertschöpfungsanteil von Tech-Plattformen dürfte in den kommenden Jahren geradezu explodieren. Wenn es wie erhofft gelingt, externe Marken als Kunden zu akquirieren, dann könnte ECARX in einigen Jahren viele Mrd. US-Dollar Umsatz schreiben.

Warum dennoch keine Eile besteht, schon jetzt zu investieren

Das börsennotierte Akquisitionsvehikel COVA Acquisition Corp (WKN: A3CMVN) wird derzeit mit den SPAC-typischen knapp 10 US-Dollar bewertet. Damit kommt es auf eine Marktkapitalisierung von 368 Mio. US-Dollar. Allerdings stehen diese Aktien nur für etwa 8 % des geplanten fusionierten Unternehmens. Die restlichen gut 90 % werden die Alteigentümer und die SPAC-Sponsoren halten.

ECARX ist also den Dealmachern zufolge 3 bis 4 Mrd. US-Dollar wert. Dem Unternehmen sollen über 300 Mio. US-Dollar zufließen, mit dem es seine Entwicklungsprogramme weiter vorantreiben kann. Ob das Geld reicht, um in die schwarzen Zahlen zu kommen, ist dabei unklar.

2024 soll zwar das bereinigte Betriebsergebnis vor Abschreibungen positiv werden. Bis dahin werden aber weiterhin hohe Investitionen in die Technologieentwicklung erforderlich sein. Insgesamt sind noch zu viele Fragen offen, um schon jetzt unbedingt investiert sein zu müssen. Ich werde jedenfalls abwarten, bis der SPAC-Deal abgeschlossen ist.

Gegen Ende des laufenden Jahres soll es so weit sein. Danach lässt sich vielleicht auch schon besser einschätzen, wie viel Potenzial die digital getriebenen Plattformen tatsächlich haben.

ECARX ist ein hochspannendes Unternehmen, das mit Cariad um den besten Technologie-Stack wetteifert. Mir gefällt, dass man hier sehr fokussiert auf dieses Thema setzen kann. Im Moment sehe ich jedoch bessere Investitionsgelegenheiten.

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Ralf Anders besitzt keine der im Artikel genannten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Microsoft und Volkswagen AG und empfiehlt Qualcomm.



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