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Upstart-Aktie: Der Kurssturz, einfach erklärt

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Foto: Getty Images

In der letzten Woche brach die Upstart-Aktie (WKN: A2QJL7) nach Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen und der daran anschließenden Telefonkonferenz massiv ein. Um genauer zu sein stürzte der Aktienkurs innerhalb eines Tages um über 60 % in die Tiefe. Eine solch hohe Volatilität an einem einzigen Handelstag ist sehr selten und lässt nicht mal die hartgesottensten Aktionäre kalt.

Aufgrund dieses Crashs geriet die Upstart-Aktie schnell in die Schlagzeilen. In einigen Blogs und Foren konnte man regelrecht die Angst der Anleger spüren. Aus dem emotionalen Affekt heraus wurde das amerikanische Softwareunternehmen von manchen Beobachtern quasi schon totgesagt.

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Ganz so schlimm ist es jedoch nicht. Der Aktienkurs von Upstart ist zwar in Teilen durchaus berechtigt, bietet aber möglicherweise für langfristige Investoren eine sehr gute Chance auf einen Kauf. Blicken wir auf die Gründe für den Kurssturz.

Der Kurssturz der Upstart-Aktie, einfach erklärt

Vorwegnehmen können wir, dass die eigentlich veröffentlichten Quartalszahlen nicht der Grund für die breite Enttäuschung rund um die Upstart-Aktie waren. Das Unternehmen konnte den eigenen Umsatz um 156 % auf 310 Mio. US-Dollar steigern. Außerdem konnte der Nettogewinn auf 32,7 Mio. mehr als verdreifacht werden. Darüber hinaus vergaben Bankpartner des FinTech-Unternehmens 174 % mehr Kredite über die Plattform. Kurz gesagt: Die Geschäfte liefen im abgelaufenen Quartal sehr gut.

Zum brachialen Absturz der Upstart-Aktie trugen im Wesentlichen zwei Gründe bei. Der erste Grund ist auf die momentane wirtschaftliche Situation zurückzuführen, vor allem in den USA. Im Hauptmarkt von Upstart liegt die Inflationsrate bei über 8 % und ist damit so hoch wie selten zuvor. Die amerikanische Zentralbank FED möchte mit aggressiven Zinsschritten gegen die Inflation vorgehen. Steigende Zinsen hemmen die Kreditnachfrage und in der aktuellen wirtschaftlichen Situation drohen sie ebenfalls eine mögliche Rezession auszulösen. Beides Szenarien, in denen das künftige Wachstum von Upstart nicht gut aussehen würde.

Upstart-Management enttäuscht Aktionäre

Als wäre die wirtschaftliche Gesamtsituation nicht belastend genug für die kurz- und mittelfristigen Aussichten der Upstart-Aktie, kommt noch ein wesentlich gravierenderer Grund hinzu. Vermutlich ist vor allem dieser Grund dafür verantwortlich, dass der Aktienkurs so heftig bestraft wurde. Upstart hat sich in der Öffentlichkeit und gegenüber Aktionären stets als agile Vermittlungsplattform verkauft und nicht als Kreditgeber. Doch genau das tut Upstart mittlerweile: Sie vergeben in Einzelfällen selbst Kredite und nehmen das Kreditrisiko somit in die eigenen Bücher.

Durch dieses Vorgehen veränderte das Management quasi das Geschäftsmodell des Unternehmens, für das die Börse die Aktie in den vergangenen Quartalen so gefeiert hatte. Auf diesem Wege wurde das Vertrauen der Aktionäre in die Führungsebene des Unternehmens erschüttert. Infolgedessen warfen offensichtlich einige Eigner ihre Anteile auf den Markt.

Fazit zur Upstart-Aktie

Die wirtschaftliche Situation und der geschilderte Vertrauensverlust belasten die Upstart-Aktie gegenwärtig. Auch wenn man sich beide Gründe für den Kurssturz nicht schönreden sollte, denke ich, dass der Markt die Aktie zu hart abgestraft hat. Immerhin funktioniert das Geschäftsmodell des Softwareunternehmens nach wie vor wie geschmiert.

Möglicherweise ändert sich das in den nächsten Jahren aufgrund der Zinslage. Dementsprechend könnte die Aktie von Upstart auch weiterhin auf dem aktuellen Niveau verharren. Langfristig betrachtet scheint mir das Geschäft jedoch nach wie vor sehr vielversprechend zu sein. Und eine mögliche Krise könnte das Unternehmen aufgrund seiner schlanken Kapitalstruktur derzeit gut aussitzen. Allzu viele Kredite auf der eigenen Bilanz hat Upstart zumindest noch nicht.

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Caio Reimertshofer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Upstart.



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