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Tui – Weshalb ich die Finger von der Aktie lassen würde

Passiver Vermögensaufbau
Foto: Getty Images

Tui (WKN: TUAG00) wird häufig als heißer Tipp genannt, um auf die Erholung der Tourismus-Branche zu wetten. Ich finde allerdings, dass man als Anleger einen weiten Bogen um die Aktie des Unternehmens machen sollte. Ohne auf das operative Geschäft einzugehen, sind die Gründe dafür folgende:

  • Die unklare Situation rund um den russischen Großaktionär Alexej Mordaschow. 30 % der Anteile liegen inzwischen bei seiner Frau, es ist nicht unwahrscheinlich, dass diese auf den Markt kommen und damit die Kurse drücken.
  • Der Bund kann für einen Euro je Aktie seine Hilfe in 25 % plus eine Aktie von Tui wandeln und anschließend verkaufen.
  • Gleichzeitig plant der Vorstand eine weitere Kapitalerhöhung, um die Verschuldung zu reduzieren.

Bilanz und operative Margen sind bedenklich

Der Markt muss also in den nächsten Monaten mit einem Schwall von Tui-Aktien klarkommen. Es ist kaum zu erwarten, dass das ohne Auswirkungen auf den Kurs gelingen kann. Gleichzeitig ist das Geschäftsmodell von Tui sehr kapitalintensiv. Im Gegensatz zu Unternehmen wie Booking (WKN: A2JEXP) oder Airbnb (WKN: A2QG35) hat Tui durch eigene Schiffe, Flugzeuge und Hotels einen wesentlich höheren Kapitalbedarf.

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Die Eigenkapitalquote war mit 1,5 % zum 31.03.2022 vernichtend. Solche Werte sieht man sonst eigentlich nur bei amerikanischen Unternehmen, die massiv eigene Aktien zurückgekauft haben. Das Gegenteil ist bei Tui der Fall, der Anteil von Aktionären wurde massiv verwässert. Die Ratings von S&P und Moody’s auf Ramschniveau passen zu dem Bild.

In den drei Jahren vor Corona verzeichnete Tui niedrige Nettomargen im Bereich von 2 bis 4 %. In den letzten Jahren hat man zudem profitable Geschäftsbereiche versilbert, um die wachsenden Verbindlichkeiten halbwegs in den Griff zu bekommen. Statt eigener Vermögensgegenstände möchte Tui zukünftig Hoteliers mit Franchise- und Managementverträgen unterstützen. In meinen Augen ist es fraglich, ob Tui hier wirklich etwas Neues bietet, auf das der Markt gewartet hat.

Tui verliert gegen die übermächtige Konkurrenz

Die Konkurrenz von Tui erscheint übermächtig. Zwar hat sich die Nettoverschuldung im zweiten Quartal 2022 auf 3,9 Mrd. Euro reduziert, allerdings spielen hier wohl vor allem saisonale Effekte eine zentrale Rolle. Fraglich, ob die Nettoverschuldung bis zum Jahresende nicht wieder ansteigt.

Wie das Manager Magazin berichtet, arbeitet der Vorstandsvorsitzende Fritz Joussen längst an seinem Abgang. Im Jahr 2021 verkaufte er massiv Aktien zu Kursen über 4 Euro. Daneben kann er im Juni dieses Jahres seinen Vertrag mit einer Frist von drei Monaten einseitig kündigen. Für die restlichen zwei Jahre Vertragslaufzeit würde er dann noch das volle Gehalt bekommen. Es wäre verwunderlich, wenn er diese Möglichkeit ungenutzt ließe.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Booking. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von AirBnb.



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