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Trotz Abverkauf: Aus diesem Grund kaufe ich weiterhin Aktien von Amazon!

Börsencrash
Foto: Getty Images

Die Aktie von Amazon (WKN: 906866) befindet sich in der US-Dollar-Notierung aktuell ca. 42 % vom Allzeithoch entfernt (Stand: 10.05.2022). Denn die Kursverluste nach der Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal konnten sich sehen lassen und sorgten bestimmt dafür, dass die Buchverluste in vielen Depots enorm sind.

Doch die Zahlen und der Ausblick auf das nächste Quartal sind bei Weitem nicht so negativ, wie dies aktuell von der Börse eingepreist wird. Ganz im Gegenteil. Denn durch die aktuellen Kursverluste wird die Amazon-Aktie zunehmend kaufenswert. Bevor man daher seine Amazon-Aktien unlimitiert auf den Markt wirft und dabei enorme Verluste realisiert, sollte man ein paar Punkte bedenken.

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Erwartungen vs. Realität

Meiner Meinung nach sollte man sich die Frage stellen, weshalb die Amazon-Aktie nach den Quartalszahlen derart abgestraft wurde. Denn die belastenden Faktoren waren bekannt und sollten bereits vor den Zahlen eingepreist worden sein. Denn das Management spricht seit mehreren Quartalen davon, dass mehr Personal benötigt wird, um zukünftiges Wachstum zu stemmen. Des Weiteren sorgen Bestrebungen nach Gewerkschaften sowie hohe Inflationsraten dazu, dass die Personalkosten zunehmend höher werden.

Zudem sorgte der hohe Ölpreis für höhere Transportkosten im E-Commerce-Bereich. Abschließend sorgte die Wertberichtigung für die Beteiligung am EV-Autobauer Rivian für einen Quartalsverlust. Da Rivian jedoch ein börsennotiertes Unternehmen ist, sollte auch diese Bilanzkorrektur keine Überraschung darstellen. Somit waren sämtliche Belastungsfaktoren bereits vor den Quartalszahlen bekannt.

Einen weiteren Belastungsfaktor stellt die Abschwächung beim Umsatzwachstum dar. Denn im Vergleich zum Vorjahresquartal konnte Amazon die Umsätze lediglich um 7 % steigern. Keine Frage, auf den ersten Blick erscheint dies als eine gefährliche Entwicklung. Man sollte jedoch bedenken, dass Amazons Umsatzerlöse im Vorjahr im ersten Quartal um 44 % anstiegen. Somit liegt das geringe Wachstum in diesem Jahr an einem Basiseffekt. Daher gehe ich davon aus, dass das Wachstum der Umsatzerlöse in den nächsten Jahren wieder deutlich anziehen dürfte.

Lichtblicke

Wie bereits beschrieben, konzentriert sich der Aktienmarkt derzeit ausschließlich auf (längst bekannte) Belastungsfaktoren. Lichtblicke wie der Cloud-Bereich AWS (Amazon Web Services) werden dabei völlig ignoriert. Denn während die Umsätze in diesem Segment um 37 % (trotz starkem Vorjahr) wachsen konnten, stieg die operative Marge sogar auf 35 % an. Diese Nachrichten hätten vor ein paar Monaten wohl noch zu starken Kurssprüngen gen Norden geführt.

Des Weiteren könnte der angekündigte Stocksplit für zusätzlichen Kaufdruck bei der Amazon-Aktie sorgen. Wenngleich die Amazon-Aktie im Vergleich zum November 2021 deutlich preiswerter ist, lässt ein 20:1-Split die Aktie zunehmend günstiger erscheinen, wonach Anleger, denen die Aktie immer zu teuer war, zuschlagen könnten. Zudem wird bereits spekuliert, ob Amazon dadurch in den renommierten Dow-Jones-Index aufgenommen werden könnte. Dies könnte für einen zusätzlichen Kaufdruck von Fonds und ETFs sorgen.

Fazit

Aus meiner Sicht waren die Erwartungen des Marktes an das erste Quartal überhöht. Vor allem, weil sämtliche negative Faktoren bereits vor Veröffentlichung der Zahlen zum ersten Quartal bereits bekannt waren. Somit sollte das Vertrauen des Managements nicht nachhaltig unter der Verfehlung der Ziele leiden.

Des Weiteren ist der aktuelle Absturz nicht ausschließlich einem unternehmensspezifischen Risiko zuzuordnen. Vor allem in den letzten Tagen erkennt man nachhaltigen Verkaufsdruck bei Big-Tech-Aktien mit einem stabilen Geschäftsmodell sowie soliden Bilanzkennzahlen. Das liegt vor allem an der Liquidation von ETFs. Somit kann der Abwärtsdruck in den nächsten Wochen und Monaten anhalten. Jedoch gehe ich davon aus, dass eine Amazon-Aktie in fünf Jahren deutlich höher liegt, als dies derzeit der Fall ist. Und genau diese Einschätzung sollte darüber entscheiden, ob man sich eine Aktie ins Depot legt oder nicht. Spekulationen auf Sicht von ein paar Tagen oder Wochen führen meist zum Kapitalverlust.

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Michael besitzt Aktien von Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.



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