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Palantir -72 % statt 100x und was jetzt dennoch für die Aktie spricht

Foto: Getty Images

Die letzten Monate waren nicht schön für die Aktionäre von Palantir (WKN: A2QA4J). Der Tech-Ausverkauf der letzten Monate hat dafür gesorgt, dass die Aktie des Unternehmens gewaltig ins Taumeln kam. Mit der Veröffentlichung der jüngsten Zahlen für das erste Quartal 2022 ging es noch mal richtig bergab.

Die Analysten stören sich am niedrigen Umsatzwachstum in der Regierungssparte und am Ergebnis je Aktie. Dabei wird aber häufig das bereinigte Ergebnis verwendet. Darin wird die aktienbasierte Vergütung der Mitarbeiter herausgerechnet. Dafür werden realisierte und noch nicht realisierte Verluste von gehaltenen Beteiligungen ausgewiesen. Hier sollte sich jeder Anleger selbst die Frage stellen, ob die Kennzahl tatsächlich geeignet ist, die operative Entwicklung des Unternehmens abzubilden.

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Was wirklich im Quartal passiert ist

Palantir konnte den Umsatz im ersten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 31 % auf 446 Mio. US-Dollar steigern. Damit hat das Unternehmen ganz leicht die eigene Guidance von 443 Mio. US-Dollar geschlagen. Die operative Marge nach amerikanischen Rechnungslegungsvorschriften hat sich gleichzeitig auf -9 % verbessert. Im Vorjahr musste Palantir noch einen operativen Verlust von 33 Cent je umgesetztem US-Dollar hinnehmen. Im vierten Quartal 2021 waren es noch -14 %. Das Unternehmen kommt also auf dem Weg zur Profitabilität voran.

Rückenwind bekommt diese Entwicklung durch die reduzierten aktienbasierten Vergütungen. Lagen diese im Vorjahresquartal noch bei 57 % der Umsätze, waren es im ersten Quartal 2022 nur noch 33 %. Die neuen Aktien belasten zwar nicht die Liquidität des Unternehmens, allerdings werden die Anteile der bestehenden Aktionäre verwässert. Anleger sollten also die aktienbasierte Vergütung als Teil der Personalkosten berücksichtigen. Es ist gut, dass bei Palantir die Bedeutung in Zukunft etwas abnehmen soll. Die Antwort auf die entsprechende Frage von CFO Dave Glazer in der Telefonkonferenz mit den Analysten finde ich allerdings nicht ausreichend. Hier werde ich in den nächsten Wochen noch mal tiefer graben.

Positiv sehe ich allerdings, dass das Unternehmen endlich bei den Funktionen von Foundry transparenter wird. Der YouTube-Kanal des Unternehmens wurde mit ersten Erklärvideos bestückt, auf der Investor-Relations-Homepage findet sich eine ausführliche Einführung und eine Dokumentation ist endlich leicht zugänglich. Damit können sich Interessierte ein ausführliches Bild von der Anwendung machen. Das wird dem Unternehmen enorm bei der Gewinnung neuer Kunden und dem Aufbau einer Community helfen.

Wo könnte Palantir am Ende des Jahres stehen?

Palantir ist mit der Plattform Foundry weiterhin äußerst erfolgreich bei Unternehmenskunden. Im ersten Quartal 2022 gewann der Spezialist für Datenanalysen 37 neue Kunden. Das viel kritisierte Programm, über Unternehmensbeteiligungen Start-ups für sich zu gewinnen, wurde eingestellt. Die bestehenden Kunden aus dem Programm sollen in Zukunft ca. 30 Mio. US-Dollar zum Umsatz je Quartal beitragen.

Der Schlüssel für eine höhere Bewertung liegt für Palantir im Sprung in die Profitabilität. Das Geschäft mit Unternehmen läuft aktuell auf vollen Touren und wird seinen Beitrag dazu leisten. Angesichts der angespannten geopolitischen Lage sieht Palantir im zweiten Quartal aber auch wieder eine Beschleunigung des Geschäfts mit Regierungen. Daher sehe ich die Reaktion auf die jüngsten Zahlen von Palantir als übertrieben an und werde über einen Sparplan meinen Einstandskurs weiter reduzieren.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Palantir. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Palantir Technologies.



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