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Die Aktien von Amazon, Etsy, Zalando und Co. stürzen ab – Was ist im Onlinehandel los?

Foto: Getty Images

Die Kurse vieler Onlinehändler sind in den letzten Monaten regelrecht abgestürzt. Beispiele gefällig? Ausgehend vom Allzeithoch vor einigen Monaten fielen die Aktien von Etsy (WKN: A14P98) um 71 %, Zalando-Aktien (WKN: ZAL111) um 68 % (Stand 06.05.22, gilt für alle Angaben). Selbst bei dem Schwergewicht Amazon (WKN: 906866) mit seiner unverändert stark laufenden Cloud-Sparte hat der Aktienkurs 39 % verloren seit dem Hoch im Juli 2021. Da kann man auf die Idee kommen, dass die Menschen froh sind, endlich wieder im stationären Handel einkaufen zu können, und der Onlinehandel nach dem Corona-Boost schrumpft. Ist das so?

Kurzfristige Quartalszahlen

Die Quartalszahlen der Onlinehändler für das erste Quartal 2022 dürften bei den wenigsten Anlegern Begeisterung hervorrufen. Bei Zalando schrumpfte der Umsatz im Vergleich mit dem durch Lockdowns geprägten Vorjahresquartal um 1,5 %, bei Etsy stieg er um 5,2 % und bei Amazon stieg der Umsatz um 3,1 % wenn man die Cloud-Sparte AWS ausklammert. Bei dem Gewinn sieht es noch schlechter aus. Bei Etsy schrumpfte der Gewinn um 40 %, bei Zalando fiel sogar ein Verlust an.

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Auch der Ausblick für das nächste Quartal ist jeweils wenig berauschend. Amazon und Etsy planen, den Umsatz um im Mittelwert 5 bzw. 7 % zu steigern. Zalando gibt nur eine Prognose für das Gesamtjahr ab um geht hier von einem Umsatzwachstum von ungefähr 12 % aus.

Langfristige Perspektive

Aktuell ist das Wachstum vieler Onlinehändler wirklich nicht rosig, wobei diese im Allgemeinen nicht schrumpfen. Nur wachsen sie eben längst nicht mehr so stark wie während der Hochphase der Coronapandemie. Bei Etsy wuchs der Umsatz zum Beispiel um 35 % (1. Quartal 2020), 142 % (1. Quartal 2021) und zuletzt eben um 5 %. Dass sich das starke Wachstum der Coronapandemie jetzt nicht fortsetzt, sollte meiner Einschätzung nach niemanden wirklich überraschen.

Langfristig, also auf Sicht der nächsten zehn Jahre, sehe ich im Onlinehandel einen unverändert starken Rückenwind. Selbst im Coronajahr 2020 machte der Onlinehandel in Deutschland laut dem Handelsverband Deutschland erst 12,6 % der gesamten Einzelhandelsumsätze aus. Klammert man Lebensmittel aus, sind es immer noch erst 18,4 %. Dieser Anteil stieg auch in den Jahren vor der Coronapandemie stetig und wird meiner Meinung nach auch in den kommenden Jahren weiter steigen.

Denn für mich als Kunden liegen die Vorteile des Onlinehandels auf der Hand: Ich spare viel Zeit, meist auch Geld, habe eine riesige Auswahl und bin an keine Öffnungszeiten gebunden.

Meine Einschätzung

Die Kurse vieler Onlinehändler sind abgestürzt. Rückblickend betrachtet waren einige Bewertungen einfach zu hoch. Die Geschäftsmodelle sind meiner Meinung nach aber intakt. Die Anzahl der Kunden steigt weiterhin. Ich gehe von weiterem Umsatzwachstum aus und kann mir gut vorstellen, dass sich das Wachstum wieder beschleunigen wird, wenn die Vorjahreszahlen weniger anspruchsvoll sind die Unsicherheit in der Welt wieder abnimmt. Auch die auf den Gewinn drückenden aktuell hohen Kosten für Transport und Personal sollten sich langfristig wieder normalisieren. Daher finde ich viele der Aktien in dem Bereich zu den heutigen stark gesunkenen Bewertungen attraktiv, erwarte aber nicht, dass wir die bisherigen Allzeithochs so schnell wiedersehen werden.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Amazon und Etsy. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Etsy und Zalando.



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