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Netflix-Aktie: Hysterie oder ist der Crash berechtigt?

Netflix
Foto: The Motley Fool.

Netflix (WKN: 552484)-Aktien sind seit Bekanntgabe der jüngsten Zahlen für das erste Quartal 2022 bisher um mehr als 37,6 % gefallen (21.04.2022). Das Unternehmen hat somit innerhalb von zwei Tagen mehr als ein Drittel seines Börsenwertes verloren.

Doch wie ist das möglich? Schließlich hat Netflix nicht über einen Gewinneinbruch in gleicher Höhe, sondern nur über ein Minus von 6,4 % auf 1.597 Mio. US-Dollar berichtet. Der Cashflow stieg sogar um 18,8 % auf 923 Mio. US-Dollar und der Umsatz legte um 9,84 % auf 7.868 Mio. US-Dollar zu. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg die Abonnentenzahl um 6,7 % auf 221,64 Mio. Nutzer.

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Lediglich im Vergleich zum vierten Quartal 2021 sank die Nutzerzahl um 200.000 und dies war infolge des Russlandausstieges auch noch gut begründet. Mit den tatsächlichen Zahlen hat der Abschlag also wenig zu tun.

Verfehlte Erwartungen und schwache Aussichten

Anleger waren vor allem über die verfehlten Erwartungen und den mageren Ausblick enttäuscht. So rechnet Netflix im zweiten Quartal 2022 sogar mit einem Verlust von zwei Mio. Kunden.

Dennoch, aufgrund der angehobenen Preise geht das Unternehmen von einem Umsatz in Höhe von 8.053 Mio. US-Dollar aus, was einen Zuwachs von 9,7 % bedeuten würde. Der Gewinn soll leicht von 1.353 auf 1.354 Mio. US-Dollar steigen. Somit hat die Preiserhöhung in Summe sogar einen positiven Effekt, auch wenn Kunden verloren gehen.

Ein weiterer Grund für den starken Kursabschlag könnte die Wachstumsabschwächung sein. Legten Umsatz und Gewinn in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich um 26,4 % beziehungsweise 88,4 % zu, fallen die Raten aktuell nur noch gering oder leicht negativ aus. En Kurs-Gewinn-Verhältnis von mehr als 52, wie es Ende 2021 vorlag, ist in diesem Fall nicht mehr gerechtfertigt.

Netflix hat Änderungen am Geschäftsmodell angekündigt. So möchte der Streaming-Dienst zukünftig Werbung schalten und das Teilen eines Zugangs unterbinden. Er geht davon aus, dass etwa 100 Mio. Menschen den Service nutzen, ohne zu zahlen.

Netflix-Aktie vollzieht irrationale Kursbewegungen

Vom Hoch im November 2021 hat Netflix sogar 67,2 % (21.04.2022) an Wert verloren. Auch dieser Abschlag passt nicht mit der Fundamentalentwicklung zusammen. Somit gibt es am Ende nur eine Begründung, warum der Kurs mehr als zwei Drittel verloren hat.

Die Netflix-Aktie ist in den Jahren zuvor ebenso irrational und deutlich stärkergesteigen, als es die Vermögenszuwächse erlaubt hätten. Die Bewertung kletterte so von Jahr zu Jahr immer weiter in die Höhe. Lag beispielsweise das Kurs-Umsatz-Verhältnis 2012 noch bei 1,43, betrug es 2021 schon 9,02.

Netflix konnte in diesem Zeitraum die Gewinnmarge von 0,5 auf 17,2 % steigern. Die Gesamtkapitalrendite kletterte von 0,4 auf 11,5 %.

Netflix-Fazit

Natürlich kann auch ein gutes Unternehmen plötzlich in Schwierigkeiten geraten, doch persönlich glaube ich weder an die positive noch an die aktuell negative Hysterie. Netflix ist derzeit noch leicht überbewertet. Sollte die Aktie weiter fallen, ist sie eine Kaufüberlegung wert.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.



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