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K+S-Aktie +600 %: ein deutscher Rohstoffkonzern startet durch

Salzgewinnung
Foto: Getty Images

Über Jahre hinweg schlitterte K+S (WKN: KSAG88) von einer Krise in die nächste. Nun ist ein richtiger Hype um die Aktie des Kali-und-Salz-Konzerns entstanden. Beim Corona-Tief konnte man sie noch zu Kursen um 5 Euro erwerben. Heute werden 35 Euro und mehr aufgerufen. Die Gewinne sprudeln wieder. Aber ist das nachhaltig?

Die aktuelle Lage ist hervorragend

Als Rohstoffkonzern ist K+S stark von den Weltmarktpreisen abhängig. Ein milder Winter in Verbindung mit sinkender Industrienachfrage und einem steigenden Angebot der Wettbewerber verhagelte 2020 die Bilanz. Das hatte Abschreibungen, große Verluste und ein Aussetzen der Dividende zur Folge, was den Kurs auf Talfahrt trieb.

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Das gute Ergebnis vom vergangenen Jahr konnte die Delle wieder ausbügeln. Weiteren Schwung brachten die Verwerfungen in den Lieferketten und an den Rohstoffmärkten. Klassischer Harnstoffdünger wird energieintensiv hergestellt, sodass Produzenten die höheren Produktionspreise an die Abnehmer weitergeben müssen. Weichen diese auf Alternativen aus, werden auch diese teurer.

K+S gewinnt seine Düngemittel primär über den Bergbau. Seine Magnesium- und Kalidünger sind weniger stark vom Energiepreis abhängig, sodass die Marge steigt. Entsprechend erwartet das Management im laufenden Jahr ein erneut stark verbessertes Ergebnis.

Was die Zukunft bringen könnte

Allein der freie Cashflow ist schon beeindruckend. Er soll bei 600 bis 800 Mio. Euro liegen. Der Gewinn könnte dabei sogar deutlich über der Marke von 1 Mrd. Euro liegen. Beides zusammen verschafft dem Unternehmen eine Menge Gestaltungsspielraum. Die Schulden können weiter zurückgeführt werden, während gleichzeitig die Investitionen steigen.

Und für die Aktionäre dürfte eine saftige Dividende herausspringen. Bei einer Marktkapitalisierung von aktuell rund 7 Mrd. Euro haben wir es mit einem 2022er-Kurs-Gewinn-Verhältnis im Bereich von 5 bis 7 zu tun. Selbst wenn nur ein Drittel des Gewinns ausgeschüttet wird, ergibt sich eine stattliche Rendite von rund 5 %.

Mit dem Ende 2021 gegründeten Joint Venture REKS, das sich auf nachhaltige Entsorgungskonzepte rund um die Geschäftsbereiche von K+S fokussiert, hat das Management auch einen wichtigen Schritt getan, um weiteren Konflikten mit Genehmigungsbehörden vorzubeugen. Langfristig könnte damit aus einer kostenintensiven Pflicht ein einträgliches Geschäft werden.

Des Weiteren sucht K+S seine Chancen mit Spezialitäten. In Verbindung mit zunehmendem Anwendungs-Know-how kann sich der Konzern so von der Konkurrenz differenzieren und tendenziell stabilere Margen verdienen. Das Management ist davon überzeugt, dass dank der weiterentwickelten Strategie schon ab nächstem Jahr nur noch eine geringe Abhängigkeit vom Wintergeschäft und den globalen Kalipreisen bestehen wird. Selbst unter widrigen Bedingungen soll ein positives Ergebnis herausspringen.

Warum ich jetzt nicht mehr einsteigen würde

Der Verkauf des Amerika-Geschäfts vor einem Jahr war im Nachhinein betrachtet verfrüht. Zwar ist dabei ein vorläufiger Buchgewinn von 742 Mio. Euro entstanden. Aber in der aktuellen Situation wäre ein Vielfaches davon möglich gewesen. Das kann man jedoch kaum dem Management vorwerfen. Niemand hatte kommen sehen, dass die Marktbedingungen sich derart verbessern würden.

Genauso wichtig ist jedoch, dass K+S nun in jeder Hinsicht nachhaltiger aufgestellt ist. Die Schulden sind gering, das Leistungsspektrum wird breiter und die Prozesse werden weniger umweltschädlich. Von daher ist K+S im Prinzip sicherlich ein Unternehmen, in das man gut investieren kann.

Aber muss es unbedingt genau jetzt sein? Die außergewöhnlich hohen Renditen lassen die Aktie trotz des starken Anstiegs billig wirken. Mit einem erheblichen Rückschlag ist jedoch zu rechnen. Auch die Konkurrenz investiert nun in den Ausbau der Kapazitäten. Vor allem China dürfte seine langjährigen Anstrengungen, um seine Importabhängigkeit zu reduzieren, nun verdoppeln. Zudem fallen als Nebenprodukt der schnell expandierenden Lithiumgewinnung auch Düngemittel an.

Schauen wir uns den Buchwert je K+S-Aktie an, dann notiert der Kurs mittlerweile deutlich darüber. Für einen mittelgroßen Rohstoffkonzern ist mir das zu viel, sodass ich zunächst abwarten würde, wie sich der Kurs einpendelt. Dann kann man immer noch zuschlagen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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