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MSCI World ETF: 2 Gründe, warum er verlieren könnte, und 3 Handlungsoptionen

Smart Investieren Dividendenaktien
Foto: Getty Images

Ein MSCI World ETF gehört heute für Vermögensberater sicherlich zu den Standardempfehlungsprodukten. Dafür gibt es verschiedene Gründe. So streut ein entsprechender Fonds weltweit breit über etwa 1.600 Unternehmen. Somit ist eine genügende Streuung gegeben.

Ein Problem ergibt sich aus diesem Argument aber schon, denn ein MSCI World ETF gewichtet seine Positionen ungleichmäßig. So wird ein Großteil des Geldes in deutlich weniger Aktien investiert. Allein auf die 40 stärksten Positionen entfällt bereits etwa ein Drittel der Investitionen. Dieses Problem trifft auf alle ETFs zu, denn sie bilden immer einen Index nach, der ihre Aktien nach Marktkapitalisierung gewichtet.

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Ein zweites Verkaufsargument ist sicherlich der schöne Kursanstieg eines MSCI World ETF. Wer kauft schon gern einen Fonds, der fällt und dessen Aktien günstig bewertet sind? Die breite Masse nicht, aber der Starinvestor Warren Buffett schlägt bei tiefen Kursen umso stärker zu.

MSCI World ETF ist stark gestiegen

Doch genau aus diesem starken Anstieg der vergangenen Jahre ergibt sich ein Problem. So setzen sich Entwicklungen an der Börse nur sehr selten linear fort. Meist tritt genau das Gegenteil ein und hoch bewerte Aktien beginnen zu fallen, während die unterbewerteten Papiere outperformen.

Der MSCI World-Index ist in den letzten zehn Jahren durchschnittlich um 9,77 % gestiegen (12.04.2022). Alle Anleger, die bereits so lange dabei sind, dürfen sich freuen. Doch seit 1970 ist der Index im Durchschnitt pro Jahr nur etwa 6,84 % gestiegen. Die vergangenen zehn Jahre waren demnach überdurchschnittlich gut.

An der Börse setzt dann meist eine Ausgleichsbewegung ein. Somit könnte der MSCI World ETF zukünftig fallen. Dafür spricht auch die sich derzeit eintrübende Wirtschaft, die stark steigende Inflation, wahrscheinlich anziehende Zinsen und eine inverse sowie steile Zinskurve.

MSCI World ETF-Aktien sind überbewertet

Es gibt aber noch ein Indiz, das auf eine Überbewertung im MSCI World ETF hindeutet. So beträgt das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktien (nach Angaben von iShares) derzeit 19,06 (11.04.2022). Dieser Wert liegt bereits über dem langfristigen Durchschnitt.

Der wahrscheinlich weltbeste Fondsmanager aller Zeiten, Peter Lynch, stufte Aktienmärkte bei einem KGV von 20 als teuer und bei 10 als günstig bewertet ein.

Wie weit könnte der MSCI World ETF fallen? Es ist möglich, dass die Kurse noch weiter in die Überbewertung steigen. Doch um eine Normalisierung herzustellen, müsste der Index auf etwa 2.330 Punkte (aktueller Stand: 2.972 Punkte) fallen. Dies wäre ein Rückgang um 21,6 %, der für Aktien nicht außergewöhnlich ist. Wenn der Markt in der Krise allerdings übertreibt und auf ein KGV von 10 fällt, sind auch noch größere Abschläge möglich.

Was Anleger tun können

Wer langfristig anlegt, könnte im Abschwung nachkaufen, denn wie Peter Lynch ebenfalls zugibt, ist die Vorhersage eines Crashs kaum möglich. Langfristig ist es besser, einfach dauerhaft dabeizubleiben. ETF-Anleger könnten aber auch zusätzlich in unterbewertete Märkte investieren und ihre Anlagen streuen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten ETFs. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.



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