Münchener Rück & Allianz: 150 Mio. Gründe, nicht auf die DAX-Versicherer zu setzen?

Münchener Rück (WKN: 843002) und Allianz (WKN: 840400) sind derzeit besonders interessant. Die DAX-Dividendensaison führt dazu, dass die beiden Versicherer in der Gunst der Investoren steigen. Auch aufgrund der günstigen, fundamentalen Bewertungen mit einer Dividendenrendite zwischen 4,5 und 5 %.

Trotzdem zeichnen sich einige Schwierigkeiten ab. Münchener Rück und Allianz sahen zuletzt Schäden durch Flugzeugdiebstähle. Aber auch die Unwetter seit Jahresanfang sind ein Thema. Jetzt gibt es erneut einen Großschaden, den die DAX-Versicherer zu bewältigen haben. Aber gibt es momentan 150 Mio. Gründe, nicht auf diese Aktien zu setzen? Ich würde sagen: Das ist gewiss übertrieben.

Münchener Rück & Allianz: 150 Mio. Euro Schaden?

Es ist der späte Wintersturm Nassim, der zuletzt für Schlagzeilen und vor allem für weitere Schäden gesorgt hat. Inzwischen gibt es eine erste Schadensmeldung: Rund 2,2 Mrd. Euro betragen wohl die Sturmschäden nach ersten Hochrechnungen von Versicherungsmathematikern. Auf die deutsche Versicherungswirtschaft dürften, so ebenfalls die Prognosen, 150 Mio. Euro zukommen.

Deutsche Versicherer sind mehr als bloß Allianz und Münchener Rück. Deshalb müssen wir diesen Betrag natürlich noch weiter aufteilen. Aber selbst dieser Schaden ist für ein Unwetterereignis nicht die Welt oder eine Veränderung im laufenden Geschäftsjahr. Erneut würde ich sagen: Es ist der Alltag dieser DAX-Versicherer.

Und in Summe? Die beiden Versicherer sehen einige Schäden, die auf sie zukommen. Ob es die vorherigen Unwetter sind oder eben die besagten Flugzeugdiebstähle oder auch einzelne Probleme wie Schadensersatz. Im Endeffekt hat es zuletzt einige Meldungen zu Belastungen gegeben. Wobei es die Allianz stärker zu treffen schien als die Münchener Rück. Wenn ich diese Schlagzeilendichte sehe, so glaube ich trotzdem: Die DAX-Konzerne stecken das operativ wohl ganz gut weg.

Im Zweifel: Konzentration auf die langfristige Perspektive

Allianz und Münchener Rück besitzen jedoch auch ohne das Jahr 2022 eine starke Perspektive. Das Geschäftsjahr 2021 mit starken Ergebnissen und die günstigen Bewertungen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis zwischen 10 und 12 ist alles andere als teuer. Vielleicht auch hier noch einmal der Hinweis: Auch im Jahr 2021 hat es teilweise starke Belastungen gegeben. Deshalb rütteln solche Sachverhalte nicht an meiner Einschätzung.

Ich glaube daher, dass man aufgrund der Bewertungen und der weiterhin soliden Prognosen noch an den DAX-Aktien festhalten kann. Oder womöglich auch jetzt noch einen näheren Blick riskieren darf.